Chronik Hermsdorf / Thüringen 1950 bis 1954

 

1950

  • In Hermsdorf der Nachkriegsjahre herrscht große Wohnungsnot, bedingt durch Kriegsschäden, aber mehr noch durch viele Aussiedler, wurde dringend Wohnraum benötigt. Zum Teil wurden Strafen zwischen 50,- bis 1000,- Mark gegen Wohnungsinhaber ausgesprochen, die über „zu großen“ oder „genügend“ Wohnraum verfügen, aber solchen nicht „zumutbar“ zur Verfügung stellen. Als zumutbar wurde damals auch angesehen, dass z.B. eine Dachkammer als Wohnraum vermietet wurde, Toilette, Bad usw. aber mit dem Wohnungsinhaber gemeinsam genutzt wurden mussten.
  • Den Vorstand der Maibaumgesellschaft von 1950 bildeten: Gerhard Ettel, Günter Langbein, Karl Steingrüber, Adolf Schmidt, Willy Opel.
  • Eugen Hoffmann übernahm die Leitung der HESCHO - Werksfeuerwehr und löst Franz Pfeiffer ab.
  • Januar 1950 - In der Redaktion der damaligen Tageszeitung „Das Volk“ traf ein Brief zweier Kriegsgefangener ein, die Grüße an alle Hermsdorfer sanden. Absender waren Hermann Plötner (damals Reichenbacher Str. 45) und Günter Sauer (damals Rosa-Luxemburg-Platz 9), die sich im Gefangenenlager in Ägypten getroffen hatten. Beide kamen in Italien - Sauer am 16.04.1945 und Plötner am 02.05.1945 - in Gefangenschaft und hofften auf baldige Heimkehr.
  • 04.01.1950 - Die Ratskellerwirtschaft und der Freibankverkauf sollten an das Kommunale Wohnungsunternehmen (KWU) zur Bewirtschaftung bzw. Weiterverpachtung übergeben wurden.
  • Der Gemeinderat stimmt dem Umzug der Sparkasse in die ehemaligen Räume der Volksbank in die Josef-Stalin-Straße zu.
  • 05.01.1950 - In der August-Bebel-Straße 4, wurden im Erdgeschoss zwei Räume sowie zusätzlich ein Fotolabor (Dunkelkammer) an die Hermsdorfer Pionierfreundschaft „Blaue Falken“ übergeben. Die Einrichtung bestand maximal zwei Jahre und wurde dann, aufgrund des enormen Wohnungsmangels, wieder in eine Wohnung umgewandelt.
  • 13.01.1950 - Ratsmitglied Erich Schulirz (LDP) stellte sein Mandat zur Verfügung. An seine Stelle trat Josef Wurm (LDP).
  • 23.01.1950 - Die Gemeindesparkasse wurde der Kreissparkasse angeschlossen.
  • Der Gemeinderat beschloss den Bau eines 6-Familien-Hauses. Errichtet wurde dies in der Naumburger Straße. Die Grundsteinlegung erfolgte am 01.05.1950.
  • 24.01.1950 - Ein Bauantrag der Gebrüder Peter (Erdenpeter) August - Bebel - Straße ging ein.
  • Der Gemeinderat stimmte der Sperrung der Schulstraße zu, Grund war der sehr schlechte Zustand.
  • Der Gemeinderat stimmte den Ankauf von Wegen und Straßen sowie eines kleinen Grundstücks am Kirchenholz zu.
  • Der Gemeinderat richtet einen Betriebsteil „Tiefbau“ mit Bauhof ein, der in Verwaltung des Kommunale Wohnungsunternehmen (KWU) aufgenommen wurde.
  • Erstmalig berichtete man im Januar über die „Nationale Front“ in Hermsdorf.
  • 02.02.1950 - Otto Aepler (Buchdruckermeister Eisenberger Str. 3) beging mit seiner Frau das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Die Buchdruckerei führte sein Sohn Ernst Aepler weiter.
  • 21.02.1950 - Für die Bahnhofsstraße (Rathaus bis Bahnhof) wurde ein Parkverbot ausgesprochen.
  • Durch die katastrophale Wohnraumlage wurde bei der Thüringer Landesregierung ein Antrag gestellt, jeglichen Zuzug nach Hermsdorf einzuschränken. Die Wohnflächen betrugen nur noch 8,30 qm / Kopf.
  • Die drei Angehörigen der FFW Alfred Rosenkranz, Willy Hegel und Erich Hegel erhielten für ihre 25-jährige Tätigkeit in der Feuerwehr eine Geldprämie und eine Ehrenurkunde.
  • 28.03. 1950 - Die Hermsdorfer Gemeindevertretung übernahm für das „Deutschlandtreffen der Jugend - Pfingsten 1950“ in Berlin drei Patenschaften und spendete 1 % vom Gehalt für die Finanzierung.
