Kichenholzsiedlung und Gaststätte "Stadt Hermsdorf"

 

Einen ersten Bauplan für das „Große Kirchenholz “, die spätere Kirchenholzsiedlung, gibt es aus dem Jahr 1933.

Vom ursprünglichen Plan wurde dann nur der grün markierte Teil gebaut , so z. B. drei statt fünf Wohnhöfe.
Zahlreiche weitere Siedlungshäuser fielen dem Rotstift zum Opfer.

Der Bau der Siedlung erfolgte aber erst ab November 1937 bis 1938. Es war geplant, den neuen Straßen Namen von Bäumen zu vergeben – Eiche war damals ja „der“ deutsche Baum – daraus wurde aber nichts.

Bisher trug die Siedlung folgende Namen:

  • 1938 gesamte Siedlung Kirchenholzsiedlung. Der Name wurde aus der Flur übernommen, da sich dort Wald der Kirche befand.
  • 16.07.1945 aufgeteilt:
    - 1. Straße links in Rubinsteinstraße,
    - 1.Wohnhof in Rosa-Luxemburg-Platz,
    - 2.Wohnhof in Hermann-Käppler-Platz,
    - 3.Wohnhof in Kurt-Eisner-Platz,
    - Hauptstraße in Paul-Junghans-Straße,
  • 01.05.1953 gesamte Siedlung umbenannt in Karl-Marx-Siedlung.
  • 01.07.1993 wieder Rückbenennung in den Stand vom 16.07.1945.

Die Planung der Siedlung oblag dem bekannten und renommierten Architektenbüro Paul Schraps aus Gera, der sich durch zahlreiche Bauwerke einen Namen gemacht hatte.

Teil 1 der Bauzeichnung eines Siedlerhauses für den Bauherrn Alfred Mulisch, Kichenholzsiedlung 13 (Hermann-Käppler-Platz 13)
Teil 1 der Bauzeichnung eines Siedlerhauses für den Bauherrn
Alfred Mulisch,  Kichenholzsiedlung 13 (Hermann-Käppler-Platz 13)
Teil 2 der Bauzeichnung eines Siedlerhauses für den Bauherrn Alfred Mulisch, Kichenholzsiedlung 13 (Hermann-Käppler-Platz 13)
Teil 2 der Bauzeichnung eines Siedlerhauses für den Bauherrn
Alfred Mulisch,  Kichenholzsiedlung 13 (Hermann-Käppler-Platz 13)

Mit Beginn der Planung für die Siedlung gab es noch keine Hinweise auf die dort geplanten Autobahnen. Ab dem 10.07.1934 – ein Jahr nach der Planung der Siedlung – begannen die Besichtigungen der geplanten Bauabschnitte. 1936 begann der Bau des Rasthofes. Er wurde (teilweise) am 05.11.1938 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Im Jahr 1936 erfolgte die Freigabe der Strecke Eisenberg – Hermsdorf (A 9) und Gera – Weimar (A 4). Damit wurde die Siedlung nunmehr von den beiden Autobahnen A 4 und A9 und dem Hermsdorfer Kreuze eingerahmt. Damals aber wesentlich ruhiger und verkehrsarmer als heute.

Bis zum Jahresende 1939 waren alle Häuser fertig und bezogen. Zu den ersten Häusern zählten die beiden am Anfang der Paul-Junghans-Straße. Links Erstbezug Familie Puchta Nr. 1 und rechts Familie Beyer Nr. 2.

Kirchenholzsiedlung 1 (Paul-Junghans-Straße 1)
Dort wohnte von 1939 bis 1943 auch Karl Dempwolff - Lehrer an der Volksschule.

Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde es etwas ruhiger in der Siedlung.

Es ist belegt, dass Albert Speer mit seinem Stab über längere Zeit einen Sitz auf dem Rasthof „Hermsdorfer Kreuz“ hatte. In der Kirchenholzsiedlung wohnte das Kindermädchen der Familie Speer. Es handelte sich nach Aussage von Zeitzeugen um eine dienstverpflichtete Frau, keine Hermsdorferin.

