Männertags-, Betriebs- und andere Ausflüge

 

Der volkstümliche Vatertag (auch Männertag oder Herrentag) wird in Deutschland 40 Tage nach Ostern, am christlichen Feiertag „Christi Himmelfahrt“ gefeiert. Dieser ist seit 1936 in Deutschland gesetzlicher Feiertag (in der DDR nur bis 1966). Aufgekommen Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin und Umgebung erfreut er sich bei Männern immer noch großer Beliebtheit. Kernelement war dabei die „Einweihung“ der Jüngeren in die Sitten und Unsitten von "Männlichkeit".
Vor allem in Osten der Republik werden Männer- oder Herrentagpartien durchgeführt. Gemeinsame Wanderungen oder Ausfahrt, oft auch mit Kremsern, werden durchgeführt, bei denen oftmals viel Alkohol konsumiert wird. Dabei hat man häufig traditionelle Ausflugspunkte als Ziel oder man tourt von Gaststätte zu Gaststätte. Bei Wanderungen dienen mitgeführte Hand- oder Bollerwagen sowie Schubkarren, bei Fahrradtouren Anhänger dem Transport der Getränke. Aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums gibt es, wenn man die Statistik betrachtet, am Vatertag erheblich mehr Schlägereien als an gewöhnlichen anderen Tagen. Laut dem Statistischen Bundesamt steigt die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle an Christi Himmelfahrt auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an und erreicht einen Jahreshöhepunkt. Leider sind dieser Tage durch erhebliche Zerstörungen gekennzeichnet. Derartige Übergriffe führten schon dazu, dass Gaststätten zum Vatertag extra geschlossen blieben.
Heutzutage wird der Vatertag zunehmend als Familienfest gefeiert, etwa um gemeinsame Tagesausflüge zu gestalten, auch um über das verlängerte Wochenende (mit Freitag als Brückentag, der in vielen Schulen freigegeben wird) in Kurzurlaub zu fahren. Dies hat zum einen den Grund, dass die Frauen sich auch diese einstige Männerdomäne erobert haben - Teilweise mit regelrechten "Gegenveranstaltungen" der zurückgelassenen Ehefrauen. Zum anderen ist der Hauptgrund im Rückgang des Zusammenhaltes in einstigen Betriebskollektiven / Brigaden zu sehen.

 
Männertag - um 1920 - Abfahrt in Klosterlausnitz zum Hexentanzplatz Thale (vier Fotos).
Männertag - um 1960 - Abfahrt an Bahnhof Hermsdorf - Klosterlausnitz - Ziel unbekannt.
Busfahrt 1959 der ehemaligen Betriebsschlosserei - zum Kyffhäuser.
   
 

Treffen - Betriebe, Brigaden, Familien

 

Auch 20 Jahre nach der Wende werden, außer den traditionellen Klassentreffen (siehe unter Schulen), regelmäßige oder sporadische Treffen von ehemaligen Brigaden, Arbeitskollegen, einstigen Organisationen (wie Volkspolizei, Kampfgruppen, Nationale Volksarmee) usw. organisiert und durchgeführt. Sinn und Zweck dieser Treffen sind keine politischen Probleme oder Verherrlichung der vergangenen Zeiten. In solchen Treffen kommt der Zusammenhalt der Menschen zum Ausdruck, die über lange Jahre gemeinsam einen Weg gegangen sind. Auch hier kommt zum Ausdruck, was EINIGE heute in Abrede stellen: Es war nicht ALLES schlecht wie es war. Natürlich wird dabei auch von den alten Zeiten „geschwärmt“. Unsere Großeltern hatten auch „ihre goldenen 20er Jahre“.

 
20.05.2005 Treffen ehemaliger Firmenangehöriger der Firma Patzer
29.09.2006 Treffen der ehemaligen Abteilung Projektierung KWH
Regelmäßige Treffen der Brigade "Dr. Max Hellermann
09.06.2008 Treffen des Klub der Unverheirateten "Holzlandtreff" Hermsdorf e.V.