  • 08.04.1950 - Für die Schulspeisung wurde eine Küche in der Schule eingerichtet.
  • Für das erste Ferienlager im Volkshaus wurde als Leiterin Schwester Maria eingesetzt.
  • Die evang. luth. Gemeinde Hermsdorf und die Gemeine Hermsdorf tauschen für das neue 6-Familien-Haus Gelände aus.
  • 01.05.1950 - Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1. Mai wurde am Nachmittag der erste Spatenstich für das Sechsfamilienhaus in der Naumburger Straße durch Bürgermeister Johann Rabitzsch vorgenommen. Der Bürgermeister teilt der mit, dass die Gemeinde Bad Klosterlausnitz die Genehmigung zur Eingemeindung der Grundstücke an der Wildungsstraße erteilt hatte.
  • 08.05.1950 - Waldhüter Erich Hädrich, Reichenbacher Str. 24, erhielt für seine 60-jährige Tätigkeit im Forstdienst der evang. luth. Gemeinde Hermsdorf eine künstlerisch gestaltete Ehrenurkunde und eine Ehrengabe.
  • 10.05.1950 - Die Straßenarbeiten und Erneuerung der Kanalisation in der Schulstraße wurden beendet.
  • 12.05.1950 - Der Konsum Hermsdorf führt im Volkshaus Hermsdorf (später Kulturhaus) eine Modenschau durch. Diese fand bei den zahlreichen Besuchern große Anerkennung. Die Mode wurde zur Freude der Männer etwas kürzer.
  • 16.05.1950 - Eröffnung der “Woche der offenen Schultür“ - Direktor Georg Hojenski legte Rechenschaft zur Friedensschule seit Wiedereröffnung am 15.10.1949 ab. Durch den Schulneubau konnte der Nachmittagsunterricht endlich abgeschafft wurden. Trotz Neueinstellung von Lehrkräften war die Stundenzahl in manchen Klassen noch zu gering. Frieda Weiß gab bekannt, dass die Schulspeisung zum Preis von 20 Pfennig wieder eingeführt wurde. Der Vorsitzende des Freundeskreises der neuen Schule, Herr Patzer, betonte, dass dies gleich in der Schule gekocht werden müsse. Lehrer Erwin Eberlein sprach über die Ferienerholung. Diese fand dann auch statt. Teilnehmer waren Kinder, überwiegend von arbeitenden Müttern, Waisen und aus kinderreichen Familien.
  • 01.06.1950 - Im 2. Wettkampf der Lehrlinge des Kreises Stadtroda beteiligen sich 200 Lehrlinge. Daraus wurden 60 Kreissieger ermittelt, von denen 5 aus den Keramischen Werken Hermsdorf kamen: Gerhard Heuschkel (Elektromechaniker) - Peter Dallmann (Keramikdreher) - Jutta Rosenkranz (technische Zeichnerin) - Hans Sörgel (Keramikmodelleur) und Johanna Kubicki (Keramikgießer). Sie erhielten vom Betrieb eine Geldprämie und einen 14-tägigen kostenlosen Aufenthalt im Ferienheim Tabarz.
  • 04.07.1950 - Ratsmitglied Berta Menzel (CDU) verließ Hermsdorf, an ihre Stelle trat Charlotte Adolph (CDU).
  • Das Gesundheitsamt übernahm rückwirkend zum 01.01.50 die Gemeindeschwesternstation.
  • 13.07.1950 - Gründung eines „Betriebsfriedenskomitee der HESCHO “. Am 25. 06.1950 begann der Koreakrieg zwischen der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und der Republik Korea. Er dauerte drei Jahre und endete am 27. Juli 1953 mit Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens. Sieger gab es in diesem Krieg keine, der 38. Breitengrad bildete weiterhin die Grenze. Verlierer waren die Menschen Koreas, trotzdem war immer noch nicht ganz klar, wer der Aggressor und wer der Verteidiger in diesem Krieg war. Dem Betriebsfriedenskomitee gehörten folgende Kollegen an:
    - Dr. Fritz Obenaus (Chefkonstrukteur)
    - Fritz Leunert (Kombinatsdirektor)
    - Albert Rückholz (Hauptbuchhalter)
    - Dr. Gerhard  Meyer (Leiter Versuchsfeld)
    - Arno Stumme (Schleifer)
    - Ernst Horn, (Einkäufer)
    - Helmut Stammler (Zeitnehmer)
    - Franz Thuma (Abteilungsmeister)
    - Paul Kegel (Werbeleitung)
    - Heinrich Just (Montage)
    - Lieselotte Planer (Betriebspoliklinik)
    - Dr. Walter Schneider (Betriebsleiter)
    - Friedrich Garbe (Abteilungsleiter)
    - Willy Krüger (Hauptabteilungsleiter)
    - Fritz Prüfer (Abteilungsleiter)
    - Fritz Decker (stellvertretender Laborleiter)
    - Adolf Nehiba (Brennmeister)
    - Emil Willer (Chefdolmetscher)
    - Horst Melzer (Lehrling)
    - Anna Bröter (Glasiererei)
    - Fritz Gäblein (Berufsschullehrer)
    - Dr. Gerhard Stelter (Arzt Betriebspoliklinik)
    - Martha Burg (Glasiererei)
    - Ella Oßmann (Sortierung)
    - Elly Sieler (Gießerei Gelände II)
    - Emma Antusch (Tunnelofen)
  • 14.07.1950 - Im Rahmen einer Versammlung der Pionierfreundschaft „Wilhelm Pieck“ wurde der neue Direktor der Friedensschule Helmuth Geithe vorgestellt.
