Aus der Geschichte des Saale - Holzland - Kreises um Hermsdorf
 

Holzland - "Altenburger Holzland" - ab 1920 "Thüringer Holzland"

 

Bei der deutschen Rückwanderung wurde auch das Holzland (1) besiedelt. Genau lässt sich die Zeit der Gründung bei den einzelnen Ortschaften nicht angeben, nur so viel steht fest, dass keine vor dem 12. Jahrhundert urkundlich genannt wird. Acht Dörfer entstanden im Laufe der Zeit:

  • Hermsdorf,
  • Klosterlausnitz,
  • Kraftsdorf,
  • Oberndorf,
  • Reichenbach,
  • Schleifreisen, (2)
  • Tautenhain und
  • Weißenborn.

In verschiedenen alten Unterlagen werden auch noch die Orte Bobeck, Bollberg und Waldeck im Zusammenhang mit dem Holzland genannt. Das einstige „Altenburger Holzland“ umfasste das Gebiet der neun Dörfer oben, hinzugekommen war St.Gangloff.
Durch den Vertrag vom 03.07.1379 wurden die Länder, welche bis dahin gemeinsam beherrscht wurden, getrennt und für jeden der drei Landgrafen ein Gebiet bestimmt, wo er herrschen sollte.

  • Landgraf Wilhelm erhielt die Mark Meißen,
  • Landgraf Balthasar erhielt Thüringen und
  • Landgraf Friedrich erhielt das Osterland

Kraftsdorf fiel mit der Neuaufteilung aus dem Holzland und gehörte ab dieser Zeit in ein anderes Land. Aus dem „Altenburger Holzland“ wurde mit der (Neu-) Gründung Thüringens 1920 das "Thüringer Holzland". Dieses umfasst seither die acht Orte (ohne Kraftsdorf):

  • (Bad) Klosterlausnitz (3)
  • Hermsdorf
  • Oberndorf
  • Reichenbach
  • Schleifreisen
  • St. Gangloff
  • Tautenhain und
  • Weißenborn

und wird begrenzt durch:

  • Eisenberg / Thüringen im Norden,
  • Jena im Westen,
  • der Weißen Elster im Osten [Gera],
  • durch die Kreisgrenze im Süden.

Diese Buntsandsteinplatte wird durch Bachtäler zerschnitten. Auf den Höhen und den Talhängen dehnen sich Wälder aus, die das größte zusammenhängende Waldgebiet Thüringens außerhalb der Mittelgebirgsregion des Thüringer Waldes bilden. Die Ortschaften des Holzlandes, ihre Wirtschaftsstruktur und ihr Brauchtum wurden einst durch den Wald geprägt. Den gesellschaftlichen Vorrang beansprucht zu Beginn Klosterlausnitz. Bevölkerungsreichster Ort des Holzlandes war Hermsdorf.

Als geographische Lage für das Rathaus von Hermsdorf errechnet sich: 11 o 51‘ 19,44‘‘ O      50 o 53‘ 54,47‘‘ N     330 NN. Der Lauf des Meridians (4) berührt die

Orte mit ungefähr gleicher Länge:

Westküste Spitzbergen. - Mitte der norwegischen Atlantikküste - Göteborg - Wittenberg - Stendal - Saalemündung - Naumburg - Schleiz - Hof - Amberg - Hochfeiler (Zillertaler Alpen) - Marmolada (Südtiroler Dolomiten) - Padua - Insel Pantelleria Jaunde (Kamerun) - Nordwestspitze Südwestafrika.

Orte mit ungefähr gleicher Breite sind:

Köln - Hersfeld - Gotha - Erfurt - Weimar - Jena - Gera - Freiberg (Sachsen) - Königstein (Sächsische Schweiz) Zittau - Brieg - Kiew - Uralsk - Südspitze Baikalsee - Südspitze Kamt­schatka - Aleuten - Nordspitze Insel Vancouver - Nordspitze Neufundland Southampton - Calais - Brüssel - Köln.