Auch aus der Kirchenholzsiedlung gab es Kriegsopfer. Bekannt sind:

  • Beyer, Günter Horst  * 28.07.1921 † 22.07.1944
  • Hänseroth, Franklin * keine Angaben † Januar 1943
  • Müller, Manfred Otto *16.10.1925 † ??.04.1945
  • Mulisch, Alfred * 04.01.1903 † 04.10.1944
  • Schwalbe, Willy Hermann Walter * 26.09.1918 † 30.11.1942
  • Sieler, Gerhard * 28.01.1921 † 13.12.1943
  • Studenick, Franz Erich * 07.04.1908 † ??.04.1945
  • Werner, Friedrich Hermann * 08.04.1912 † 16.03.1943

Am 05.04.1945 wurde Hermsdorf erstmals bombardiert. In der Kirchenholzsiedlung gab es neun Leichtverletzte, zwei Häuser wurden erheblich beschädigt. Seit Tagen kreisten amerikanische Tiefflieger über Hermsdorf, hauptsächlich über den Autobahnen, der Eisenbahnlinie und der MUNA. Bei den schwersten Bombenangriffen vom 09.04.1945 wurde die Siedlung nicht betroffen.
Am 13.04.1945 marschierten die Amerikaner in Hermsdorf ein.

Am 24.05.1945 erließ der Bürgermeister Dienstverpflichtungen, auf Anordnung des amerikanischen Militärkommandos hatten um 10:00 Uhr nachfolgende Hermsdorfer Bürger am Rathaus zu erscheinen:

  • Zu vordringlichen Gemeindearbeiten wurden diese beim Bauunternehmer Präßler vom 28.05.1945 bis 02.06.1945 verpflichtet. Aus der Kirchenholzsiedlung betrafen dies: Alfred Beyer, Walter Burgold und Paul Brehm.
  • Zu Aufräumungsarbeiten in den Z - Lager hinter der Ziegelei hatten sich aus der Siedlung zu stellen:
    Oskar Moxter, Erna Säckel, Frieda Lange, Selma Mulisch, Elise Schilling, Ella  Brehm, Frieda Starke, ? Fischer, ? Schröder, Herta Riedel, Pflänzel,  Irmgard Zetzsche, Liesbeth  Schröder, Elly Eichenberg, Liddy Fröhlich, ? Mikuletz und Frieda  Krietzsch.

Am 21.06.1947 überwies der Kreisrat des Kreises in Stadtroda der Gemeinde RM 468,00 als Mietentschädigung für den in der Kirchenholzsiedlung wohnenden Richard Seidel, der sein Haus für die Besatzungstruppen räumen musste.


Am 29.05.1945 wurde durch Kapt. Wiliams über den Bürgermeister Wilhelm Sperhake die Gründung und Aktivitäten
von Komitees verboten. Am 01.07.1945 kam es zum Wechsel der Besatzungsmächte in Thüringen.
Unter der sowjetischen Besatzungsmacht wurde das Antifa - Ausschuss aktiv.

Am 16.07.1945 erörterte der Antifa – Ausschuss die Beschlagnahme von Vermögen früheren Nazis. Es muss bemerkt werden, dass dieser Antifa – Ausschuss kein demokratisch gewähltes Gremium war, sondern sich selbst ernannt und eingesetzt hatte und von den amerikanischen Besatzern geduldet wurde. Die Einführung der Nazisteuern, gestaffelt auf Grund der früher geleisteten Beiträge dieser Parteimitglieder, wurde beschlossen. Der von Antifa - Ausschuss veranlasste am gleichen Tag die Umbenennung nachfolgender Straßen:

  • Adolf-Hitler-Platz in Karl-Liebknecht-Platz,
  • Autobahnhäuser in Mendelssohnstraße,
  • Ernstraße in Ernst-Thälmann-Straße,
  • Hinterer Sportplatzweg in Wildungsstraße,
  • Körnerstraße in Heinrich-Heine-Straße,
  • Naumburger Straße bis Siedlung in Karl-Marx-Allee,
  • Siedlung Kirchenholzsiedlung  1. Straße links in Rubinsteinstraße,
  • Siedlung Kirchenholzsiedlung  1.Wohnhof in Rosa-Luxemburg-Platz,
  • Siedlung Kirchenholzsiedlung  2.Wohnhof in Hermann-Käppler-Platz,
  • Siedlung Kirchenholzsiedlung  3.Wohnhof in Kurt-Eisner-Platz,
  • Siedlung Kirchenholzsiedlung  Hauptstraße in Paul-Junghans-Straße,
  • Straße zum ehemaligen Kriegshilfsdienst (KHD)-Lager  in Uthmannstraße,
  • Verlängerte Uhlandstraße ab Goethestraße in August-Bebel-Straße.

Nach dem Krieg ging es wieder langsam aufwärts. Es wurden Pläne geschmiedet, die Siedlung und das gesamte Umfeld um und auszubauen.