  • 27.08.1950 - Einweihung des Sportplatzes und Umbenennung in „Werner-Seelenbinder-Sportstätte“. Gleichzeitig wurde der ehemalige Sportplatzweg in Werner-Seelenbinder-Straße umbenannt.
  • 22.09.1950 - Großbrand in der zur VVB (Z) Bau-Union Süd gehörenden Leitern- und Gerüstfabrik und eines benachbarten Wohnhauses. Zerstört wurden die Maschinenhalle und wesentliche Produktionsräume sowie große Vorräte an Holz. Das gemeindeeigene Wohnhaus brannte vollständig nieder, dabei verlor eine Familie ihr gesamtes Hab und Gut. Der Beschluss zum sofortigen Wiederaufbau des Betriebes verzögerte sich durch Mangel an Material, bürokratischer Hürden und der Tatsache, dass der Betriebsteil in der Nähe des Bahnhofes neu aufgebaut werden sollte. Als Ersatz wurden dort Baracken errichtet, in denen dann produziert wurde.
  • 15.10.1950 - Volks- und Gemeindevertreterwahlen in Thüringen. Nach der Wahl wurde beschlossen, die Bergstraße bis zum Raudabach zu pflastern.
  • 18. und 19.11.1950 - die Kaninchenzüchter veranstalteten im Rathaussaal eine Rassekaninchenschau.
  • 23.11.1950 - die Laienspielgruppe des Kulturhauses hatte einen Auftritt. Ein damaliger Volkskorrespondent widmet dieser Veranstaltung einen längeren Artikel und fand nur negative Äußerungen. Die Darbietung vom „Theodor im Fußballtor“ in Jazzform, oder eine kabarettistische Aufarbeitung der „Adolf Henecke Bewegung“ [erster Aktivist der DDR] wurde beanstandet und „die Kontrolle durch die Kulturdirektion“ verlangt. Diese wurde dann auch durch den damaligen Kulturdirektor und stellvertretenden Bürgermeister Wilhelm Sperhake zugesagt.
  • 23.11.1950 - Der Gartenbauverein von Hermsdorf, Vorsitzender war Gartenmeister Albrecht Schröder, lud zu einer Veranstaltung in das Kulturhaus ein. Auf der stark besuchten Veranstaltung waren nicht nur Kleingärtner, sondern auch Vertreter der Land- und Forstwirtschaft vertreten. Der Referent des Abends (Diplomlandwirt Böhme von der Deutschen - Landwirtschaftlichen - Gesellschaft) sprach über das Thema „Richtige Saat, richtige Düngung und richtige Pflege bringen Erfolg im Gartenbau.“
  • 26.11.1950 - Tagung des Kreissekretariats der Industriegewerkschaft Land- und Forstwirtschaft in Hermsdorf. Auf der Tagesordnung stand die Entwicklung der Landwirtschaft und der Gartenbaubetriebe.
  • 21.12.1950 - der Hausbesitzer Friedrich Kraft, Goethestraße wurde mit einer Geldbuße von 30,-DM bestraft, weil er bei Glätte nicht gestreut hat. Ursula Friedel war vor dem Haus Kraft gestürzt und hat sich dabei den Arm gebrochen.
  • Willy Rodegast, Eisenberger Str. (Porzellanhändler), Hugo Schröter Bahnhofstr. (Holzwaren) und Walter Plötner (Lumpen-Eisen) erhielten nach Antragstellung einen Wandergewerbeschein.
  • Der Gemeinderat reichte für Ernst Holzhey, der wegen Diebstahl von Kaninchen zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden war und als Strafgefangener in Unterwellenborn arbeitete, ein Gnadengesuch ein.
  • Im Jahre 1950 wurden 66 Kinder geboren, es gab 72 Eheschließungen und 4 Ehescheidungen wurden vorgenommen. Es starben 36 Personen.
