Ab
dem 30.04.1945 bis 03.07.1945 war Hermsdorf amerikanische Besatzungszone, ab
04.07.1945 sowjetische Besatzungszone. Am 02.06.1945 wurden auf Anordnung der
Amerikaner fünf Hermsdorfer zu Aufräumungsarbeiten
im Bad dem Bademeister Otto Schubert fünf Männer zur Verfügung gestellt. Der
Badebetrieb lief wieder an.
April 1946
Der bisherige Pächter der
Bewirtschaftung des Gemeindebades Willy Rühling (ehemals Kaffee Monopol), trat aus den früheren Pachtvertrag zurück. Der
Gemeindebeirat hatte beschlossen, mit Herrn Amse zwecks Übernahme der Bewirtschaftung in Verbindung zu treten.
07.08.1947
Das Freibad Hermsdorf wurde 20 Jahre. In dieser schweren Nachkriegszeit konnte
dieses Jubiläum nicht weiter beachtet werden. Es gab jede Menge anderer
Probleme.
10.05.1949
Herr Otto Schubert wurde erneut als Bademeister im Hermsdorfer Freibad
eingesetzt.
04.07.1949
Gastwirt Josef Guba (Centralhalle) übernahm
den Schankbetrieb im Hermsdorfer Freibad.
26.05.1952
Der Gemeinderat bewilligt DM 1000,- für die Erstellung eines neuen
Sprungturmes im Freibad. Dieser wurde bereits am 27.07.1952 im Rahmen eines großen Schwimmfestes eingeweiht.
07.08.1957
Das Freibad Hermsdorf wurde 30 Jahre.
07.08.1967
Das Freibad Hermsdorf wurde 40 Jahre. Es fand ein großes Badefest mit
Wettkämpfen sowie eine Reihe von Veranstaltungen statt.
1977 - 1982
Im 50. Jahr seines Bestehens beschloss der Rat der Stadt Hermsdorf die
Sanierung des Freibades. Aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel erfolgt
diese aber in Etappen. Zuerst rissen Angehörige der sowjetischen Armee die
alten Umkleidekabinen ab. Diese, als Geste der Deutsch - Sowjetische -
Freundschaft bezeichneten Aktionen, hatte für die Einheiten der sowjetischen
Streitkräfte einen ernsten Hintergrund. Sie verfügten so gut wie über keine
finanziellen Mittel. Bei derartigen Einsätzen erhielten die Armee-Einheiten
dann Sach- und / oder Geldwerte.
In der Mitte der
Umkleidekabinen befand sich eine Sonnenuhr, die leider beim Abriss verloren
ging. An der Stelle, wo die Kabinen standen, wurde eine Betonplatte gegossen
und Bungalows aus den Holzbauwerken Hermsdorf als Umkleidekabinen darauf
gesetzt. Diese stehen heute noch.
In den folgenden Jahren 1978
bis 1980 wurden Sozialtrakt, Kassenbereich und Zaun des Bades saniert, bzw. neu
gebaut. Erstmals in der Geschichte des Freibades wurden die alte
Trockentoilettenanlage abgerissen und moderne Toiletten eingebaut.
Das Schwimmbecken des Bades
selbst wurde über die gesamte Zeit in der DDR nie grundlegend saniert oder
modernisiert. Es erfolgten stets nur kleine Ausbesserungsarbeiten. Im Jahr 1982
waren die Arbeiten abgeschlossen.
1981
Untrennbar mit dem Freibad Hermsdorf verbunden ist ab 1981 die Geschichte des
Wassersports. Günter Wetzel - zu dieser Zeit
Hortleiter im Schulhort der Friedensschule, fungierte gleichzeitig
aushilfsweise als Bademeister. Er holte den späteren Bademeister Lothar Müller
von Ronneburg nach Hermsdorf. Lothar Müller gründete im September 1981 die Arbeitsgemeinschaft
(AG) „Junge Rettungsschwimmer“ an der Friedensschule.
Trainiert wurde im
Sommerhalbjahr täglich im Hermsdorfer Freibad, im Winterhalbjahr jeden Dienstag
in der Schwimmhalle Gera. Die „Jungen Rettungsschwimmer“ waren eine Abteilung
der „Jungen Sanitäter“, die im Deutschen Roten Kreuz (DRK) der DDR organisiert
waren. Aus den Rettungsschwimmern heraus organisierten sich die Winterschwimmer
und Eisbader - die „Hermsdorfer Pinguine“.
