1955
„Einmal ist
keinmal“ Ein fröhlicher musikalischer DEFA - Farbfilm in und
um Klingenthal;
Regie: Konrad Wolf, Kamera: Werner Bergmann,
Kritik zum Film von
Joachim Plötner
"…da in der Komödie die Charaktere das Hauptwerk, die
Situationen aber nur die Mittel sind, jene sich äußern zu lassen
und ins Spiel zu setzen, so muss man nicht die Situationen, sondern die
Charaktere in Betrachtung ziehen, wenn man bestimmen will, ob ein Stück
Original oder Kopie genannt zu werden verdiene. Seit Lessings Hamburgischer
Dramaturgie sind nahezu zwei Jahrhunderte vergangen und diese immer wieder
durch die Praxis bestätigte These gehört zu den klassischen
Erkenntnissen des Theaters, die – natürlich nicht schematisch
– auf die weit jüngere Filmkunst übertragen werden können.
Es sei jedoch gleich noch bemerkt, dass diese Erkenntnis als Ergebnis
wissenschaftlicher Abstraktion nur scheinbar die zwei Hauptfaktoren des
Lustspiels scharf trennt; in der Praxis wird natürlich niemand leugnen,
dass Charakter und Situation in einem untrennbaren dialektischen Wechselspiel
stehen und dass beide in ihrer Einheit wiederum an Raum und Zeit gebunden
sind. (…)
Eingangs wurde von mir erwähnt, dass Charaktere und Situationen in
ihrer Einheit an Raum und Zeit gebunden sind dieser Film gibt uns den
Beweis. Sehen wir Anna einen revueartigen, süßlichen Traum
träumen, können wir uns eines leichten Schauderns nicht erwehren.
Innerer Wert der Situation und Wesen der Figur streben hier derart auseinander,
dass der Charakter dabei notwendigerweise verzerrt wird, statt sich nach
bestimmten Seiten hin zu offenbaren es wird unmöglich, ein Wechselverhältnis
zwischen beiden Faktoren herzustellen. Verwechslungen und Missverständnisse
sind dem Autor und der Regie weitere, wesentliche Mittel zur Entfaltung
der Fabel. Es sind dies Requisiten, die dem Lustspiel schon seit Jahrhunderten
dienten und doch immer wieder im Falle schöpferischer Anwendung Wirkungen
auszuüben vermochten. Als formale Mittel betrachtet, unterlagen sie
im Laufe der Entwicklung keinen – oder doch nur geringen –
Veränderungen; durch die Charaktere jedoch, die ihrerseits jeweils
immer eine neue gesellschaftliche Problematik widerspiegelten, erhielten
sie einen neuen Inhalt und so dienten sie dialektisch betrachtet stets
wieder zur Entfaltung und Bewährung dieser neuen Figuren. Auch hierzu
bietet "Einmal ist keinmal" gute Beispiele. Keinesfalls aber
darf unerwähnt bleiben, dass dieser Film bei der Gestaltung des Hauptkonfliktes
(…) einige Mängel hat. Ursache ist einmal die schon erwähnte,
nicht voll ausreichende Erfassung der Persönlichkeiten Annas und
des jungen Bergmanns Erwin, und zum anderen ein Bemühen, solche Fehler
zu vermeiden, wie sie zum Beispiel in dem DEFA- Film "Jacke wie Hose"
sehr deutlich zum Ausdruck kamen. In der Absicht, einen Film heiteren
Genres nicht mit Problemen die sich ohne weiteres aus dem Besuch eines
westdeutschen Komponisten noch ergeben könnten zu überladen,
ging man einen Schritt zu weit, so dass im Endresultat nicht eine jede
Szene in idealer Weise der Grundidee dient und zeitweilig rein persönliche
Differenzen zwischen Anna und Peter zu ausschließlich in den Vordergrund
treten. In "Einmal ist keinmal" aber lediglich ein Gegenüberstellen
von schwerer und leichter Musik sehen zu wollen (wie dies W. Teichmann
tut), würde ein Ignorieren aller Tatsachen bedeuten. Groß ist
die Funktion der Musik in diesem Film, und es konnte nicht anders sein,
doch ist auch sie nach meiner Auffassung dramaturgisch untergeordnet der
Grundidee des Hineinwachsens Peters in eine neue Umwelt, eine neue Gemeinschaft.
Am Rande sei bemerkt, dass vor allem die wenig differenzierte Gestaltung
der Szene, als Anna in der Musikschule die Arie der Marcelina einstudiert,
Anlass gab, in diesen heiteren Musikfilm eine Tendenz gegen schwere Musik
hineinzuinterpretieren.
