Waldemar Schilling - Generaldirektor Kombinat VEB Keramische Werke
* 16.09.1927 Hermsdorf  
† 12.08.1980 Hermsdorf
   
  • Waldemar Schilling kam 1927 als Sohn von Otto Schilling und Martha geborene Martin, zur Welt.
  • Sein Vater war Leitermacher, ebenso der Bruder des Vaters Albin. Das Geschäft befand sich in der Schulstraße 13.
  • 1934 wurde er in die Grundschule eingeschult, im Jahr 1936 zog die Familie in die Schulstraße. Im Jahr 1942 wurde Waldemar konfirmiert und erwarb im Anschluss von 1942 bis 1944 die mittlere Reife.
  • Sein Vater verstarb 1943, im September des gleichen Jahres wurde er als 16-jähriger zur Flak nach Halle eingezogen und von dort Ostern 1944 entlassen.
  • Er begann eine Lehre als Chemielaborant in der HESCHO bei Dr. Theodor Haase, die aber nur drei Monate dauerte, da er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen wurde und nach Ostpreußen kam. Nach dem Attentat am 20.07.1944 auf Hitler in der Wolfsschanze wurde seine Einheit dort zu Aufräumungsarbeiten eingesetzt.
  • Aus dem Reichsarbeitsdienst wurde er Weihnachten 1944 entlassen und noch im gleichen Monat zur Wehrmacht eingezogen.
  • Im März 1945 kam er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Januar 1946 entlassen wurde.
  • Nachdem er zunächst bei seinem Onkel gearbeitet hatte, setzte er im Herbst 1946 seine Lehre in der HESCHO fort und schloss diese 1948 erfolgreich ab. Daneben besuchte er das Keramische Labor in Greiz-Döhlau.
  • Mitte 1948 war Waldemar Schilling am Aufbau der Abteilung Manifer in der HESCHO beteiligt.
  • Am 12.05.1951 heiratete er die Christa Herling aus Hermsdorf.
  • Nach entsprechender Qualifizierung wurde er Meister im Betrieb Ferrite der Keramischen Werke Hermsdorf. Es folgte der Einsatz als Abteilungs-, später als Betriebsleiter.
  • 1955 wurde Sohn Reinhard geboren.
  • 1959 wurde er persönlicher Assistent des damaligen Betriebsleiters Karl Krahl
Waldemar Schilling
  • 1959 bis 1961 folgte das Studium an der Ingenieurschule Hermsdorf mit Abschluss Ingenieur.
  • Im Sommer 1965, nach dem Weggang von Karl Krahl nach Meißen, wurde er Technischer Direktor und ab 1967 Werkleiter.
  • Im Vorfeld zur Kombinatsgründung KWH, zu dessen Generaldirektor er am 01.01.1969 berufen wurde, stand die Planung der Orts-, Einwohner- und Wohnungsbauentwicklung.
  • Aufgrund seiner beruflichen und gesellschaftlichen Entwicklung wurde er vom FDGB 1962 als Kandidat für die 4.Wahlperiode Volkskammer 1963 - 1967 vorgeschlagen und auch gewählt. Er gehörte der Volkskammer auch in der 5.Wahlperiode 1967 – 1971 an, schied dann aus gesundheitlichen Gründen aus.
  • In dieser Funktion nutzte er u.a. auch die dortigen entstandenen Beziehungen zum Wohl von Hermsdorf. Einen Anteil zur Ernennung des Stadtrechtes hatte auch Waldemar Schilling, in Hermsdorf und Umgebung als „Kugelblitz“ bekannt. Am 08.06.1967 fand unter Teilnahme von Werner Lamberz (Mitglied des Sekretariats des ZK), Kurt Hager (Mitglied des ZK), Ottfried Steger (Minister für Elektrotechnik und Elektronik) und Waldemar Schilling in Berlin eine Sitzung statt. Dabei ging es nicht nur um die Kombinatsbildung, sondern auch um die Situation in Hermsdorf bezüglich des Ortsstatus es. Er empfahl parallel zur Kombinatsgründung 1969, dem Antrag des Gemeinderates Hermsdorf - Verleihung des Stadtrechts - positiv zu entscheiden.
  • Ende 1976 musste er seine Funktion auf Grund von Erkrankung ruhen lassen und wurde mit Wirkung 31.12.1976 in den Ruhestand entlassen.
  • Während seiner siebenjährigen Tätigkeit als Generaldirektor hat er für den Betrieb und die Stadt Hermsdorf sehr viel geleistet und ermöglicht.
  • Waldemar Schilling war über lange Jahre Vorsitzender der Betriebssportgemeinschaft. In seiner Freizeit beschäftigte er sich zudem mit Münz- und Briefmarken sammeln, was weniger bekannt ist - er malte auch.
  • Am 12.08.1980 verstarb Waldemar Schilling im Alter von 53 Jahren.
 

Waldemar Schilling - Zeugnis 1949

Klassenjahrgang 1934 bis 1944 Foto: 1944 Abschluss Mittelschule

Klassenjahrgang 1934 bis 1944 Foto: 1944 Abschluss Mittelschule

01 = Anneliese Hochstein - Lehrerin
02 = Otto Queißner - Lehrer
03 = Bertha Hoffmann - Lehrerin
04 = Anne-Marie Leßmann - Lehrerin
05 = Erich Leßmann - Direktor
06 = Charlotte Spieß verh. Zehrung - Lehrerin
08 = Waldemar Schilling
09 = Waltraud Müller

11 = Lotte Hoppe
12 = Gisela Prüfer
13 = Triemer, Helmut
15 = Günther Stäps
18 = Lässig, Fritz
19 = Täubner, Manfred
20 = Helmut Geithe
21 = Herbert Meister

Meisterprüfung
Meisterabschluss (siehe Pfeil).

Leipziger Messe - Auszeichnung mit Goldmedaille Kombinat VEB KWH
Leipziger Messe - 1970 Auszeichnung mit Goldmedaille Kombinat VEB KWH

08.03.1970 Auszeichnungsveranstaltung zum Frauentag
08.03.1970 Auszeichnungsveranstaltung zum Frauentag

Karl Leisering und Waldemar Schilling
Karl Leisering und Waldemar Schilling

1971 Waldemar Schilling - Werner Weidauer - ??
1971 Waldemar Schilling - Werner Weidauer - ??

Nachruf Waldemar Schilling