Das Baden in kalten Gewässern
bei winterlichen Temperaturen kann in der Geschichte weit zurück verfolgt
werden. Die alten Germanen sollen ihre Neugeborenen in kalten Fluten gebadet
haben, um sie abzuhärten und ihnen Lebenskraft zu verleihen.
Bibel und Talmud erwähnen
auch derartige Prozeduren, meist jedoch in Verbindung mit religiösen und
kultischen Handlungen. Auch von einzelnen historischen Persönlichkeiten ist
bekannt, dass sie des Winters badeten. So soll Karl der Große auch im
Winter in freien Gewässern geschwommen sein. Und auch von Goethe wird erzählt,
dass er das Eis der Ilm bei Weimar aufgehackt habe, um mit seinen Freunden zu
baden.
Im 18. Jahrhundert begann
dann das kalte Wasser, systematisch Anwendung zu Heilzwecken zu finden. Ärzte
und Heilpraktiker wie J. und S. Hahn, Prießnitz, Winternitz und Brieger sind hier zu nennen. Besonders die
Abhärtungsmethoden von Kneipp finden heute noch in jedem Kurbad Anwendung.
Für den ersten Hermsdorfer
Winterbader gibt es einen Beleg aus dem Jahr 1898.
Besonders populär und interessant für die Öffentlichkeit wurde das
Winterschwimmen durch die "Trommeltreffen". Das 9. Trommeltreffen fand 1987 in Hermsdorf statt. - Winterschwimmer und Trommeltreffen - klick hier.
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft „Junge Rettungsschwimmer“ waren aktiv an den Arbeiten zur
Sanierung des Freibades beteiligt. Im Jahr 1982 bestand die AG aus 16 Schülern,
die alle erfolgreich die Prüfung ablegten.
1982
Die Arbeitsgemeinschaft „Junge Rettungsschwimmer“ der Friedensschule nahm an
den Bezirksmeisterschaften in Gera teil und errang Platz 2 in der
Mannschaftswertung. In der Einzelwertung erreichten:
- männliche A den 4. Platz Marco Herold
- männliche B den 1. Platz Jörg Wiedemann
- männliche B den 2. Platz Torsten Holzhey
- weibliche A den 2. Platz Antje Hinzig
- weibliche A den 2. Platz
Silke Renke.
Im gleichen Jahr nahmen die
Rettungsschwimmer noch an ihren ersten Kreismeisterschaften in Stadtroda teil
und belegten dort den 3. Platz
1982
Die Arbeitsgemeinschaft „Junge Rettungsschwimmer“ vergrößerte sich um 12
Mitglieder, von denen 10 im Jahr 1983 erfolgreich die Prüfungen ablegten.
Unter der Beteiligung der AG Mitglieder wurden die Sanierungsarbeiten im
Freibad abgeschlossen.
1983
Die Arbeitsgemeinschaft „Junge Rettungsschwimmer“ bekam so viel Zulauf, inzwischen
war die Stärke auf 28 Mitglieder gewachsen, dass eine weitere
Arbeitsgemeinschaft gebildet wurde. Diese bestand aus Schülern der damaligen
2.POS „Werner Seelenbinder“ (heute Regelschule „Am Hermsdorfer Kreuz“).
Trainiert wurden beide von nun an arbeitsteilig vom Bademeister Lothar Müller
(Kinder und Weiterbildung) und Wolfgang Möckel (Fortgeschrittene).
1984
Das Hermsdorfer Freibad wurde
weiter ausgestaltet, ab 1984 gab es zwei Rutschen, ein Plansch-, ein
Nichtschwimmer- sowie ein Schwimmerbecken. Neu gebaut wurden Volleyballplatz, Tischtennisplatte
und Spielplatz. Eröffnet wurde auch wieder der Kiosk.