Generalbebauungsplan aus dem Jahr 1948

Laut Plan der Landesplanungsgemeinschaft Thüringen sollte die Siedlung erweitert werden. Schwerpunkt der Planung war das Gebiet zwischen der Umgehungsstraße, oberhalb der Alten Regensburger Straße, hinter dem Bad in Richtung Oberndorf. Ob je Anstrengungen zur Verwirklichung unternommen wurden muss bezweifelt werden. Das gesamte verplante Gebiet war und ist Privateigentum. Auf alle Fälle wurde nichts von den dort geplanten Bauten verwirklicht. Verwunderlich ist, dass das gesamte ehemalige Ost - Lager erhalten werden sollte.

Im Juli 1948 wurde am Straßenteich (heute Gebrauchtautomarkt neben Globus) ein Ansaugschacht für die Feuerspritze angebracht, um bei Brandgefahr in der Kirchenholzsiedlung mit Schnelligkeit arbeiten zu können. Der Gemeinderat stellt hierfür Mittel zur Verfügung.

Rekonstruktion des Hermsdorfer Kreuzes – Planung 1988 - Abschluss 1992
Der Straßenteich wurde kurze Zeit später trocken gelegt und verfüllt.
Heute befindet sich dort ein Gebrauchtwagenmarkt.

Im August 1948 stimmt der Gemeinderat dem Antrag auf Grundstückverkauf Lihl in der Kirchenholzsiedlung nicht zu, ebenfalls nicht dem Kaufvertrag der über das Gelände der ehemaligen Schützengesellschaft durch die Fa. Geißler.

Prof. Dr. Ing. Heinz Präßler war er als Baumeister und Architekt für den Umbau der Zentralhalle zum Kino 1948 (Bauherr), Neuaufbau der Volksschule (Friedensschule) 1949 (Projekt und Bauherr), mit dem Projekt für den Neubau der Fachschule 1950 verantwortlich. Weitere, von ihm errichtete Häuser befinden sich u.a. in der Heinrich-Heine-Straße, der Kirchenholzsiedlung und alle Häuser des Felsenkellerweges.

Fritz Unrath, vom 04.10.1952 bis 19.05.1960 Bürgermeister von Hermsdorf, heiratete in zweiter Ehe die  Martha Hänseroth, Witwe des im Krieg gefallenen Franklin Hänseroth, aus der Kirchenholzsiedlung 11.

Am 13.10.1952 erhielt Paul Geilert, vom 28.05.1918 bis zur Enteignung am 22.10.1948 Eigentümer und Wirt des Schützenhauses, von der Gemeinde die Genehmigung nach Ladenschluss des KONSUM in der Kirchenholzsiedlung Flaschenbier zu verkaufen.

Ernst Gabler (« 11.01.1874 Altenburg V 03.11.1954 Hermsdorf) war von 1899 bis 1939 als Lehrer, zuletzt Rektor an der Volksschule Hermsdorf. Außerdem war er Vorsitzender des Schützenvereines, des Gesangsvereines und als Organist in der Kirche. Er schrieb zwischen 1939 und 1954 ein Gedicht. Dieses zeigte er niemand und legte es seinem Testament bei und verfügte, es erst im Jahr 2000 zu öffnen. Es wurde erstmals im Juli 2003, zu einem Vortrag über die 700-Jahr-Feier, verlesen. Das Gedicht „Hermsdorf im Jahr 2000“ hat 23 Verse und zeigt erstaunliche Parallelen zur Realität heute. Dem Kirchenholzsiedlung  widmete er auch einen Vers. Dieser hat sich allerdings nicht erfüllt: 

Wo’ s Kirchenholzsiedlung  dereinst mal stand,
zeigt sich in würdigem Gewand
das neue Krematorium.
Und imposant im neuen Stil
für solche, die Musik als Ziel,
ist Köchers Kons’ vatorium.

 

In der Siedlung gab es zahlreiche Kinder. Es sollten bis zu 300 gewesen sein. Kinderfeste waren an der Tagesordnung, ebenso wie Straßenfeste. Die Gemeinschaft der Siedler war auch gesellschaftlich aktiv. Veranstaltungen im ehemaligen Schützenhaus wurden oft besucht und selbst gestaltet. Es gab eine Laienspielgruppe, die Stücke im Schützenhaus, im Rathaus, im Holzland und darüber hinaus zur Aufführung brachten. Kassierer der Theatergruppe war der Vater des Tischlermeisters Bernd Plötner. Durch diese Auftritte kam Geld in die Kasse. Unter Helmut Mökel, dem Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft, entschloss man sich zum Bau einer Gaststätte und eines Kindergartens. Dies geschah in die Baulücke in der Paul-Junghans-Straße. Man stellte in der Gemeindeverwaltung einen entsprechenden Antrag. Diesen gab im Oktober 1952 der Gemeinderat durch Beschluss seine Zustimmung und zwar zum „Bau eines Kulturhauses“ in der Kirchenholzsiedlung. Obwohl die Siedlung 1945 umbenannt wurde, fand auch in den offiziellen Dokumenten die alte Bezeichnung Kirchenholzsiedlung Anwendung. Sie hat sich bis in unsere heutige Zeit erhalten.

