- 1886–1889 das Christians-Gymnasium in Eisenberg. Christiansgymnasium - heute das Friedrich-Schiller-Gymnasium hat seine Ursprünge schon im 16. Jahrhundert und wurde 1564 erstmals als Lateinschule erwähnt. Bekannteste Schüler, wie der Lexikograph Immanuel Johann Gerhard Scheller und der Philosoph Karl Christian Friedrich Krause, besuchten im 18. Jahrhundert dieses Lyzeum, bevor es 1874 zum Vollgymnasium "Christiansgymnasium" wurde, wo 1877 erstmals eine Reifeprüfung abgenommen wurde. Vom humanistischen Reformrealgymnasium 1919 wurde es 1937 in eine Oberschule und 1945 in eine Erweiterte Oberschule umgewandelt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands bekam die Schule 1991 ihren heutigen Namen, wobei dieser eher mit dem Gebäude, in welchem sich das Gymnasium heute befindet, als mit der Geschichte des Gymnasiums selbst in Zusammenhang steht: Das Schulgebäude wurde erst im Jahr 1906 durch Herzog Ernst von Sachsen-Anhalt nach zweijähriger Projekt- und Bauphase als "Herzog-Ernst-Schule" eröffnet, 1918 in "Friedrich-Schiller-Schule" umbenannt und war seit dieser Zeit mit Unterbrechungen im Zweiten Weltkrieg, als das Haus als Lazarett diente, bis 1948 eine Mädchenschule. Von der Gesamt- zur Mittel- und Polytechnischen Oberschule während der DDR-Zeit, zog das Gymnasium erst 1991 in das Gebäude ein, welches seit 1994 den selben Namen trägt: Friedrich-Schiller-Gymnasium.
- 1890 begann er ein Studium an der Akademie in Lausanne.
- 1891 bis 1892 studierte er an der Universität Jena zwei Semester lang Naturwissenschaften sowie Staatswissenschaften, Geschichte und Philosophie
- In Jena wurde er Mitglied des Corps Franconia. Das Corps Franconia Jena zu Regensburg ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend.
- 1892 wechselt an die Universität Heidelberg.
- 1893 besuchte der Prinz die Kriegsschule in Kassel und legte 1894 in Berlin das Offiziersexamen ab. Im September 1894 trat er als Leutnant in das Königlich-Preußische 1. Garde-Regiment zu Fuß ein.
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Unmittelbar nach dem Tod seines Onkels Herzog Ernst I. übernahm er als Ernst II. mit Patent vom 07.02.1908 die Regierung im Herzogtum Sachsen-Altenburg. Zugleich wurde er Chef des Thüringer Infanterieregiments Nr. 153 und des Sächsischen Jägerbataillons Nr. 12 in Freiberg. Im selben Jahr wurde ihm von Kaiser Wilhelm II. der Hohe Orden vom Schwarzen Adler verliehen. Er galt als volksnaher Fürst, der regelmäßig Audienzen für jedermann abhielt. Auch der Forschung und Technik gegenüber war er aufgeschlossen, so besaß er eines der ersten Autos im Herzogtum, unternahm 1911 eine Forschungsreise nach Spitzbergen, betrieb die Eröffnung eines Flugplatzes (heut Leipzig-Altenburg Airport) und empfing die Weltreisenden Sven Hedin und Fridtjof Nansen.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Ernst II. Kommandeur des 8. Thüringischen Infanterieregimentes Nr. 153, das als Teil des IV. Armeekorps an der Westfront eingesetzt war. Am 19.08.1914 wurde er zum General ernannt und nach der Marneschlacht mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Nach einer Ruhrerkrankung im August 1916 schied er aus den aktiven Kampfhandlungen aus.
Noch im Oktober 1918, als sich die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der Zusammenbruch der Monarchie bereits abzuzeichnen begannen, zögerte Ernst II., ein reformiertes Wahlrecht für das Herzogtum anzunehmen. Am 07.11.1918 brachen in Altenburg Unruhen aus. Der Herzog versuchte noch der Situation Herr zu werden und berief drei Sozialdemokraten in die Regierung. Schließlich dankte er aber am 13.11.1918 ab.
Ernst II. lebte ab 1922 unter dem Namen Ernst Freiherr von Rieseneck (auch: Baron von Rieseneck) auf Schloss „Fröhliche Wiederkunft“ in Trockenborn-Wolfersdorf bei Kahla, nachdem er seine Interimswohnung in Berlin (Villa im Grunewald) aufgegeben hatte. Bereits ab April 1919 hörte er Vorlesungen in Physik, Meereskunde und Philosophie an der Berliner Universität. Seine Frau trennte sich in der Zwischenzeit von ihm, die Ehe wurde 1920 geschieden. Auf seinem Schloss „Fröhliche Wiederkunft” richtete er eine Sternwarte ein, die mit den modernsten Geräten der Zeit ausgestattet war und zu einer viel besuchten Forschungseinrichtung wurde. Anfang der 1930er Jahre studierte er am Astrophysikalischen Institut der Universität Jena. 1934 wurde ihm vom Thüringischen Justizministerium gestattet, den Namen Ernst Herzog von Sachsen-Altenburg wieder zu führen, was ihm 1923 untersagt worden war. In diesem Jahr heiratete er auch seine langjährige Lebensgefährtin, die Sängerin Marie Triebel (16.10.1893 - 28.2.1955). Sie trug bis zu ihrem Tode den Titel „Freifrau von Rieseneck”. Am 01.05.1937 wurde Ernst Mitglied der NSDAP. Im Jahr 1938 erhielt er die Ehrenbürgerschaft von Altenburg. Am 10.04.1943 schenkte Ernst II. das Schloss Altenburg der Stadt.
Obwohl das Schloss „Fröhliche Wiederkunft“ 1946 im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone enteignet worden war, wurde Ernst im Oktober von der zuständigen sowjetischen Kommandantur ein lebenslanges Wohnrecht gewährt. Ein Angebot seines ältesten Sohnes (Erbprinzen Georg Moritz) auf das in der britischen Besatzungszone gelegene Schloss Hamborn bei Paderborn zu ziehen schlug er aus. Somit war Ernst II. der einzige ehemalige deutsche Bundesfürst, der Bürger der DDR wurde.
Ernst II., nach dem Tode des ehemaligen Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha der Letzte noch lebende, 1918 abgedankten Bundesfürsten, starb im März 1955 und wurde in seiner privaten Grabstätte „Krähenhütte” in Trockenborn-Wolfersdorf beigesetzt. |