Die Autobahnbrücke „Thüringer Tor“ bei Eisenberg

 
Architekten: Friedrich Tamms / Karl Schächterle / Oskar Jüngling
Autobahn A 4 - Berlin - München, bei Eisenberg,
Straßenbrücke Richtung Gösen.
Steinbrücke, ähnlich einer Stahlbetonbrücke
Bauausführung: 1935 - 1936 - Übergabe: 13.06.1936
Länge: 67 m
10.04.1945 gesprengt
25.09.1957 bis 18.10.1958 Wiederaufbau
23.09.1994
Sprengung
Bis 1995 Neubau (erweitert)

Baustelle „Thüringer Tor“zwischen 1935 und 1936
 

Streckenläuferinnen bei der Arbeit. Sie hatten die Aufgabe die Randstreifen frei von Unrat zu halten.
 
Die fertiggestellte Brücke, das „Thüringer Tor“, wurde am 13.06.1936 übergeben und am 18.06. durch Prof. Dr. Todt besichtigte.
Diese außergewöhnliche Steinbrücke sollte den Autofahrern den Übergang vom Flachland in das hügelige Mittelgebirge und den Eintritt nach Thüringen signalisieren.
 

Blick auf das „Thüringer Tor“ in Richtung Eisenberg
 

In Erwartung der aus Richtung Jena anrückenden Amerikaner sprengte der Leiter des Volkssturmes,
ein Eisenberger Lehrer, am 10.04.1945 die Brücke. Eine völlig unsinnige Aktion ohne jegliche militärische Bedeutung.
Die vorrückenden amerikanischen Truppen marschierten am 13. dann über Törpla, Gösen und bei Königshofen wieder auf die Autobahn Richtung Leipzig.

Am 25.09.1957 begann der Wiederaufbau und wurde am 18.10.1958 abgeschlossen.
Die Einweihung erfolgte am 14.11.1958 durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Rats des Kreises Eisenberg Räbiger.


Studenten des Lehrstuhls für Stahlbeton und Massivbau der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, unter Leitung
von Prof. em. Dipl. Dipl.- Ing. Heinrich Zeidler, führten im 5. Studienjahr 1957/58, am 25.10.1957, eine Exkursionen durch.
Besichtigt wurden Autobahnbrücken der Strecke Weimar-Hermsdorfer Kreuz - Eisenberg. Zuletzt das „Thüringer Tor“.
Zu dieser Zeit fand der Wiederaufbau statt. Man verabredete, dass die Studenten zur Absenkung des Lehrgerüstes
einen Arbeitseinsatz durchführen, der am 09.06.1958 stattfand.
Links: Teilansicht des Lehrgerüstes.
Rechts:
Einsatzbesprechung - links Prof. em. Dipl. Dipl.- Ing. Heinrich Zeidler,
d
er mit Beginn der Arbeiten an der Reichsautobahn zum Baustab der Organisation Todt gehörte,
die einen Sitz im Rasthof „Hermsdorfer Kreuz“ hatte.
Als Bauingenieur und Statiker zeichnete er verantwortlich für die Brückenbauten im heutigen Saale-Holzland-Kreis
und darüber hinaus. Nach dem Krieg stellte er sich sofort für den Wiederaufbau der zerstörten Brücken zur Verfügung.
Am 02.07.1954 zum ersten Dekan der nun offiziell gegründeten Fakultät Bauingenieurwesen berufen,
übte er dieses Amt an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar bis 1957 aus.
 
Weitere Fotos vom Arbeitseinsatz siehe hier.
 
Wiedereröffnung am 14.11.1958 durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Rats des Kreises Eisenberg Räbiger.
 
 
Im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der Autobahn musste das „Thüringer Tor“ weichen und
wurde am 23.09.1994 wieder gesprengt. Bis 1995 erfolgte der Neubau.
 
Bau der Behelfsbrücke
Links die fertige Behelfsbrücke, rechts die Sprengung.
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