Geschichte des Hauses Rodaer Straße 12 und der Bäckerei Nützer

Bäckerei Nützer
07629 Hermsdorf, Rodaer Str. 12
Telefon 03 66 01 - 8 37 12 Fax 93 82 21
  • Agnes Rosenkranz, die Ehefrau des Fabrikarbeiters Franz Rosenkranz, backte 1914, aus der Not der damaligen Zeit heraus, erstmals selbständig Brot. Sie eignete sich die Fertigkeiten an, die für das Bäckerhandwerk notwendig waren. Bis 1948 führte sie die Hausbäckerei als zusätzliche Erwerbsquelle und Nahrung für ihre Kinder weiter.
  • 1948 übergab sie das Geschäft an ihren Schwiegersohn Otto Nützer, einem gelernten Konditor und Bäcker. Otto Nützer entstammt der Dachdeckerfamilie Nützer aus der Rodaer Str. 32. Dieser entwickelt die Bäckerei ständig weiter, was auf Grund von damals zahlreich weiter bestehenden Bäckereien sehr mühevoll und aufwendig war.
  • Um diesen Druck stand zu halten wurde das Sortiment um Brötchen, Feinbackwaren und Stollen erweitert.
  • 1962 konnte trotz der Tatsache, dass das private Handwerk zu DDR Zeiten nicht oder kaum gefördert wurde, ein neuer Ofen eingebaut und die Bedingungen damit verbessert werden.
  • 1968 erfolgte die Geschäftsübergabe an den Sohn Klaus Nützer und dessen Frau Ursula.
  • In den Folgejahren traten auch die Kinder Henry, Carolin und Jens in den Familienbetrieb ein.
  • 1990 bis 1995 erfolgten weitere technische Verbesserungen in der Bäckerei. So wurde der dritte neue Ofen eingebaut. Zudem erfolgte die Erweiterung des Fahrzeugparks. Diese ermöglichte es den ambulanten Handel zu erweitern, was insbesondere auf Grund der neuen marktwirtschaftlichen Bedingungen (neue Mitbewerber durch die Großmärkte) notwendig wurde.
  • Henry Nützer (Konditor, Bäcker und seit 1987 Bäckermeister) übernahm 1996 nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung den Betrieb.
  • Bruder Jens arbeitet als Konditor und zeichnet für den Vertrieb verantwortlich. Auch alle anderen Familienmitglieder, außer Schwester Carolin (1996 ausgeschieden) sind fester Bestandteil des Unternehmens.
  • Im Jahr 2002 erfolgte die Rekonstruktion des Wohn- und Geschäftshauses, das somit zu einem Blickfang der Rodaer Straße wurde.
70. Geburtstag
70. Geburtstag von Moritz Nützer (Dachdeckermeister) am 08.September 1937

01 = Anna Nützer Tochter von 3 + 4
02 = Alfred Johannes "Hans" (*07.04.1914) Nützer Sohn von 12 + 13
03 = Anna Aline Henriette geb. Merten verh. Nützer
       (*22.02.1869) aus Roda Frau von 4
04 = Moritz Eduard (*08.09.1867 Dresden) Nützer Mann von 3
05 = Frieda Nützer verh. Seidel Tochter von 3 + 4 siehe unten
06 = Frieda Nützer Tochter von 5 + 7
07 = Bruno Seidel Schwiegersohn von 3 + 4

08 = Martha Nützer Frau von 9
09 = Artur Nützer Sohn von 3 + 4
10 = Erna Nützer Frau von 11
11 = Walter Nützer Sohn von 3 + 4
12 = Elli Nützer Frau von 13
13 = Max Nützer Sohn von 3 + 4 siehe unten
14 = Elli Nützer Tochter von 3 + 4

Auf dem Foto fehlen:
Otto Nützer Bäckermeister Sohn von 3 + 4 und Frau - siehe unten
Hans Nützer Dachdeckermeister Sohn von 3 + 4 und Frau
- klick hier


Bemerkungen

Frieda Nützer (oben 5)
war lange Jahre die Hermsdorfer Heimbürgerin (Leichenfrau)

Max Nützer (oben 13)
Standgerichtsurteil Jena vom 02.04.1945
[Stadtarchiv Stadtroda]
Danach wurde der Dachdecker Max Nützer wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt, weil er der Einberufung zum Einsatz im Deutschen Volkssturm keine Folge geleistet hatte. Das Urteil wurde am gleichen Tage (02.04.1945) vom Volkssturm durch Erschießen vollstreckt.

Die Überlieferung, wonach dabei gleichzeitig ein Orgelbauer Poppe hingerichtet wurde, ist falsch. Die Orgelbaufirma hatte bereits 1902 den Firmensitz nach Schleiz verlegt. Der vorletzte Orgelbauer Poppe ist am 22.04.1945 bei Kämpfen im Raum Augsburg gefallen. Der letzte Firmeninhaber wurde bei der Besetzung von Schleiz durch die Rote Armee in das Lager Buchenwald verbracht und kehrte nicht zurück. Er wurde 1947 für tot erklärt.


 
Schild
Haus Rodaer Straße 17
Inschrift des Schildes: Brotbäckerei Agnes Rosenkranz
 
Gertrud und Otto Nützer
Otto Nützer
Gertrud und Otto Nützer
Otto Nützer
   
Otto Nützer
Quittungen
Otto Nützer
Quittungen - weitere siehe hier
Haus
Das Haus 1990
Das Haus nach der Rekonstruktion 2002
OTZ vom 10.10.2006
 
OTZ vom 27.03.2010