1981
Nachdem die Bewirtschaftung durch Familie Heidi und Walter Greulich
beendet wurde, übernahmen Gerda und Wolfgang Kaiser ab 1981 wieder die
„Kohlrabischenke“. Eine Eigenart der Hermsdorfer ist es seit je her, Personen
und Objekten Spitznamen zu geben. So kam es, dass angelehnt an das Gemüse der
Kleingärtner, das Spartenheim „Schillerstraße“ den Spitznamen „Kohlrabischenke“
erhielt, der sich bis heute gehalten hat und nun zum offiziellen Namen des
Spartenheimes wurde. Familie Kaiser führte die Gaststätte bis 1999.
1982 bis 1989
Für diesen Zeitraum sind keine ausführlichen Unterlagen
vorhanden. Am Donnerstag, d. 29.09.1983 kam es zu einem wetterbedingten
Zwischenfall. Gerade als das Bierauto an das Spartenheim gefahren war und der
Fahrer entladen wollte, hörte er ein Geräusch eines berstenden Astes der großen
Buche. Er konnte sich gerade noch mit einem beherzten Sprung in Sicherheit
bringen. Durch eine Windböe brach ein großer Ast ab und stürzte auf das
Fahrzeug. Es gab dabei zum Glück nur Sachschaden. Gartenfreunde starteten
sofort einen Sondereinsatz und beseitigten den Windbruch. Weitere Äste des
Baumes wurden später gesichert.
Im Jahr 1988 wurde der Platz vor dem Spartenheim befestigt.
Verwendung fanden dabei Schlacke aus dem KWH Kraftwerk als Untergrund und
Platten der Autobahn, die damals rekonstruiert wurde.
1989 bis 1990
Die Ereignisse der Wende hatte die Kleingartenanlage nicht
spurlos, aber doch ohne größere Probleme bewältigt.
Am 28.06.1990 erfolgte die Eintragung unter der laufenden Nummer 31 beim
Kreisgericht Stadtroda als Verein. Somit erfuhr die Anlage eine neuerliche
Namensänderung und heißt seither „Kleingärtner Schillerstraße e.V.“.
1991 / 1992
Der Verein hatte eine Mitgliederstärke von 116 Gartenfreunden.
Am 23.03.1992 erfolgte die Wahl eines neuen Vorstandes:
- Martin
Kolanowski [Vorstand]
- Heinz
Weinhold
- Werner
Höber
- Gertraude
Krödel
- Karin
Lewandowski
- Hans
Geißler
- Christa
Jander
- Elke
Wende
In dieser Wahlberichtsversammlung wurde zugleich die Satzung
des Vereines geändert, blieb aber noch ein „Provisorium“, da sich bis dahin die
neuen Organisationsformen noch nicht gebildet hatten. In der Satzung werden für
diese Zeit typische Streichungen und Änderungen vorgenommen. Zum Beispiel wurde
festgeschrieben, dass der Verein bis zur Klärung der Rechtsnachfolge dem VKSK
angehört. Passagen wie: „….Kleintierzucht und -haltung;…. Zusammenarbeit .. bei
der Schaffung von Wohnraum; …. fördert und unterstützt die
Naturverbundenheit;…“ wurden gestrichen. Für die Bezeichnung DDR wurde Hermsdorf
gesetzt.
1993
Im Jahr 1993 wurde das Abwassersystem von Hermsdorf in
großen Teilen saniert. Bestehende Leitungen wurden erneuert und eine neue
gebaut. Diese Maßnahmen verliefen mitten durch die Anlage. In Höhe des Gartens
von Heinz Weinhold an der Schillerstraße begann die Bautrasse und führte schräg
durch die Gärten Richtung Kläranlage. Direkt davon betroffen waren
Gemeinschaftsanlagen der Sparte und die Gärten von 40 Gartenfreunden. Der
Garten von Hartwig Bauer musste vollständig aufgegeben werden. Dort wurde eine
Anlage der Wasserwirtschaft errichtet. Das Baugeschehen zog sich einige Zeit
hin, für die betreffenden Gartenfreunde fiel dieses Gartenjahr aus. Teilweise
erfolgte der Einbau der neuen Leitung unterirdisch. In drei etwa 10 Meter
tiefen Schächten wurden große Betonrohre mittels Hydraulikpressen eingeschoben.
