Hermann Koch Kommerzienrat - Gründer des Porzellanwerkes Hermsdorf |
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• 01.06.1842 Homburg † 08.05.1905 Dresden-Blasewitz |
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© Friedmar Kerbe & Stefan Lechner | |
Im August 1844 gründete Christian Eckardt die Porzellanfabrik Kahla.
Am 23.10.1844 wurde dort
das erste Porzellan gebrannt.
1856 erwarb Friedrich August Koch, ein preußischer Kaufmann und
Vater von Hermann Koch,
die Fabrik aus einer Zwangsvollstreckung
und bekam 1859 eine Konzession. |
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Deshalb wurde der Bau einer Filiale in Hermsdorf initiiert. Am 06.01.1890 nahm die neue
Porzellanfabrik Hermsdorf - Klosterlausnitz den Betrieb auf. Am 31.03.1896 wurde Kommerzienrat Koch und Kommerzienrat Dr. Gustav Strupp in Meiningen zu Ehrenbürgern von Hermsdorf ernannt. Seinen Wohnsitz verlegte er nach Hermsdorf in die neu erbaute Fabrikvilla, die so den Namen „Villa Koch“ erhielt (01.05.1947 bis 30.12.1997 Kulturhaus, seit 2004 Wohn- und Geschäftshaus). In der Generalversammlung der AG, am 16.12.1890, wurde Hermann Koch zum Generaldirektor ernannt. Er fühlte sich im Amt des Generaldirektors jedoch nicht wohl und schied am 21.12.1891 aus dem Vorstand aus. |
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26.08.1894 - Die Porzellanfabrik Kahla, zu der die Porzellanfabrik Hermsdorf gehörte, feierte das 50jährige Betriebsjubiläum.
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Nach Ausscheiden aus dem Vorstand nahm Hermann Koch seinen Wohnsitz in Dresden-Blasewitz und gründete gemeinsam mit seiner Frau Nanni Koch, geborene Campbell (* 28.10.1850 † 10.04.1942), die „Hermann-und-Nanni-Koch-Stiftung" mit einem Kapital von 3 Millionen Mark. Am 08.05.1905 verstarb Hermann Koch in Dresden-Blasewitz im Alter von 63 Jahren. „Er gehörte zu den bevorzugten Industriellen, welchen es vergönnt war, ihr Unternehmen zu besonderer Blüte und Größe heranwachsen zu sehen…. Und nicht nur hinsichtlich der Dividenden, auch betreffs Größe steht Kahla in vorderster Reihe. Mit seiner langen Reihe von Brennöfen, seinen mehrfachen Zweigabteilungen, seinen zirka 5.000.000 Mark Betriebsmitteln und 1800 Mann Arbeitspersonal wird Kahla von keiner, anderen deutschen Porzellanfabrik übertroffen...." Inzwischen führten intensive Recherche von Friedmar Kerbe vom Verein für Regional- und Technikgeschichte Hermsdorf e.V zur Auffindung der Grabstelle der Familie Koch auf dem Ev.- Luth. Johannesfriedhof in Dresden. Diese befindet sich dank des Engagements der dortigen Friedhofsverwaltung auch nach über hundert Jahren in einem gut erhaltenen Zustand. |
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Mit dem Fortgang von Hermann Koch aus Hermsdorf bezog kein Direktor mehr die Villa Koch. Seinen unmittelbaren Nachfolger Oscar Arke war es dort zu laut und die Umgebung passte ihm nicht, er zog nach Klosterlausnitz. Die "Villa Koch" wurde erstmals umgebaut. Weitere Umbauten sollten noch folgen. Es fand nun Verwendung als Verwaltungssitz des Porzellanwerkes - später der HESCHO. Mit der Ausnahme, dass von 1926 bis 1945 dort die Familien Meixner und Zempelin (Keramikdirektor) wohnten. Über die Geschichte der Villa Koch wird an anderer Stelle berichtet. | |