Julius Friedrich "Fritz" Geithe

* 10.02.1905 Hermsdorf
† 05.11.1985 Hermsdorf
  • Friedrich Geithe wurde in Hermsdorf als Zwillingssohn des Holzarbeiters Julius Geithe geboren und wuchs mit 5 Geschwistern auf.
  • 1911 bis 1919 besuchte er in Hermsdorf die Schule.
  • Von Ostern 1911 bis Ostern 1919 besuchte er die Volksschule in Hermsdorf und wurde aus der 8. Klasse entlassen.
  • Er absolvierte vom 23.04.1919 bis 23.04.1923 eine Lehre als Metalldreher in Gera bei der Firma Heinrich Leo Gera.
  • 1920 Beginn seiner gewerkschaftlichen Aktivitäten mit dem Beitritt in den Metallarbeiterverband, im gleichen Jahr Eintritt in den seit 1900 bestehenden Arbeiterradfahrerbund Hermsdorf. Die Fahrräder stammten aus der Bundesfabrik Offenbach am Main und mussten vom Verein selbst bezahlt werden. 1921 wurde er Unterkassierer und 1923 Hauptkassierer des Vereines. 1927 hatte der Arbeiterradsportverein Bannerweihe und Friedrich Geithe wurde Fahnenträger als Straßenfahrwart. Im gleichen Jahr fuhr der Verein nach Dresden zum Bundesfest. Dem Verein gehörte er bis zu seinem Verbot 1933 an.
  • 1923 bis 1928 kurzfristige Beschäftigungen vielfacher Art und mehrfach arbeitslos.
  • Am 30.07.1928 trat er als Maschinist in die HESCHO ein, legte dort 1929 die Prüfung als Heizer ab. Nach zehn Jahren arbeitete er ab 1938, dann bis 1972, wieder als Dreher in der Schlosserei der HESCHO.
  • 1932 heiratete er, seine Frau Else verstarb im Jahr 1973.
  • 1933 Verbot des Arbeiterradsportverein und Beschlagnahme der Sportgeräte durch die Nazis. Einige kleinere Vereinssymbole konnte er über die Zeit des Nationalsozialismus retten.
  • Ab 1938 ist Friedrich Geithe aktiv in der Feuerwehr der HESCHO und Hermsdorf, dort wurde er mit der Medaille für Treue Dienst (10 Jahre) in Bronze 1960, (25 Jahre) in Silber 1963 und (40 Jahre) Gold 1978 geehrt.
  • 1945 setzte er sich aktiv für den Wiederaufbau ein.
  • 1949 das Hauptzollamt Jena führt ein Verfahren gegen Friedrich Geithe durch - Grund: Ungenehmigter Anbau von 40 Tabakpflanzen klick hier
  • 1950 wurde Friedrich Geithe Mitglied der DSF (Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft)
  • 1972 erhielt er eine Auszeichnungsreise mit dem Urlauberschiff „Völkerfreundschaft“, im gleichen Jahr Eintrag in das „Goldene Ehrenbuch“ der IG Metall.
  • 21.09.1974 im "Neuen Deutschland" erscheint ein Artikel über die Porzellanindustrie der DDR, darin wird Friedrich Geithe erwähnt - es beginnt eine für die damalige DDR typische Geschichte, in der dreht sich alles um ein Plumsklo klick hier
  • Friedrich Geithe erhielt mehrere Ehrungen und Auszeichnungen.
  • Noch im hohen Alter und als Rentner arbeitete Friedrich Geithe ehrenamtlich in der Gewerkschaft den KWH und setzte sich für die Belange der Veteranen ein.

    Funktionen von Friedrich Geithe nach einer eigenen Aufstellung:
  • seit 1920 Metallarbeiterverband
  • 1920 - 1933 Arbeiter Radfahrerbund
  • 1924 - 1927 Arbeiter Radfahrerbund, Unterkassierer
  • 1927 - 1933 Arbeiter Radfahrerbund, Fahnenträger
  • 1925 - 1985 Mitglied der SPD ? 1945 SPD ? SED, hier 1949 - 1959 Mitglied der Ortsleitung und Hauptkassierer.
  • 1938 - 1985 Mitglied der Feuerwehr / Betriebsfeuerwehr HESCHO / KWH.
  • Vorsitzender der Wohnbezirksausschusses „Karl Marx“
  • 1946 - 1955 Vertrauensmann Schlosserei
  • 1947 - 1954 BGL Keramische Werke Hermsdorf, stellv. Vorsitzender
  • 1947 - 1952 Ortsvorstand der IG Chemie, Vorsitzender
  • 1948 - 1955 Gebietsleiter der IG Chemie Jena
  • 1948 - 1945 Mitglied der AGL
  • 1949 - 1961 Mitglied im Maikomitee / Maibaumgesellschaft und Hauptkassierer
  • 1955 - 1959 Gebietsleiter der IG Metall Jena
  • 1958 - 1969 Veteranenkommisssion
  • 1969 Veteranen AGL Vorsitzender und Mitglied der BGL
Siehe auch Radsportgeschichte
   
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