Der „Erdaushub“ vor den Rohren erfolgte in Handarbeit. Wochenlang fuhren
polnische Arbeitskräfte auf einer Liegevorrichtung mit Rädern in die
eingebrachten Rohre und förderten die abgebaute Masse zu Tage. Hier kam dann
der über Jahrzehnte abgelagerte Schutt wieder zu Tage. Es dauerte dann noch
lange - nachdem Mutterboden aufgebracht und die Bautrasse planiert war - bis
die betroffenen Kleingärten wieder hergerichtet waren. Abgesehen davon, dass
über Jahrzehnte gewachsene Gehölze den Maßnahmen zu Opfer fielen. An die
betroffenen Gartenfreunde und den Verein wurde insgesamt eine Summe von
84.319,49 DM Entschädigung gezahlt.
Der Verbindungsweg zur Uhlandstraße ist durch einen Bauzaun gesperrt, in der
Anlage steht ein Kran.
1994
Am 22.02.1994 erfolgte eine Neuwahl des Vereinsvorstandes
und wurde beim Amtsgericht Stadtroda eingetragen:
- Manfred
Gerber [Vorstand]
- Martin
Kolanowski [stellv. Vorstand]
- Heinz
Weinhold
- Gertraude
Krödel
- Karin
Lewandowski
- Hans
Geißler
- Christa
Jander
- Elke
Wende
1995 / 1996
Durch den Vorstand wurden die Pachtverträge für den
Anlagenteil „Leiternfabrik“ gekündigt, da diese völlig überhöht waren und nicht
den gesetzlichen Bestimmungen entsprachen.
Probleme gab es bei der Wasserabrechnung, da die Gesamtsumme
nicht denen der Abnehmer entsprach. Die Entnahmen erfolgte teils mit defekten
Wasseruhren, aber auch noch ohne solche.
Der Vorstand stellte bei der Stadt den Antrag, die Anlage als „Dauerkleingartenanlage“
zu beschließen, um den Bestand auf Dauer zu gewährleisten.
Am 26.02.1996 fand die Wahlberichtsversammlung statt, der
Verein hatte eine Stärke von 135 Mitgliedern. Zu Beginn gedachten die
Mitglieder den verstorbenen Vereinsfreunden, unter ihnen der ehemalige Vorstand
Kurt Pfennig.
Im Spartenheim wurden neue Fenster und neuer Fußbodenbelag
eingebaut und die Decke im Wirtschaftsraum erneuert.
In den Vorstand wurden neu gewählt:
- Manfred
Gerber [Vorstand]
- Siegfried
Stahn [stellv. Vorstand]
- Gertraude
Krödel [Kassierer]
- Wolfgang
Mallon [Schriftführer]
- Christa
Jander [erweiterter Vorstand]
- Siegfried
Horlbeck [erweiterter Vorstand]
- Werner
Milde [erweiterter Vorstand]
- Torsten
Giesel [erweiterter Vorstand]
- Dr.
Horst Bulst, Heinz Rosenkranz, Walter Langer [Revisionskommission]
Vorstandssitzung -
von links nach rechts:
Wolfgang Mallon - Werner Milde - Siegfried Horlbeck - Manfred Gerber -
Gertraude Krödel - Siegfried Stahn - Torsten Giesel - Christa Jander
Weitere Ereignisse des Jahres 1996:
- Der Verein trat dem Regionalverband Jena - SHK bei.
- Die Pacht wurde auf 0,05 DM je qm festgelegt.
- Durch die Vereinsmitglieder musste das Gelände am
Raudenbach von illegalen Müllablagerungen beräumt werden.
- Die Gemeinnützigkeit des Vereines wurde bestätigt und beim
Amtsgericht eingetragen.
1997
Auf der Mitgliederversammlung vom 17.02.1997 wurde
beschlossen, die Amtszeit des Vorstandes auf ein Jahr zu verlängern. Der
Beitritt zum Regionalverband wurde vollzogen.
Regionalverband
Jena / Saale-Holzland-Kreis der Kleingärtner e.V.
07743 Jena, Johannesplatz 14
Telefon 0 36 41 - 44 92 87 Fax: 22 88 63
rvkleingaertner.jena(at)t-online.de
Landesverband Thüringen der Gartenfreunde e.V.
