* 02.11.1875
in Schleifreisen als Sohn des dortigen Schneidermeisters Wilhelm Gräfe
geboren.
† 23.06.1957 im 82. Lebensjahr verstorben
- an der BerufsschuleHermsdorf
tätig ab 1920
- 1920 bis 1922 Schulleiter
- 1924 bis 13.12.1925
Vorsitzender des Berufschulvorstandes
- ab 1924 Gewerbeoberlehrer
- ab 1934 Berufsschulleiter
- Pensionierung
01.04.1942
- Auf Grund seiner
überdurchschnittlichen schulischen Leistungen wurde er auf das
Lehrerseminar nach Altenburg delegiert, wo er sich als Lehreramtskandidat
schon sehr früh landeskundlichen Studien widmete. Einer seiner
Lehrer war Prof. Ernst Amende, der Verfasser der „Landeskunde
des Herzogtums Sachsen-Altenburg”. Durch ihn erhielt er entscheidende
Impulse für seine späteren Forschungen.
- Seine erste Lehrerstelle
übte er vier Jahre in Seitenroda, unterhalb der Leuchtenburg, aus.
- Nach weiteren Stationen
war er ab 1920 als Fortbildungslehrer in der früheren Berufsschule
in Hermsdorf tätig.
- Nebenbei betätigte
er sich viele Jahre als erster Kreisnaturschutz-Beauftragter. Er arbeitete
über die Flora, Fauna und Geologie des Holzlandes, sammelte Sagen
und verfasste nach fleißigem Archivstudium zahlreiche heimatgeschichtliche
Beiträge. Seine Gedichte und Mundartgeschichten geben Einblick
in sein Schaffen als Mundartdichter.
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Sein Wirken und seine Stationen:
- ab 1920 - in der
Hermsdorfer Fortbildungsschule (später Berufsschule) wurde unter
Beibehaltung der 5 Wochenstunden der Unterricht auf das ganze Jahr (bisher
nur Winterhalbjahr) ausgedehnt.
- Ostern 1920 - Hauptamtlicher
Schulleiter wird Richard Gräfe (Klosterlausnitz). Unterrichtet
wird in einem Raum des neuen Schulteiles (heute Friedensschule).
• Die Fortbildungsklassen in Klosterlausnitz, Weißenborn,
Tautenhain und Oberndorf wurden durch Fortbildungsschullehrer Gräfe
und diejenigen in Hermsdorf und Reichenbach von Fortbildungsschullehrer
Kaltenborn beschult.
- 13.12.1922 - In
der Lehrerkonferenz wird der Fortbildungsschullehrer Richard Gräfe
erneut zum Schulleiter der Fortbildungsschule (später Berufsschule)
gewählt. Infolge Vermittlung des Schulrates Matthes lehnte Herr
Gräfe später die Wahl ab und Herr Kaltenborn wird Schulleiter.
- 01. 04.1923 - Hermsdorf,
Klosterlausnitz und Weißenborn werden zu einer Großgemeinde
vereinigt. Einen Berufsschulverband zu bilden misslingt.
- Schuljahr 1923
(05.12.1923) - Schulvorstand für die Großgemeinde Hermsdorf-Klosterlausnitz-Weißenborn
- Die Fortbildungsschule (später Berufsschule) war noch dem ortsüblichen
Schulvorstand unterstellt und auch sonst noch organisatorisch mit den
übrigen Schulen verbunden. Fortbildungslehrer hatten weder Sitz
noch Stimme, waren also nur beratenden Mitglieder. Vorsitzenden war
Emil Gentsch.
- 01.04.1924 - Ablauf
der Amtsperiode des Schulvorstandes - Ab April 1924 wurde ein eigener
Berufsschulvorstand berufen. Erster Vorsitzender wird Berufsschullehrer
Richard Gräfe.
- 05.05.1924 - Mit
Rücksicht darauf, dass Richard Gräfe das Amt des Schulvorstandsvorsitzenden
bekleidet lehnt er eine Wahl zum Schulleiter ab und schlägt Arthur
Kaltenborn (Leiter) und Elsbeth Steffenhagen (Stellvertreter) vor, die
dann so gewählt werden.
- 01. 08.1924 -
Die drei Gemeinden Hermsdorf, Klosterlausnitz und Weißenborn werden
wieder getrennt.
- 30.06.1925 - Ablauf
der Amtsperiode des Schulvorstandes -
- 17.10.1925 - Neuwahl
des Berufsschulvorstandes, zum Vorsitzenden wird der Berufsschullehrer
Richard Gräfe Bad Klosterlausnitz wieder gewählt.
- 14.01.1926 - Rücktritt
des Vorsitzenden Richard Gräfe - Entbindung vom Vorstand genehmigt
und Neuwahl des Berufsschullehrers Wilhelm Paarmann (*21.02.1894 † 15.12.1970) zum Vorsitzenden.
- 28.02.1926 - Zur
Überwindung der bestehenden Verbandsschwierigkeiten fand eine weitere
Besprechung beim Staatsminister Leutheusser in Weimar statt. Anwesend:
Ministerialrat Weidner, Oberregierungsrat Dr. Herring, Schulrat Matthes
(von Weimar geladen) Bürgermeister Karl Matthes, Herrmann und Richard
Gräfe.
- 24.09.1925 - Auf
der Suche nach einem Objekt für die Berufsschule wurden verschiedene
Varianten ins Auge gefasst. Am 24.09. fand deshalb eine Bauausschusssitzung
statt. Anwesend waren drei Ministerialräte (Wortführer Ministerialrat
Bock), zwei Schulräte, Franz Tuma (Hermsdorf), Direktor Schädel
und Matthes Klosterlausnitz, Büchner Weißenborn, Berufsschule:
Kaltenborn und Gräfe. Es wird kein Ergebnis erzielt.
- Ende März
1934 - Die Zustände in der Berufsschule sind inzwischen völlig
unhaltbar. Berufsschulleiter Gräfe und Gewerbe-Oberlehrer Wilhelm Paarmann (*21.02.1894 † 15.12.1970) führen Verhandlungen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Hermsdorf
Flemming. In der Folge wird der Ausbau der alten Mädchenschule
(Schulstraße 4) zwar mit Schwierigkeiten und in Abschnitten in
Angriff genommen.
- In nicht unerheblichen
Maße ist es dem Bestreben von Richard Gräfe zu verdanken,
dass nach Jahren provisorischer Unterkünfte die Hermsdorfer Berufsschule
ein festes Gebäude in der Schulstraße bekam. Über die
Berufsschule selbst wird an anderer Stelle ausführlich berichtet.
- Richard Gräfe
hat sich aber auch als Heimatforscher und nicht zuletzt als Naturschutzbeauftragter
einen Namen gemacht.
- Durch das Kollegium
der Berufsschule wurde im Rahmen der 700 Jahrfeier von Hermsdorf 1956
eine Chronik erstellt, die so nie richtig an die Öffentlichkeit
kam. Da die Unterlagen der Schule auf verschiedene Umstände hin
verschwanden, beruht diese Chronik bis 1942 auf privaten Aufzeichnungen
von Richard Gräfe.
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