  • 1950 - 1951 Bau und Eröffnung der Ingenieurschule für Keramik. Der erste Bauabschnitt wurde im am 18.10.1950 übergeben und gilt als Eröffnung der Schule. Die ersten 64 Absolventen nahmen ein Studium auf. Erster amtierender Direktor war Ingenieur Karl Krahl.
    Im November 1950 erfolgte Richtfest zum 2. Bauabschnitt und Fertigstellung am 15.03.1951. Damit beherbergte die Ingenieurschule neun Hörsäle, die Schulleitung, Dozentenzimmer, drei Labors, drei Lehrmittelzimmer, Chemie- und Physiksäle. Die Fertigstellung des 3.Bauabschnittes war bis Ende 1951 geplant.
  • Auf der Grundlage der Rundverfügung Nr. 1/50 ( c ) vom 07.02.1950 wurde mit der Aufstellung des 1. Jugend-Löschaktivs begonnen. Ihm gehörten Kameraden der Wehr im Alter bis 20 Jahren an.

1951 

  • Umbenennung der Sportgruppe in BSG Chemie
  • Baubeginn der Friedenssiedlung
  • Die Schulstraße wurde gepflastert.
  • In Hermsdorf wurde das Schachspiel organisiert betrieben, Helmut Feist gründete seinerzeit die Sektion Schach in der BSG Motor Hermsdorf. Begonnen wurde in der Kreisklasse.
  • Den Vorstand der Maibaumgesellschaft stellten: Rolf Plötner, Gerhard Ettel, Rudolf Ettel, Günter Plötner, Günter Langbein, Karl Schmidt, Konrad Puschendorf, Ralf Senf.
  • 08.01.1951 - Zum ersten Mal wurde mit einem Röntgengerät, aufgebaut von der Firma Patzer auf ein Lastwagen, eine Reihenuntersuchung durchgeführt.
  • 16.01.1951 - Die Beschäftigten der HESCHO erarbeiteten Sonderleistungen zu Ehren des 75. Geburtstages von Wilhelm Pieck Präsidenten der DDR.
  • 07.02.1951 - Die Leiterin der Gemeindebücherei Vogelmann erstattete Bericht über die Entwicklung der Gemeindebücherei. Die Bücherei hat einen Bestand von 1057 Büchern, 166 Leser waren angemeldet.
  • 10.03.1951 - Im 2. Stock des Rathauses eröffnete die Deutsche Volkspolizei Diensträume.
  • 20.04.1951 - Die HESCHO Hermsdorf schloss einen Patenschaftsvertrag mit der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) / Bäuerliche Handelsgenossenschaft (BHG) ab. Im VdgB waren damals außer Hermsdorf noch die Gemeinden Bobeck, St. Gangloff, Tautenhain und Weißenborn organisiert. Durch das Bündnis mit den werktätigen Bauern soll die Produktion von Lebensmitteln erweitert werden.
  • 25.05.1951 - Leiter der Laienspielgruppe des Kulturhauses war Georg Czerwenka.
  • 26.05.1951 - Zum Abriss des Denkmals zum Deutsch - Französischen Krieg 1870 / 1871 wurde in den Gemeinderatssitzungen vom 01.08.1949, 25.10.1949, 26.10,1949 und 21.02.1950 zunächst der Beschluss gefasst, dass das Denkmal in den Kirchgarten versetzt werden sollte. Im Denkmal befanden sich eine Reihe von Dokumenten, die beim späteren Abriss vernichtet wurden. Eine dieser Urkunden konnte Werner Serfling † abschreiben (siehe 16.07.1892).
  • 09.06.1951 - Elfriede Dolok aus Hermsdorf beklagte sich in der Presse über lebensbedrohliche Zustände bei Schichtschluss der HESCHO, die zu einem Unfall führten. „Ein Leichtmotorradfahrer kam aus der Eisenberger Straße und bog in die Karl-Marx-Allee (heute Naumburger Straße) ein. Durch die aus der HESCHO kommenden Radfahrer, die die ganze Breite einnehmen, war diese unübersichtlich geworden. Unglücklicherweise lief ein Kind über die Straße und wurde vom Motorrad umgerissen, ohne erfreulicherweise größeren Schaden zu nehmen.“
  • 02.07.1951 - In der Werner-Seelenbinder-Sportstätte wurde erstmalig ein Kinderferienlager durchgeführt.
  • 12.07.1951 - Aus dem Kulturgruppen-Wettbewerb der IG Chemie, zwischen den Betrieben HESCHO Hermsdorf, Porzellanfabrik Neuhaus - Tschierschnitz und dem Kunstfaserwerk „Wilhelm Pieck“ Schwarza gingen die Teilnehmer aus Hermsdorf als Sieger hervor. Als Preis gab es eine Prämie von 200,- Mark.
