Sedantag - ehemaliger Feiertag am 02.September bis 1918 |
Die Schlacht bei Sedan 1870 Nun
laßt die Glocken von Turm zu Turm So dichtete Emanuel Geibel nach der Schlacht von Sedan. Der Sedantag Sedan war für die Deutschen bis zum Ersten Weltkrieg mehr als eine gewonnene Schlacht. Sie fühlten sich durch den Sieg als auserwähltes Volk. Die „Kreuzzeitung“ schrieb unmittelbar nach der Schlacht: „Mit dem 2. September beginnt ein neues Zeitalter – die Hegemonie des germanischen Geistes auf Erden. In ein Symbol, das jeder begreift, hat das Geschick diese Tatsache gekleidet. Als wir den Kaiser der Franzosen, seine Marschälle und Soldaten auf dem Schlachtfelde von Sedan gefangen nahmen, endete das Zeitalter der französischen Gewalttaten, französischer Halbbarbarei und begann die Periode des deutschen Friedens und der deutschen Bildung“. Nun, dem Frieden
hat der 2. September und seine jährlichen Gedenkfeiern
wenig gedient. Viel mehr begründete er die deutsch-französische
Erbfeindschaft. Frankreich wurde das Land, das bei künftigen Kriegsplänen
als Auftakt des Krieges siegreich zu schlagen war. Das war 1914 so und
auch unter Hitler. Paraden,
Beflaggung, Schulfeiern, patriotische Reden überall, auch
in Hermsdorf. Oberlehrer Werner Serfling schrieb: |
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Aufnahme von 1906 auf dem Rathausplatz Hermsdorf zum Sedantag |
[1] Die Friedenseiche steht nicht an der heutigen Reichenbacher Straße, gemeint ist die damalige "Straße" nach Reichenbach. Sie steht heute noch - Umgehungsstraße Kreises GLOBUS - Richtung Oberndorf, rechts der Einmündung der Straße vor der Autobahnbrücke (Oberndorfer Weg / Reichenbacher Straße). |
Das Aus für den Sedantag kam am 27.08.1919, als das Innenministerium der Weimarer Republik erklärte, es werde keine Sedanfeiern mehr geben, da diese nicht mehr den Zeitverhältnissen entsprächen. |
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