Gesellschaft für Sport und Technik  (GST) der DDR - Schießsport

 

Der Schießstand wurde nach 1933 bereits durch die bewaffneten Struktureinheiten der Nationalsozialisten als Schießplatz ausgebaut und genutzt. Er besaß damals aber nur eine Schußwand und Seitenwände aus Holz.
Das Gelände gehörte verschiedenen Eigentümern. Diese bauten nach dem Krieg alle Holzwände ab und benutzten diese als Feuerholz.

Nach dem Krieg nahm Richard Fleischmann in seiner Funktion als Leiter die Abteilung Sozialökonomie im Kombinat VEB Keramische Werke Hermsdorf Verhandlungen mit den Eigentümern auf. Dies waren mindestens vier verschiedene, wobei einer bereits in den 1950er Jahren in die Bundesrepublik verzogen war und hier enteignet wurde. Das Grundstück wurde für 6 Pfennig (DDR) je Quadratmeter von den acht Eigentümern abgekauft.

Bekannt ist, dass die Schießanlage vor Übernahme und Neubau von den Kampfgruppen der KWH mit Duldung der Eigentümer als Schießplatz (mit Kleinkalibergewehren) genutzt wurde.

Um 1975 begann dort der Bau eines Schießplatzes für die GST. Nach Beschluss, den Schießstand zu Bauen, wurde das Modell in Suhl als Vorlage verwendet. Für das
Projekt der Schießanlage wurden damals 24.000 Mark (DDR) veranlagt. Die Betonteile (siehe Fotos unten) wurden über das Kostenkonto des Heizkraftwerkes Hermsdorf abgewickelt. Das heißt - für das Kraftwerk wurden von Baubeginn (1974) an mehr Teile für die Kohlebunker beschafft, als notwendig waren. Diese Teile wurden dann als "Betonschrott" an die GST-Grundorganisation verbucht.
Notwendige Holzkonstruktionen (Holzleimbinder) kamen vom VEB Holzbauelemente Erfurt, BT IV Hermsdorf. Direktor war Heinrich Otto, der die Bauelemente zum Teil gesponsert hatte. Die Restkosten wurden von der KWH beglichen.Die Umsetzung des Bauprojekts erfolgte durch Lehrlingen der Berufsschule KWH, unter Leitung Bernd Wagner.

Zur Einweihung des Schießplatzes war seinerzeit (selten DDR) der gesamte Zentralvorstand der GST aus Berlin zugegen.

Laut Zeitzeugen wurde die Schießanlage in der Wendezeit der Stadt Hermsdorf übereignet. Bekannt ist, dass Teile der Holzkonstruktion in der Sportschützenanlage St Gangloff Verwendung fanden.

 
     
Beide Luftbildaufnahmen wurden 2011 eingestellt, die Linke ist wesentlich älter. Rechts die Aufnahme aus dem Jahr 2011 lässt kaum noch den Platz erkennen.
 
Schießplatz Felsenkellerweg Richtung Schleifreisen
Bau des GSTSchießplatzes
Schießplatz Felsenkellerweg Richtung Schleifreisen
Bau des GSTSchießplatzes
Schießplatz Felsenkellerweg Richtung Schleifreisen
Projektleiter Bernd Wagner - 3.v.l.
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