99089
Erfurt, Riethstraße 33/68
Telefon 0361-6 43 88 76 Fax 0361-6 02 11
76
gartenfreunde-thueringen(at)t-online.de
www.gartenfreunde-thueringen.homepage.t-online.de
Das 50-jährige Jubiläum 1997 wurde gefeiert, wobei sich das
Datum auf die „Neugründung“ im Jahr 1947 bezog. Ausführungen dazu siehe Seite
1.
1999
Wolfgang und Gerda Kaiser gingen in den verdienten
Ruhestand. Ab 01.01.1999 übernahm das Ehepaar Hella und Heinz Fischer die
Bewirtschaftung der „Kohlrabischenke“. Diese wurde zuvor renoviert. Das Angebot
an Speisen wurde erweitert.
In der Wahlversammlung vom 12.03.1999 wurde der Vorstand wie
folgt neu gewählt:
- Manfred
Gerber [Vorstand]
- Siegfried
Stahn [stellv. Vorstand]
- Gertraude
Krödel [Kassierer]
- Christa
Jander [Schriftführer]
- Siegfried
Horlbeck [erweiterter Vorstand]
- Werner
Milde [erweiterter Vorstand]
- Rolf
Diettrich [erweiterter Vorstand]
- Dr.
Horst Bulst, Heinz Rosenkranz, Walter Langer [Revisionskommission] - Dr. Horst
Bulst legt diese Funktion 2000 nieder, dafür wurde Bernd Knoth gewählt.
2003
Das Teilstück der
Heinrich-Heine-Straße [früher Körner Straße] von der Schillerstraße bis zum
Platz des Spartenheimes erhielt erstmals einen Straßenbelag (Bild unten). Damit
bekamen die Anwohner, Gartenfreunde, die Mitglieder der Freien evangelischen
Gemeinde Hermsdorf und Besucher erstmals ordentliche Straßenverhältnisse.
Im gleichen Jahr wurden die Damentoilette und die
Wandverkleidung im Spartenheim saniert. Außerdem erhielt die Anlage eine neue
Elektroanlage, getrennt nach Verein und Gaststätte. Die Außenumzäunung wurde
komplett abgeschlossen.
2005
Am 11.10.2005 gab Heinz Fischer, der diese zuletzt allein
führte, die Bewirtschaftung des Spartenheimes auf.
Die Gaststätte wurde ab 01.11.2005 von Sabine Geisenhainer
und Ute Schiller übernommen.
2006
Am 10.03.2006 fand im Saal des Rathauses Hermsdorf die
Wahlberichtsversammlung und Wahl des neuen Vorstandes statt. Auch in diesem
Kleingartenverein „Schillerstraße“ e.V. ist die Tendenz zu verzeichnen, dass es
kaum jüngere Mitglieder gibt, die eine Funktion im Vorstand übernehmen wollen
oder können. Zudem steht im Raum, welche Veränderungen in den nächsten Monaten
und Jahren auf die Mitglieder zukommen werden, da ein Teil der Anlage Pachtland
der Kommunalen Wohnungsverwaltung ist und durch deren Insolvenz Veränderungen möglich
sind.
Ein weiteres Problem ist die Altersstruktur des Gartenvereins. Hier ist zu
erwarten, das eine Anzahl unserer Mitglieder ihre Gärten aus Alters- und / oder
Gesundheitsgründen aufgeben werden. Bleibt zu hoffen, dass dann genügend neue
Interessenten für die Gärten vorhanden sind.
Folgende Vereinsmitglieder wurden in den Vorstand gewählt:
- Manfred
Gerber [Vorstand]
- Siegfried
Stahn [stellv. Vorstand]
- Bärbel
Thiersch [Schatzmeister]
- Christa
Jander [Schriftführer]
- Siegfried
Horlbeck [erweiterter Vorstand]
- Peter
Marr [erweiterter Vorstand]
- Bernd
Knoth [Revisionskommission]
- Walter
Langer [Revisionskommission]
2012
Es wurde ein neuer Vorstand gewählt:
- Maritta Byhan [Vorstand]
- Ullrich Friedel [stellv. Vorstand]
- Bärbel
Thiersch [Schatzmeister]
- Heike Neißner [Schriftführer]
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