Warum der Rumkaffee auch "Teufelszeug" heißt. |
Eines
Abends, vor etwa 300 Jahren, saßen im Gasthof "Zum Schwarzen
Bär", dem ältesten Hause von Hermsdorf, am runden
Tische eine ganze Anzahl von Holzhändlern und zechten. Sie
waren guter Laune, scherzten, lachten und sangen, denn die alten
Holzländer waren ein sangesfreudiges Völkchen. Dabei hatten
sie dem Alkohol tüchtig zugesprochen und alles probiert, was
Küche und Keller zu bieten hatten. Inzwischen war auch ein Handwerksbursche gekommen und hatte sich mit an den Tisch gesetzt. Da äußerte einer der Zecher den Wunsch, er möchte etwas außergewöhnliches trinken. Aber der Bärenwirt hatte nichts mehr zu bieten, als was sie schon probiert hatten. Da erbot sich der Fremde, einen besonderen Trunk zu brauen. Er ging in die Küche zur Wirtin und braute aus Kaffee, Rum und Zucker ein braunes Getränk und wartete mit einer großen Kanne auf. Es schmeckte allen so gut, dass der Fremde noch eine Kanne und noch eine kredenzen musste. Aber der Alkohol des ungewohnten Getränkes hatte ihre Sinne so betäubt, dass sie in ihrer Phantasie den Fremden auf den Tisch sahen, wie er allerlei Grimassen schnitt und tolle Reden hielt; aber als sie nach ihn greifen und ihn festhalten wollten, war er plötzlich verschwunden. Entsetzt stellten sie fest, dass es der Teufel war, der seinen Trank serviert hatte. Seither nannte man den Rumkaffee auch das Teufelsbräu. Er wurde und ist das Nationalgetränk des Holzlandes. Der Rumkaffee ist den Holzländern " Medizin ", den sie lieber trinken als Tee, weil Tee so sehr an Krankheiten erinnert. |
Rum-Kaffee [Brigitte Rost †] |
Holzländer uralter Brauch Geheimnis gehütet von Generationen Nur Eingeweihte brauen gleich Hexenmeistern Simsalabim Sei er schwarz wie die Seele Simsalabim Sei er süß wie die Sünde Mische hinein Zu später
Stunde Tauch nur in schwarze Tiefen Am Morgen |