Am 01.05.1953 erfolgte der erste Spatenstich. Zum gleichen Termin wurde in einem großen Fest die gesamte Siedlung in Karl-Marx-Siedlung umbenannt.
Mit Beginn der Bauarbeiten waren bis zu 100 Mann ehrenamtlich dort tätig. Es wurden Beteiligungsscheine für 10,- Mark ausgegeben, um weiteres notwendiges Geld zu erwirtschaften.

 

Bis 1958 ging die Zahl der freiwilligen Mitarbeiter dann altersbedingt, durch Umzüge usw. immer weiter zurück und pendelte sich bei etwa 10 Personen ein. Das Objekt war dann zum Teil fertig gestellt. Für den geplanten Saal der Gaststätte war das Fundament ausgeschachtet. Zu dieser Zeit reiften in der Siedlung  die Überlegungen heran, wer eigentlich die Gaststätte betreiben sollte und welche Verantwortlichkeiten es geben müsste. So entschloss sich die Siedlergemeinschaft dann das Objekt zu verkaufen. Der Grund und Boden gehörte der Gemeinde, das Objekt wurde der KONSUM-Genossenschaft verkauft. Die KONSUM-Genossenschaft zahlte alle Bürger aus, die Beteiligungsscheine erworben hatten. Die geleisteten Arbeitsstunden wurden nicht vergütet.

Im Jahr 1958 eröffnete der Kindergarten „Frohe Zukunft“ unter Trägerschaft der Gemeinde.

Paul-Junghans-Straße 1972 - Von links: KONSUM-Verkaufsstelle - Kindergarten "Frohe Zukunft" - Konsum Gaststätte "Stadt Hermsdorf".
Paul-Junghans-Straße 1972
Von links: KONSUM-Verkaufsstelle - 2. Haus = Kindergarten "Frohe Zukunft" - Konsum Gaststätte "Stadt Hermsdorf".

Der KONSUM benötigte noch 10 Jahre zur Fertigstellung des Saales. Zum 20. Jahrestag der DDR, am 07.10.1969, wurde der Saal eingeweiht. Am gleichen Tag hatte Hermsdorf Stadtrecht erhalten und die Gaststädte erhielt den Namen „Stadt Hermsdorf“.

 
Versammlung der Geflügelzüchter in der "Konsum Gaststätte Siedlerheim" in der damaligen Karl-Marx-Siedlung, heute Paul-Junghans-Straße. Am 07.10.1969 wurde der Saal eröffnet und die Gaststätte in Konsum Gaststätte "Stadt Hermsdorf" umbenannt.
Versammlung der Geflügelzüchter 1960 in der KONSUM-Gaststätte "Siedlerheim" in der damaligen Karl-Marx-Siedlung, heute Paul-Junghans-Straße.
Am 07.10.1969 wurde der Saal eröffnet und die Gaststätte in Konsum Gaststätte "Stadt Hermsdorf" umbenannt.

01 = Hermann Prager
02 = Helmut Födisch
03 = Paul Schmidt
04 = Otto Plötner „Flamingo“ „Flamme“
05 =
06 =
07 = Albert Tintel
08 = Willy Opel „Finke“
09 =
10 =

11 =
12 =
13 = Heinrich Steiding „Henner“ „Kesselring“
14 = Fritz Schilling „Lorenzens Fritze“
15 = Walter Böttcher
16 = Hermann Fabian Bau- und Ortsbrandmeister
17 =
18 = Walter Nölle „Bumbus“ Versicherungsvertr.
19 =
20 =

 

Am 10.08.1981 kam es zu sintflutartige Regenfälle die zu katastrophalen Situationen, besonders in den Tälerdörfern, der Stadt Gera sowie im Bereich von Scheubengrobsdorf  bis Thieschitz führten. Die FFW Hermsdorf kam in Gera - Langenberg zum Einsatz. Das gesamte Industriegebiet in Richtung Langenberg mit Elektronik, KIW und Großbäckerei war ca. 1 m überflutet. Bei Töppeln wurde eine Eisenbahnbrücke weggespült. Viele Menschen wurden obdachlos. 4 Opfer forderte die Flutkatastrophe, darunter auch einen Feuerwehrmann. Auch in Hermsdorf mussten Hochwasserfolgen behoben werden - in der Kirchenholzsiedlung und in der Bergstraße („Loch“), dort war die Rauda über die Ufer getreten.