  • Juli 1952 - Auflösung der Länder und Neugliederung des Thüringer Territoriums in die Bezirke Erfurt, Suhl und Gera. Die Region um Altenburg und Schmölln wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet. Hermsdorf gehörte nun bis 1990 zum Kreis Stadtroda im Bezirk Gera.
  • 08.08.1951 - Achtzehn Werktätige der HESCHO verpflichteten sich, für ein Jahr in den Wismut - Erzbergbaus zu gehen.
  • 01.11.1951 - Die Handelsorganisation Gaststätten (HOG) übernahm die Bewirtschaftung des Ratskellers.
  • 02.11.1951 - Es wurde eine Marktordnung beschlossen.
  • 10.11.1951 - Wolfgang Hühn wurde als Hauptamtsleiter eingesetzt.
  • 11.12.1951 - Die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz war ungenügend. Für 2532 Brennholzkarten a 1/4 rm hätten 633 rm Holz geliefert werden müssen. Es fehlt aber Holz für 1016 Brennholzkarten = 254 rm.
  • 21.12.1951 - Die Bahnhofstraße und die Eisenberger Straße wurden zusammengelegt und in Josef-Stalin-Straße umbenannt.
  • Im Jahr 1951 wurden 50 Kinder geboren, es gab 57 Eheschließungen und 5 Ehescheidungen wurden vorgenommen. Es starben insgesamt 38 Personen davon: 2 Kinder, 29 Sonstige, 2 Gefallene wurden und 2 Totgeburten wurden beurkundet, 3 Personen starben durch Freitod.

1952

  • Das Gemeindehaus Karl-Marx-Allee 36 (Naumburger Straße) wurde fertiggestellt, Grundsteinlegung war am 01.05.1950.
  • Die allgemeine Berufsschule wurde erweitert.
  • 12.01.1952 - 2 Maschinen wurden dem ehemaligen Besitzer, Max Martin „Dorls“, der enteignet wurde, leihweise und gegen Pacht überlassen.
  • Die Fachschule führt Verhandlungen mit Krautwurst Erben zwecks Grundstückskauf für den Bau eines Internats. Das Internat der Ingenieurschule für Keramik wurde noch 1952 gebaut.
  • 04.02.1952 - Der Gemeinderat erließ der HO Gasstätte Rasthof Hermsdorfer Kreuz die Vergnügungssteuer, da der Erlös für den Wiederaufbau von Berlin bestimmt war.
  • 04.03.1952 - Walter Biedermann aus Gera erhielt die Gewerbeerlaubnis zur Eröffnung einer Vulkanisierwerkstatt.
  • 24.03.1952 - Das Reichsbahnausbesserungswerk in Dessau unterhielt im alten Schulteil der Friedensschule ein Betriebsferienlager.
  • 31.03.1952 - Der Gemeinderat beschloss den Bau eines Feuerwehrgeräteschuppens, Garage und Steigerturmes.
  • 01.05.1952 - Das Bauamt der Gemeinde wurde aufgelöst und vom Rat des Kreises übernommen.
  • 01.05.1952 - Umwandlung des SAG Betriebes in VEB Keramische Werke Hermsdorf.
  • 01.05.1952 - Die bisher sehr gut erfolgte Unterstützung des heutigen Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchesters KWH - damals KWH Orchester - konnte weiter fortgesetzt wurden. So organisierte der Betrieb ein sehr umfangreiches Notenarchiv und einen guten Bestand an Instrumenten. Diese sehr gute Unterstützung führte dazu, dass sehr viele junge Musiker, vorwiegend Bläser, zum Orchester kamen. So wurde zum einen das altersbedingte Ausscheiden von Orchestermitgliedern ausgeglichen und zum anderen der Wandel zur Blasmusik gefördert.
  • 16.05.1952 - Erster Spatenstich für das neue Gemeindehaus der Freien Evangelischen Gemeinde Hermsdorf. 
  • Im Rahmen des Dorfwirtschaftsplanes wurden im Ort Ruhebänke aufgestellt und der Bahnhofsvorplatz in Ordnung neu gestaltet.
  • 19. zum 20.05.1952 - ein starker Frosteinbruch in der Nacht mit -8°C richtete große Schäden in Gärten und Flur an.
  • 26.05.1952 - Der Gemeinderat bewilligt DM 1000,- für die Erstellung eines neuen Sprungturmes im Freibad und weitere 1000,-DM für ein Ausweichsportfeld in der Werner - Seelenbinder - Sportstätte.