20.05.1984
Beide Arbeitsgemeinschaften „Junge Rettungsschwimmer“ gingen mit 19 Teilnehmern
an den Start der Bezirksmeisterschaften in Pößneck und errang den 1.Platz in
der Mannschaftswertung. In den Einzelwertungen gab es
3 X Gold, 3 X Silber und 1 X Bronze:
- weibliche B den 1. Platz
Ines Möckel (Bezirksmeister)
- weibliche B den 2. Platz Doreen Reithermann
- männliche B den 1. Platz Jens Bachem (Bezirksmeister)
- weibliche B den 2. Platz Doreen Reithermann
- männliche B den 3. Platz Volker Urlau
- weibliche A den 2. Platz Silke
Renke
- männliche A den 1. Platz Michael Köhler (Bezirksmeister)
- weibliche B den 2. Platz Doreen Reithermann
- männliche A den 2. Platz Jörg Wiedemann
16.06.1984
Teilnahme der „Jungen Rettungsschwimmer“ am Kreisausscheid „Junge Sanitäter“ in
Stadtroda und Abschluss mit dem 3.Platz. Im Prüfungsteil „Erste Hilfe Praxis“
erreichte die Mannschaft von allen die höchste Punktzahl mit 50 Punkten von 50
möglichen Punkten.
Mit dieser Platzierung qualifizierten sich die Sportler gleichzeitig für die
DDR-Meisterschaften vom 16. - 26.08.1984 in Trassenheide. Um die aufgestellten
Teilnehmer gut auf diese Meisterschaften vorzubereiten, wurde vom 08. bis
14.08.1984 im Freibad Stadtroda ein Trainingslager durchgeführt. Geleitet wurde
dieses von Petra Fleischer.
16. - 26.08.1984
Eine Mannschaft beider Arbeitsgemeinschaften
„Junge Rettungsschwimmer“ nahm an den DDR Meisterschaft in Trassenheide teil.
An den Start gingen: Renke, Silke (weibliche A)
Greif, Jana (weibliche A)
Reitermann, Steffen (männliche A)
Köhler, Michael (männliche A) als Ersatzstarter für Jörg Wiedemann,
der sich kurz zuvor das Bein gebrochen hatte
Möckel, Ines (weibliche B)
Reitermann, Doreen (weibliche B)
Bachem, Jens (männliche B)
Urlau, Volker (männliche B)
In der Mannschaftswertung
erkämpften sich die Hermsdorfer den Platz 15. In der Einzelwertung belegten:
- Platz 18 Silke Renke
- Platz 19 Volker Urlau
- Platz 22 Ines Möckel
- Platz 23 Doreen Reithermann
- Platz 26 Jens Bachem
- Platz 27 Michael Köhler und
- Platz 28 Jana Greif und
Steffen Reithermann.
15.02.1985 - 17.02.1985
Nicht nur im Sommer fühlten sich die Rettungsschwimmer im Wasser wohl. Die
meisten Mitglieder gehörten gleichzeitig der Arbeitsgemeinschaft „Abhärtungs-
und Winterschwimmen“ an, die den Namen „Hermsdorfer Pinguine“ trug. Die
Mitglieder trafen sich jeden Samstag im Winterhalbjahr. Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft „Hermsdorfer Pinguine“ nahmen am 6.Trommeltreffen der
Familie der „Seehunde“ in Leipzig teil und errangen den Trommel
„Seehundepokal“.
11.05.1985
Zu den Pokalwettkämpfen in Saalfeld konnten die 15 gestarteten „Jungen
Rettungsschwimmer“ erfolgreich den Bezirksmeistertitel verteidigen und
qualifizierten sich damit für die DDR-Meisterschaften in Einsiedel. In den Einzelwertungen gab es
folgende Ergebnisse:
Männlich B 1. Platz Heinrich, Tino
Männlich B 3. Platz Hornung, Karsten
Weiblich A 2. Platz Küblich,
Sabine
Weiblich A 3. Platz Michaelis, Cornelia
15.06.1985
Im Freibad Hermsdorf wurden die Kreiswettkämpfe „Junge Sanitäter“ ausgerichtet.
Es wurde der 3. Platz der Gesamtwertung erreicht und die beste Platzierung in
„Erste Hilfe Praxis“.