(In Deutsche Filmkunst: 3/1955, S. 126-127 DDR 1954/1955, Spielfilm)
1960
„Erich Weinert“
Autoren Erich Weinert, Joachim Plötner Dt. Kulturbund (1960) Broschiert
1964
„Als Martin
vierzehn war“
Regie: Walter Beck Buch: Walter Beck Dramaturgie: Joachim Plötner
Dartseller: Ulrich Balko, Erik Veldre, Hans Hardt-Hardtloff, Lotte Loebinger,
Friedo Solter, Manfred Heine, Elfie Mann, Helmut Schreiber, Harry Hindemith,
Vogt Kreutzer, Fritz Hofbauer, Werner Kamenik, Fred Ludwig, Nico Turoff,
Rudolf Ulrich
1966
Mitarbeit am Spielfilm
„Alfons Zitterbacke“, DDR 1966, Regie: Konrad Petzold, Drehbuch:
Joachim Düring, Konrad Petzold, (Szenenbildner), Joachim Plötner
(Dramaturg)
Darsteller: Günther Simon, Helmut Rossmann, Angela Brunner und andere
1967
„Die Fahne von
Kriwoj Rog“ Regie: Kurt Maetzig, Buch: Hans-Albert Pederzani nach
dem Roman von Otto Gotsche; Dramaturgie: Joachim Plötner Kamera:
Erich Gusko, Darsteller: Erwin Geschonneck, Marga Legal, Helmut Schellhardt,
Fred-Artur Geppert, Eva-Maria Hagen, Manfred Krug, Harry Hindemith, Jochen
Thomas, Frank Panzer, Angela Brunner, Willi Neuenhahn, Martin Flörchinger,
Alfred Müller, Rolf Ripperger, Ilse Voigt, Walter Lendrich, Dieter
Wien, Rudolf Ulrich, Horst Kube, Hermann Wagemann, Horst Ruprecht, Kaspar
Eichel, Peter Seebe, Gerd Belger, Fritz Otto Giese, Walter Kaufmann, Harald
Hauser, Perry Friedmann, Horst Schäfer, Fred Delmare, Heinz Taciak,
Kurt Zeising, Günter Wolf, Edwin Marian, Elinore Beck, Hans Tille,
Wilfried Henning, Erik Veldre, Herbert Briese, Hugo Schlomski, Dorothea
Volk, Hanna Rieger, Traute Sense, Brigitte Gerig, Gisela Graßhoff,
Ilse Bastubbe, Angelika Heimlich, Horst Giesen, Günter Götze,
Rudolf Lunow, Otto Krieg-Helbig, Lothar Bauerfeld, Harald Moszdorf, Hans-Joachim
Glaeser, Gerd Funk, Eugen Eschner, Joachim Pape, Fritz Bartholdt, Fritz
Schmidtke, Ruth Portius, Georg Schwill, John Mercator.
06.11.1970
Erstaufführung:
„Der rote Reiter“ , Jugendfilm, DEFA, Gruppe "Kinder-
und Jugendfilm",, Produzent: Siegfried Kabitzke, Regie: Walter Beck,
Drehbuch: Joachim Plötner, Kamera Günter Heimann, Musik: Klaus
Lenz, Darsteller: Rüdiger Giese, Gerhard Lau, Burkhard Mann, Regina
Popig-Heeger, Klaus, Pönitz, Marianne Wünscher, Ralph Borgwardt,
Der abenteuerliche Weg eines Lehrlings aus dem Erzgebirge.
28. 04.1972
Erstaufführung des DEFA - Spielfilms „Leichensache Zernick”,
Regie und Buch: Helmut Nitzschke, Szenenbildner: Gerhard Klein, Joachim
Plötner, Wolfgang Kohlhaase, Helmut Nitzschke, Kammera: Claus Neumann,
Darsteller: Alexander Lang, Gert Gütschow, Norbert Christian, Kurt
Böwe, Annemone Haase und Rolf Hoppe
1973
Verleihung des Heinrich
- Greif - Preises I. Klasse
Filmkollektiv „Leichensache Zernik” für die beispielhafte
künstlerische Vermittlung historischer Wahrheit im Genre des Kriminalfilms.
Helmut Nitschke (Regisseur), Claus Neumann (Kameramann), Georg Kranz (Szenenbildner),
Joachim Plötner (Dramaturg).
17.01.1975
Erstaufführung
des DEFA-Spielfilmes „Looping”, Regie: Kurt Tetzlaff, Drehbuch:
Manfred Freitag, Joachim Nestler, nach der gleichnamige Erzählung
von Joachim Plötner, Kamera: Detlef Tetzke, Darsteller: Hans-Gerd
Sonnenburg, Marina Krogull, Dieter Franke, Erwin Geschonneck, Norbert
Christian, Doris Thalmer
1975
Polizeiruf 110 - Folge
034 „Die Rechnung geht nicht auf“ TV - Serie
Regie: Thomas Jacob Buch: Joachim Plötner Darsteller: Peter Borgelt,
Sigrid Göhler, Alfred Rücker, Traudl Kulikowski, Hans-Gerd Sonnenburg,
Rolf Hoppe, Fred Mahr, Victor Deiß, Gerd Ehlers, Annalene Hischer,
Ilse Voigt, Helmut Müller-Lankow, Rüdiger Götze, Jürgen
Frohriep, Anne-Kathrein Kretzschmar.
07. September 1975
Joachim Plötner, 45 - jährig verstorben.
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