  • 02.07.1952 - Die Hermsdorfer Bevölkerung wurde vom Amt für Handel und Versorgung über die Presse „Das Volk“ aufgefordert, bis spätestens 15.02.1950 die restlichen Kohlenzusatzkarten einzulösen und bei den Kohlehändlern die Kohle abzuholen, da diese reichlich vorhanden sei.
  • 27.07.1952 - Einweihung des Sprungturmes im Freibad.
  • 28.07.1952 - Bäckermeister Rolf Rosner aus Gera übernahm die Bäckerei in der Ernst - Thälmann Straße. 44 (Alte Regensburger Straße).
  • 03.09.1952 - das Ost - Lager erhielt die Bezeichnung "Wohnlager am Oberndorfer Weg".
  • 04.10.1952 - Bürgermeister Johannes Rabitzsch wurde zum Vorsitzenden des Rat des Kreises Zeulenroda gewählt. Fritz Unrat wurde Bürgermeister und blieb bis zum 19.05.1960 im Amt.
  • 13.10.1952 - Der Straßenbaumeister Max Zeise erhielt die Gewerbeerlaubnis, in Hermsdorf einen Handwerksbetrieb zu eröffnen.
  • Paul Geilert erhielt die Erlaubnis, nach Geschäftsschluss des Konsums in der Kirchenholzsiedlung Flaschenbier zu verkaufen.
  • 20.10.1952 - Die Klempnerei Richard Neske wurde von Lothar Wakke übernommen.
  • Der Karl-Liebknecht-Platz soll wurde durch den Gärtner Hentsch aus Bad Köstritz neu gestaltet.
  • Der Gemeinderat erklärt sich mit dem Bau des Kulturhauses in der Kirchenholzsiedlung einverstanden.
  • 08.12.1952 - Ruth Poser erhielt eine Gewerbeerlaubnis zur Eröffnung einer Damenschneiderei. 
  • 10.12.1952 - In Hermsdorf wurde der Kreisverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Stadtroda gebildet.
    Im Jahre 1952 wurden 44 Kinder geboren, es gab 44 Eheschließungen und 6 Ehescheidungen. Es starben 42 Personen.
    Günther Mudring war von 1952 bis 1954 Direktor Oberschule im Aufbau (Friedensschule).

1953

  • Die Häuser „An Neuen Haus“  1, 2 und 7 wurden umgebaut.
  • Der frühere Militärmusiker Richard Wiedemann übernahm die Leitung des KWH Orchesters und des Gemischten Chores (bis 1961).
  • Wurde in der Friedensschule Hermsdorf eine Oberschule im Aufbau eröffnet. Später erfolgte ihre Umwandlung in eine zehnklassige Mittelschule.
  • 27.01.1953 - Die Straßenbaufirma Max Zeise Hermsdorf übernahm die Herstellung des Bürgersteiges in der Karl-Marx-Allee (Naumburger Straße).
  • 01.02.1953 - Kurt Erbert wurde als Sportplatzwart eingesetzt, er übernahm gleichzeitig die Schankwirtschaft des Sportlerheimes.
  • Der Einwohner Lange beschwert sich über die unhaltbaren Entwässerungszustände der KWH.
  • 09.02.1953 - Der Gemeinderat stimmt dem Grundstücksverkauf Werner Peuckert an Ruth Böttcher zu, da er vom Verkaufsrecht keinen Gebrauch machte.
  • Herbert Prüfer übernahm den Schmiedebetrieb seines Vaters.
  • 16.02.1953 - Der Gemeinderat erteilt Herbert Nölle die Genehmigung auf Einrichtung eines Ladens mit 2 Schaufenstern.
  • 20.02.1953 - Straßenumbenennung von Bobecker Weg in Beethovenstraße.
  • 13.03.1953 - Die Friseurmeisterin Ellen Braun übernahm das Geschäft von Karl Müller.
  • 15.04.1953 - In Hermsdorf herrschte große Wohnungsnot, für 6.011 Einwohner standen 1762 Wohnungen zur Verfügung, sodass auf den Kopf der Bevölkerung 9 qm Wohnraum entfielen. Es lagen 162 Anträge auf Wohnraum oder verbesserten Wohnraum vor.
  • 27.04.1953 - Die Höfe vor und hinter der Friedensschule wurde gepflastert.
  • Der Gemeinderat beauftragte Maurermeister Fabian mit dem Bau einer Aschengrube in der Berufsschule.
  • 22.05.1953 - In der Kartenstelle wurden 23.200 Lebensmittelkarten ausgegeben.
  • Das Standesamt führte im I.-Quartal 1953 16 Eheschließungen durch, 10 Geburten und 12 Sterbefälle wurden registriert.
  • 08.06.1953 - Das Gemeindehaus, früher "Zur guten Quelle" erhielt einen neuen Fassadenanstrich.
