Aus der Geschichte der Betriebsfeuerwehr 1904 - 1991

 
 

Am 10.11.1904 wurde die Fabrik-Feuerwehr gegründet. Ihr 1. Kommandant war Hermann Willfert, der als Kaufmann in der Porzellanfabrik tätig war.
Die Mannschaftsstärke betrug 25 Kameraden. Als erste Geräte standen eine Handdruckspritze, eine Anstellleiter, ein Schlauchwagen, Steigerleitern, ein Steigerwagen und ein Rettungsschlauch zur Verfügung.

Von 1913 bis 1919 war Oberdreher Eck als Kommandant tätig. Ihn löste Ernst Schlegelmilch , Aufseher im Massekeller, ab. In seiner Amtszeit wurde die erste Klein-Motorspritze, die später von der Gemeinde Kraftsdorf gekauft wurde, und die 18-Meter-Magirusleiter beschafft.

Von August 1924 bis zum 30.
09.1927 war Max Walther , der im Betriebsbüro arbeitete, Kommandant der Fabrikwehr. Die in dieser Zeit durch die Gemeinde Hermsdorf beschaffte Großmotorspritze wurde der HESCHO zur Verwaltung und Bedienung übergeben.


Die Geschichte der betrieblichen FFW der Keramischen Werke Hermsdorf nach 1945

1950 übernahm Kamerad Eugen Hoffmann die Leitung der Werksfeuerwehr. Er löste Kamerad Franz Pfeiffer ab, der seit Ende des 2. Weltkrieges die Funktion des Wehrleiters ausübte.Der KWH Feuerwehr standen zur damaligen Zeit ein aus den Kriegsjahren stammendes schweres Löschgruppenfahrzeug (SLG) vom Typ Daimler-Benz und auch noch die Automobilspritze aus dem Jahr 1926 zur Verfügung.

Konnte Letztere 1952 noch vor der Verschrottung gerettet werden, so kam 1958 wegen großer technischer Mängel ihr unwiederbringliches Ende. Den letzten größeren Einsatz hatte das Fahrzeug wahrscheinlich beim Großbrand an der Werkhalle I der Firma Hegemann am 12.12.1955.

1960 konnte das erste neue Löschfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 vom Typ S 4000-1, in Dienst gestellt werden.

1964 konnte durch die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF 16 vom Typ S 4000-1 die Schlagkraft der Betriebswehr dem betrieblichen Anforderungen angepasst werden. Mit Errichtung der Schutzgasanlage konnte 1967 der Fahrzeugbestand mit einem CO2 - Löschfahrzeug ergänzt werden.
Der RTW wurde im Zusammenwirken mit der damalige Betriebspoliklinik beschafft und, anfänglich noch in nicht in roter Farbgebung, bei der Feuerwehr stationiert.
Die Mannschaftsstärke betrug 54 Kameraden, die in 6 Gruppen rund um die Uhr ihren Dienst verrichteten.

1969 legte die Betriebsfeuerwehr KWH als erste betriebliche Feuerwehr des damaligen Bezirkes Gera die Leistungsstufe I ab. In diesem Zusammenhang wurde auch eine 13-köpfige Frauengruppe gegründet. Über viele Jahre wirkten sie Erfolgreich im Feuerwehrkampfsport mit und arbeiteten in den 80er Jahren auch auf den Gebiet des vorbeugenden Brandschutzes in betriebseigenen Objekten und Einrichtungen.

Mit dem sich vollziehenden politische Wechsel im Jahre 1990 waren auch maßgebliche strukturelle Veränderungen im Bereich der Feuerwehren zu verzeichnen.
So sollte die betriebliche freiwillige Feuerwehr der KWH in eine „ Berufsfeuerwehr “ umgebildet werden.1991/92 mußte jedoch die Geschäftsführung der Tridelta AG einsehen, dass sich mit der sich abzeichnende Zersplitterung des Betriebes dieses Vorhaben nicht realisieren ließ. Das Produktionsprofil der Tridelta AG konnte nicht mehr als besonders brand- und explosionsgefährdet eingestuft werden. Somit wäre die Unterhaltung einer Werksfeuerwehr eine reine freiwillige Entscheidung der Geschäftsführung gewesen.

Ab 1991 kam es zur Auflösung Betriebsfeuerwehr der Keramischen Werke Hermsdorf. Damit ging nach 87 Jahren eine Feuerwehrtradition zu Ende, die nachhaltig den Brandschutz in unserem Ort und im Landkreis mit geprägt hatte.
Einige Kameraden aus der Betriebsfeuerwehr fanden in der FFW Hermsdorf ein neues Betätigungsfeld und blieben der Sache treu.

Übersicht über die Wehrführer / Wehrleiter von 1945 bis zu ihrer Auflösung im April 1991
( Angaben ohne Garantie )

Franz Pfeiffer

von 1945 ?

bis 1950 ?

Eugen Hoffmann

von 1950 ?

bis 1958 ?

Karl Ransmayer

von 1958 ?

bis 1960 ?

Günter Keppel

von 1960 ?

bis Nov. 1962

Manfred John

von Dez. 1962

bis Dez. 1972

Georg Fraubös

von Dez. 1972

bis 1977

Wolfgang Köhler

von 1977 bis

zur Auflösung 1991