22.06.1985
Kreisausscheid „Junge Rettungsschwimmer“ des Kreises Stadtroda im Freibad Bad
Klosterlausnitz. Im damaligen Kreis Stadtroda gab es nur die Hermsdorfer
Rettungsschwimmer. Der Kreisausscheid war eine „Pflichtübung“ auf dem Weg zum Bezirksausscheid.
Deshalb mussten die Hermsdorfer fast unter sich den Wettkampf bestreiten, es
wurde nur noch eine weitere Mannschaft „zusammengestellt“. Die Hermsdorfer
erzielten dabei:
Weiblich A 1. Platz Greif, Jana - 2. Platz Winge,
Uta - 3. Platz Michaelis, Corina und Möckel, Ines
Weiblich B 1. Platz Meier, Jana
Weiblich A 2. Platz Haake, Sandy
Männlich A 1. Platz Reitermann, Steffen - 3. Platz Roßner,
Jens
Männlich B 1. Platz Heinrich, Tino
07.11.1985
Die Hermsdorfer Rettungsschwimmer nahmen mit einer gemischten Mannschaft an
einem Wettkampf im DDR-Fernsehen teil. Im „Trommel-Sportlertreff 1985“ einer
Sendung der Kindersendung „mobil“ erreichten sie den 1. Platz.
22.bis 24.10.1985
Bei den DDR-Meisterschaften „Junger Rettungsschwimmer“ belegte die Hermsdorfer
Mannschaft den 14.Platz.
15.06.1986
Durch den Abgang von Mitgliedern zur Jugendklasse und weniger Nachwuchs gab es
Probleme bei der Besetzung einer Mannschaft für die Bezirksmeisterschaften in
Saalfeld. Hermsdorf ging mit 14 Sportlern an den Start und erreichte hinter
Pößneck den 2. Platz der Gesamtwertung. In der Einzelwertung gab es folgende
Plätze für die Teilnehmer:
Weiblich A 1. Platz Kühlich,
Sabine - 2. Platz Möckel,
Ines
Männlich A 1. Platz Urlau, Volker - 5. Platz Bachem,
Jens - 6. Platz Vogel, Sandro - 9. Platz Hornung, Carsten - 10. Platz Heinrich, Tino - 14. Platz
Prüfer, Sirko
Weiblich B 1. Platz Juchniki, Claudia - 10. Platz Fischer, Katja - 12. Platz Schilling, Meika
Männlich B 8. Platz Piefke, Michael - 13. Platz Winge,
Torsten
14. und 15.02.1987
In Hermsdorf fand
das 9. TROMMEL-Treffen für Abhärtung und Winterschwimmen statt.
Die "Tommel"
war die Zeitschrift der Pionierorganisation der DDR. Damit wurden Leistungen
und Aktivitäten der Hermsdorfer Wassersportler geehrt. Nach
20 Jahren gab es 1990 das letzte sogenannte Trommeltreffen, wo Kinder und
Jugendliche gemeinsam ihrer eiskalten Leidenschaft frönten.
28.06.1987
Hermsdorf ging mit 11 Sportlern an den Start der Bezirksmeisterschaften in
Saalfeld und erreichte den 3. Platz der Gesamtwertung. In der Einzelwertung gab
es folgende Plätze für die Teilnehmer:
Weiblich A - 3. Platz Meier, Jana - 5. Platz Wilhelm, Anja
Weiblich B - 1. Platz Fischer, Katja - 4. Platz Juchniki, Claudia - 8. Platz Merlenz, Belina - 10. Platz Lewandowski,
Veronika
Männlich A - 4. Platz Hornung, Carsten - 6. Platz Heinrich, Tino
Männlich B - 6. Platz Piefke, Michael - 10. Platz Tänzer, Michael - 15. Platz Büchner, Jens
07.08.1987
Das Freibad Hermsdorf wurde 60 Jahre.
18.10.1988
Im Ausbildungsjahr 1987 /
1988 konnten die „Jungen Rettungsschwimmer“ durch den Abgang bzw. Wechsel
verschiedener Mitglieder keine Wettkampfmannschaft mehr aufstellen. Die neuen -
aber zahlenmäßig wenigeren - Mitglieder waren in der Ausbildung und den
Leistungen noch nicht für Wettkämpfe bereit. Die Kreismeisterschaften wurden
deshalb auch auf den Herbst 1989 verlegt. |