  • Für die Löschwasserversorgung zum Schutze der Ernte wurde der Löschwasserbehälter am Karl-Liebknecht-Platz durch die Gemeindearbeiter entschlammt.
  • Ein Teil des Rathausbodens wurde als Trockenraum für Heilkräuter zur Verfügung gestellt.
  • 17.06.1953  - In der Nacht vom 16. zum 17.06.1953 wurde in der Nähe des Hermsdorfer Kreuzes eine mit Kreide auf die Autobahn gemalte Forderung entdeckt: "Wir fordern freie Wahlen!" Die Urheber der 40 cm großen Buchstaben wurden ausfindig gemacht und am 18. Juni verhaftet. Bereits am 20. Juni wurde vor dem Bezirksgericht Gera gegen die beiden Arbeiter verhandelt, denen auch vorgeworfen wurde, am 17. Juni im VEB KWH Hermsdorf zur Arbeitsniederlegung und Demonstration "aufgehetzt" zu haben. Die Urteile: zwei bzw. anderthalb Jahre Zuchthaus. Sonst verlief der 17. Juni in den Hermsdorfer Betrieben wie immer. Nachmittags beteiligen sich einige Arbeiter an Demonstrationen in Eisenberg.
  • 24.06.1953 - Der Bürgersteig in der Schillerstraße wurde neu hergestellt.
  • Das Katasteramt beim Rat des Kreises in Stadtroda teilt dem Rat der Gemeinde mit, dass die Vervollständigungen der Flurkarten von einer amtlichen Stelle ausgeführt werden.
  • Am Sportlerheim wurden neue Dachrinnen angebracht und es erhielt einen neuen Anstrich.
  • 01.09.1953 - Die Friedensschule wurde in eine Grund- und eine Oberschule geteilt.
  • Wilhelm Sperhake übernahm die Stelle des Standesbeamten.
  • 06.09.1953 - Feierliche Einweihung des Gemeindehauses der Freien Evangelischen Gemeinde in der Heinrich-Heine-Straße.
  • Im Z-Lager wurden die restlichen Baracken abgebrochen und verkauft.
  • 21.09.1953 - Walter Wolf erhielt die Genehmigung zur Einrichtung einer Kaffeestube.
  • Nach einer Ortsbesichtigung des Rathauses stimmte der Gemeinderat der Entfernung des Treppenaufganges zum kleinen Saal zu. An dieser Stelle wurde der Aufenthaltsraum der Kegler gebaut wurden.
  • 01.10.1953 - Zwischen Hermsdorf und Stadtroda wurde eine ständige Omnibusverbindung geschaffen.
  • 09.10.1953 - Der Ausbau des Grundstückes Rühling (Bombenschäden vom 09.04.1945) konnte auch durch Aufnahme eines Aufbaukredites nicht fortgesetzt werden, da ein Mangel an Arbeitskräften bestand.
  • November 1953 - Beginn des Umbaues des Rathaussaales, dabei wurde die herrliche Stuckdecke und die Emporen beseitigt. Der Saal erhielt Parkettfußboden und ein Niederdruckdampfkessel wurde neu eingebaut.
  • Der Werkunterricht wurde in den Klassen 5 bis 10 in der Friedensschule eingeführt. Um neue Unterrichtsräume für das Fach Werken zu gewinnen, wurde eine Baracke mit zwei Werkräumen errichtet. Vor 1945 bestand wohl ein sehr gut eingerichteter Werkraum, dieser war aber den Bombenschäden vom 09.04.1945 zum Opfer gefallen. Schulgarten und Schulhof wurden, den wachsenden Ansprüchen entsprechend, vergrößert. In der Hermsdorfer Friedensschule werden 34.300,- DM an Haushaltsmittel verbraucht.
  • Den Vorstand der Maibaumgesellschaft bildeten: Herbert Schröter, Eitel Spath, Helmut Schöppe, Karl Schmidt, Günter Plötner, Manfred Kollhoff, Hermann Plötner; Helmut Schöppe, Ralf Senf; Werner Serfling.
  • Ein zweiter Wasserhochbehälter wurde zur Verbesserung der Wasserversorgung gebaut.
  • 06.11.1953 - Die KWH erhielt die Genehmigung zur Anbringung von Hausnummern in der Friedenssiedlung.
  • In der Berufsschule wurde eine Turnbaracke aufgestellt, die dem ehemaligen Ostlager entnommen wurde.
  • Das Löschwasserbecken am Karl-Liebknecht-Platz (Alter Markt) wurde zugeschüttet.
  • 17.11.1953 - Walter Plötner aus Lippersdorf erhielt die Erlaubnis, dass Friseurgeschäft von Otto Jahn, Schulstraße zu übernehmen.
