Hermann Danz

*  18.10.1906 Niederschelten
†  05.02.1945 Brandenburg-Görden hingerichtet
   
  • Hermann Danz wurde am 18.10.1906 in Niederschelten (Westfalen) als Sohn der Arbeiterin Anna Danz (später verheiratete Fischer) geboren. Die ersten Lebensjahre verbrachte er im Hause seiner Großeltern, dann nahm ihn die Mutter zu sich. Er war der älteste von fünf Geschwistern. In der Familie war die Angst um den Arbeitsplatz ständig präsent und die Not groß. Hermann Danz musste deshalb auch schon im elften und zwölften Lebensjahr in einer Holzfabrik arbeiten.
  • Von 1913 bis 1921 besuchte er die Knabenschule in Schmalkalden, die später auch nach ihm benannt wurde, nach der Wende aber wieder umbenannt wurde. Anschließend erlernte das Schmiedehandwerk (1921–1924).
  • In der Schule war Hermann Danz wissbegierig und begabt, er liebte besonders die Naturwissenschaften. Wegen der sozialen Notlage konnte er eine Freistellung am Gymnasium nicht antreten, deshalb blieb ihm auch der Berufswunsch Ingenieur zu werden unerfüllt.
  • In diese Zeit begann er als Mitglied des Arbeiter-Turnvereins politisch aktiv zu werden.
  • 1925 wurde er Mitglied der KPD und gründete in Schmalkalden die Ortsgruppe der KJVD und eine Gruppe der ersten Jungpioniere.
  • Von 1928 bis 1931 besuchte er in Moskau die Internationale Lenin-Schule der Kommunistischen Internationale. Er wurde vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zum Studium delegiert, innerhalb von zwei Jahren lernte er dort die russische-, englische und französische Sprache. Danach arbeitete er für den Moskauer Rundfunk als Übersetzer und Sprecher. Studienreisen führten ihn in die entlegensten Gebiete der Sowjetunion
  • Nach Deutschland zurückgekehrt, gehörte er von 1931 bis 1933 der KPD-Bezirksleitung Thüringen
    als zunächst als ‚Instrukteur‘ an, dann als Mitglied des Sekretariats. Nach der Machtergreifung
    der Nationalsozialisten wurde er zunächst für kurze Zeit (Februar-März 1933) inhaftiert.
  • Nach seiner Freilassung übernahm er die Leitung des in der Illegalität agierenden KPD-Bezirksvorstandes
    Magdeburg-Anhalt. In dieser Zeit lernte er seine Lebensgefährtin Eva Lippold kennen
Hermann Danz
  • Dezember 1932 öffentliche Versammlung in Hermsdorf, Hermann Danz trat hier für die KPD auf.
  • Von der illegalen Tagung der Bezirksleitung, an der Franz Dahlen als Vertreter des Zentralkomitees teilnahm, geht Hermann Danz 1933 direkt in die Illegalität.
  • Übernahme der Leitung der Parteiarbeit in Großthüringen.
  • Rückkehr nach Hermsdorf mit dem Ziel, die KPD wieder aufzubauen (nächtliche Versammlungen auf dem Hermsdorfer Sportplatz und in Bad Klosterlausnitz) Hermann Danz überbrachte Flugblätter und mündliche Anweisungen, versteckte sich in Hermsdorf, wo ihm Genossen Unterkunft gewährten).
  • Am 17. November 1933 wurde er erneut verhaftet und verbüßte eine dreijährige Zuchthausstrafe
    in den Zuchthäusern Lukau und Zuchthaus Brandenburg-Görden. Nach seiner Freilassung 1937
    übernahm er erneut seine illegale Funktion. Aus der Magdeburger Mühle und Zuckerfabrik organisierte
    er die Beschaffung und Verteilung von Lebensmitteln an Zwangsarbeiter. Zu der sich bildenden
    Widerstandsgruppe gehörten auch Hubert Materlik und Fritz Rödel. Über Martin Schwantes bestand
    Kontakt zur KPD in Berlin um Anton Saefkow und Franz Jacob. Nach Gründung des Nationalkomitees
    Freies Deutschland (Juli 1943) war Danz maßgeblich darin beteiligt, auf Grundlage der Positionen des
    NKWDs Menschen für den Sturz Adolf Hitlers zu gewinnen.
  • Nach der Entlassung leitete er die illegale Arbeit der KPD in Magdeburg.
  • Verbindung zu Anton Seefkow und Frank Jacob in Berlin.
  • Am 09.07.1944 wurden diese Gruppen und auch Danz verhaftet und am 01.11.1944 von
    Volksgerichtshof zum Tode verurteilt
  • 05.02.1945 wurde Danz im Zuchthaus Brandenburg-Görden zusammen mit Martin Schwantes, Friedrich Rödel, Johann Schellheimer und Theodor Neubauer hingerichtet.
  • Mit Neubau der Waldsiedlung in Hermsdorf erhielt dort 1971 / 72 eine Straße seinen Namen.