 
Der Kindergarten "Frohe Zukunft" (links) und der ehemalige Gaststätte (rechts) im Jahr 1991.
Der Kindergarten "Frohe Zukunft" (links) und der ehemalige Gaststätte (rechts) im Jahr 1991.
 
Der Kindergarten "Frohe Zukunft" (links) und der ehemalige Gaststätte (rechts) im Jahr 1991.
Der Kindergarten "Frohe Zukunft" (links) und der ehemalige Gaststätte (rechts) im Jahr 1991.
Etwas später wurde das Haus abgerissen und ein Neubau errichtet.

Am 01.03.1991 wurde in der Uthmann Str.1 ein neuer Kindergarten übergeben. Der Neubau dieser Kindereinrichtung wurde noch zu DDR-Zeit begonnen. Kreis und Stadt einigten sich nach der Wende den Bau fertigzustellen, weil der Bedarf vorhanden war.  
Der Kindergarten "Frohe Zukunft" in der Paul-Junghans-Straße entsprach nicht mehr den Anforderungen. Er wurde, ebenso wie der Stadtkindergarten „Bummi“, in der Eisenberger Straße, geschlossen.
Von 1991 bis 1994 war die Stadt noch Träger, ab 1994 übernahm ihn der Verein Behinderte und ihre Freunde für zehn Jahre. Nach Vertragsende mit der Stadt gab es einen Trägerwechsel. Die Lebenshilfe Saale-Holzland-Kreis e.V. führt seit 2004 die Kindertagesstätte mit dem Namen „Max und Moritz“.
Unter Regie der Lebenshilfe wurde seit der Sanitärbereich neu gestaltet und die Zimmer wurden renoviert.


Sanierung der Paul-Junghans-Straße im Jahr 2008

Am 09.04.2008 begannen die Sanierungsmaßnahmen in der Paul-Junghans-Straße. Diese wurde komplett saniert (Wasser, Abwasser, Strom), die Rubinsteinstraße erhielt eine neue Straßendecke. Dort waren die Medien schon erneuert. Die Arbeiten wurden im November abgeschlossen.

Zu zwei Einsätzen musste die FFW Hermsdorf am 03.07.2010 mit vier Fahrzeugen und 24 Kameraden ausrücken. In der der Uthmannstraße und der Mendelssohnstraße waren zwei Keller voll Wasser gelaufen.

Im Rahmen des geplanten Ausbaues des Hermsdorfer Kreuzes hat die Stadt Hermsdorf nur geringe Erfolgsaussichten für ihre Klage. Die Kommune hatte gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau Einspruch eingelegt, weil sie die darin vorgesehenen Lärmschutz-Maßnahmen für unzureichend hält.
Das Oberverwaltungsgericht Weimar äußerte sich 2013, dass die Gemeinde sich schon in einer früheren Phase des Planfeststellungsverfahrens hätte äußern müssen, wie sie durch Lärm ganz konkret negativ beeinträchtigt sei. Das habe sie jedoch nur ganz allgemein getan.

Es ist geplant, die Autobahnen 4 und 9 am Hermsdorfer Kreuz jeweils auf drei Fahrstreifen zu erweitern. Zudem soll der angeblich am stärksten benutzte Übergang von der A4 aus Richtung Erfurt auf die A9 in Richtung Berlin künftig über eine neue Brücke führen soll. Dadurch steigt die Lärmbelästigung vor allem für die Bewohner der Siedlung unmittelbar am Autobahnkreuz.

Am 06.12.2012 besuchte eine Abordnung des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr die Autobahnmeisterei Hermsdorf. Dort gab Markus Bräuner, Amtsleiter des besagten Amtes bekannt, dass sich der Ausbau des Hermsdorfer Kreuzes bis mindestens 2020 verschiebt. Inzwischen sickerte auch durch, dass die geplante Version der Verkehrsleitung Berlin – Erfurt und Erfurt – Berlin mit neuen Brücken vom Tisch ist. Hauptgrund seien Finanzierungsprobleme des Bundes.

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