  • 01.12.1953 - Für die Kanalisation in der Kochwinkelgasse und Waldgasse wurden die Rohre beschafft.
  • 11.12.1953 - Der Gemeinderat zog die Schankerlaubnis für die Bergstraße 67 zum 01.01.1954 ein. Diese Erlaubnis im Bergschlösschen bestand bis dahin über Jahrhunderte hinweg. Später wurde dort eine Konsumverkaufsstelle eingerichtet.
  • Dezember 1953 - In der Karl-Marx-Allee (Naumburger Straße) wurde eine neue Trinkwasserleitung verlegt. Erstmals kamen hier Hartporzellanrohre aus den VEB Keramische Werke Hermsdorf zum Einsatz. Diese sollten ebenso haltbar wie Stahlrohre sein und sollten allen korrosiven Einwirkungen standhalten. In einem Presseartikel vom 29.01.1954 wurde diesen Porzellan-Druckrohren eine große Zukunft vorausgesagt.
  • Im Jahre 1953 wurden 38 Kinder geboren, es gab 49 Eheschließungen und 9 Ehescheidungen wurden vorgenommen. Es starben insgesamt 38 Personen.
  • Pfarrvikar Kurt Fischer war 2. Pfarrer der St. Salvator Kirche bis 1956.
  • Max Walter aus Hermsdorf war Vorsitzender des Imkervereines (1953 - 1959).

1954

  • Die Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft (AWG) entstand. Das Gelände von der Karl-Marx-Siedlung bis zur Fachschule und zur Reichenbacher-Straße wurde erschlossen und der Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft als Baugelände zur Verfügung gestellt.
  • Die Schillerstraße wurde gepflastert.
  • In der Friedensschule wurde ein neuer Schulgarten angelegt.
  • Aus BSG Chemie wurde BSG Motor Hermsdorf.
  • 01.01.1954 - Die Energieversorgung Gera liefert Strom für die elektrischen Straßenlampen.
  • 29.01.1954 - Der Schulleiter Günter Mudring bat den Gemeinderat sofort mit der Vorbereitung der 700-Jahr-Feier im Jahr 1956 zu beginnen.
  • 11.06.1954 - Ratssitzung über das Wohnungsbauprogramm. In diesem Jahr sollten noch 6 Doppelhäuser im Rohbau fertiggestellt werden. Als Baugelände hat die Genossenschaft das Gelände hinter der Beethovenstraße vorgeschlagen, dass zurzeit von Anwohnern als Gartengelände benutzt wurde.
  • 22.06.1954 - Die Firma Herbert Patzer stellte Antrag auf Erweiterung ihrer Fabrikanlagen. Der Antrag wurde geprüft und am 02.09.1954 genehmigt. Dem Antrag des Walter Spernau, in der Josef-Stalin-Str.21 (Eisenberger Straße) das baufällige Seitengebäude umzubauen, wurde ebenfalls entsprochen.
  • 06.07.1954 - Im Ort herrschte eine Wasserknappheit. Es wurde dringend geraten zu sparen.
  • 02.09.1954 - Willy Köcher, Zimmermeister in Bad Köstritz, erhielt die Erlaubnis zum Bau eines behelfsmäßigen Wohnhauses in der Karl-Marx-Siedlung.
  • 12.10.1954 - Der Bauausschuss genehmigt dem VEB Holzbauwerke Hermsdorf in der Rodaer Straße den Bau eines Schornsteines und Werner Vogel den Bau eines Arbeitsraumes für Autoreparaturen in der Josef-Stalin-Straße (heute Eisenberger Straße).
  • 03.11.1954 - Ernst Gabler (*11.01.1874) verstarb in Hermsdorf. Er war langjähriger Rektor der Volksschule, Vorsitzender der Schützengesellschaft, des Männer- und des Gemischten Chores, und Organist in der St. Salvator Kirche.
  • 02.12.1954 - Albin Kraft (Schulstraße) erhielt die Genehmigung sein bei den Bombenangriffen am 09.04.1945 zerstörte Haus mit Laden wieder aufzubauen.
  • Der Gemeinderat beriet über den Bau eines neuen Feuerwehrhauses am Standort neben der Gaststätte „Zum Schwarzen Bär“. Zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft sollen Wohnungen dort mit gebaut wurden. Beyers Erben sollen für das Grundstück im Tausch ein anderes erhalten.
  • 31.12.1954 - Wilhelmine Schröter, bis dahin älteste Einwohnerin Hermsdorfs, verstarb.
  • Im Jahre 1954 wurden 39 Kinder geboren, es gab 33 Eheschließungen und 8 Ehescheidungen, verstorben waren 42 Personen.
  • 1954 - In der Friedensschule Hermsdorf bestanden 14 verschiedene Arbeitsgemeinschaften.