Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten des 1. Weltkrieges |
Nach einem Protokoll des Ausschusses zur Errichtung des Ehrenmales von 1930 überarbeitet und ergänzt von Stefan Lechner |
Noch während des 1.Weltkrieges wurde in Hermsdorf der Gedanke gefasst, ein Denkmal für die im Krieg gefallenen und vermissten Hermsdorfer zu schaffen. Noch vor Kriegsende wurde im Jahre 1917 geplant, diese durch ein Hochkreuz auf dem heutigen Friedhof zu ehren. Dieses Kreuz war als Abschluss der großen Allee neben dem Erwachsenen Grabgarten gedacht. Die Ausführung des damals neuen Friedhofes ließ lange Zeit auf sich warten. Deshalb wurden andere Pläne gefasst. Im Kirchenvorstand wurde am 27.04.1922 beschlossen, die Kriegerehrung in Form von Gedächtnistafeln, mit den Namen aller Gefallenen und Vermissten im Altarraum der Kirche anzubringen. Dieser Beschluss wurde bei Erneuerung des Kirchinneren im Jahre 1923 in würdiger Weise ausgeführt. Auf alten Fotos und Postkarten sind die Tafeln zu erkennen. |
Die Tafeln, am ehemaligen Standort in der Kirche (Foto oben). Sie wurden beim Umbau der Kirche 1972 entfernt und auf dem Boden eingelagert (Fotos unten). Unsere Forschungen haben ergeben, dass diese Tafeln nicht alle Opfer des 1. Weltkrieges aus Hermsdorf enthalten. Es gab noch weitere Opfer, die erst später bekannt wurden. |
Diese Lösung befriedigte aber die Mitglieder des Militär- und Kriegervereines nicht. Dort strebte man nach wie vor eine leicht zugängliche und allen sichtbare Ehrung, mitten in Hermsdorf an. Dem Vorstand des Militär- und Kriegervereines gelang es, in den folgenden Jahren einen großen Teil der Vereine am Ort zu einem Denkmalsausschuss zusammen zu schließen. Zur Finanzierung des Projektes verkaufte man Bausteine und organisierte verschiedene Unterhaltungsabende. Diese brachten aber zunächst noch nicht den gewünschten Erfolg. Es fehlte nicht nur an der Spendenbereitschaft der Bürger Hermsdorfs. Bereits bei der Aufstellung der Ehrentafeln im Altarraum der Kirche hatten sich Sozialdemokraten im Orte ablehnend geäußert und das Projekt verzögert. |
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Der damalige Gemeinderat von Hermsdorf dachte bereits am 12.03.1946 erstmals über einen Abriss des Denkmales nach. Am 26.05.1951 beschloss der Gemeinderat die endgültige Beseitigung des Denkmals der Teilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges von 1871 und 1872 und des 1. Weltkrieges. Der Abriss erfolgte im Jahr 1955. Der Sockel blieb noch bis in die 1960er Jahre stehen und wurde dann entfernt. |