Unsere Antipoden (5) wären die Seefahrer, Fischer und Walfänger im Gebiet unterhalb von Neuseeland, auf etwa ein Viertel der Strecke bis zur Südspitze Südamerikas, also im Pazifischen Ozean. Topographisch ist das Holzland Mittelpunkt der Saale - Elster - Platte, zwischen Jena und Gera auf etwa gleicher Höhe mit den Randbergen des Saaletales.
Die Bodenfläche des Thüringer Holzlandes ist zu zwei Drittel mit Wald bedeckt. Die Baumarten setzen sich zusammen aus:

  • Kiefer 49 %,
  • Fichte 19 %,
  • Lärche 3 %,
  • Buche 11 %,
  • Eiche 8 % und
  • sonstiges Laubholz 10 %.
Im Thüringer Holzland
 
Einige Entfernungen und Höhenunterschiede von Hermsdorf nach:
       
km   Straße Höhe in m
       
    Hermsdorf  322
5,0   Oberndorf 341
8,5   Kraftsdorf 280
13,2   Papiermühle 259
13,8   Stadtroda 209
14,1   Töppeln 215
21,7   Gera (Bahnhof) 195
25,5   Göschwitz 152
28,7   Jena 171
42,9   Großschwabhausen 324
43,4   Mellingen 264
54,3   Weimar 240
 

Frühgeschichtlich gehört das Holzland mit der Gegend um Bürgel und den Tälern zum Gau Strupenice (6). Die Besiedlung fällt in die Zeit der Waldrodung und der Kolonisation. Vom 10. Jahrhundert an wurde das Land zwischen Saale und Elbe zurückerobert und der erst Schritt zur Germanisierung des Ostens getan, die später das 13. Jahrhundert ausführte.
Die Zeit nach 1300 kommt für die Gründung neuer Siedlungen nicht mehr in Betracht. Das Kloster Lausnitz hat keine kolonisatorische Tätigkeit im Sinne der Neugründung von Siedlungen  ausgeübt (7), es entstanden im Gegenteil im Klostergebiet eine Reihe von Wüstungen (8) :Gumprechtsdorf, Hohenborn, Jansdorf, Krottendorf, Rechhain,
Rumelsdorf, Ruttersdorf und Sieversdorf

Vorgeschichtliche Siedlungen und Haufenfunde sind meist auf das Randgebiet des Holzlandes beschränkt, an Einzelfunden liegen vor:

Hermsdorf
Feuersteinmesser ohne Retusche (9) (Fund im Pfarrholz), Bronzeschwert, 57,5 cm lang (1881 beim Bahnhof)

Schleifreisen:
Ein breites, kurzes Steinbeil.

St. Gangloff:
Ein Feuersteinmesser, kleine Schaber, Feuersteine (1908 bei der Untermühle), Steinwaffen, eine Bronzenadel, verzierte Stücke aus Horn (Knochen?) in der Tesse, angeblich Werkstücke und mittelalterliche Erfurter Hohlmünzen (1830 auf dem Alten Schloss).

Klosterlausnitz:
Ein vierkantiges Steinbeil, ein 16 cm langer facettierter Steinhammer, Feuersteinsplitter auf einem Feld zwischen Kurhaus und Bahnhof. Ein Tränenkrüglein, unbekannten Alters, beim Neubau der Kirche.

Weißenborn:
Vereinzelt bearbeitete Feuersteine in einer 1925 angelegten Kiesgrube (Nähe der Schule, wo der vorbeiführende Weg die Höhe erreicht).

Tautenhain:
Der einzige steinzeitliche Grabfund des Holzlandes. Nahe südlich des Ortes auf einer mit Eichen bestandenen Anhöhe 1844 unter einem Kieselstein ein mit Steinen ausgelegtes Grab mit morschen Knochenresten. An der rechten Seite des Skelettes Spuren eines eichenen Schaftes, Lanzenspitze aus Feuer­stein, 10 cm lang, 4,8 cm breit, Einschnürung 2,9 cm breit, Fragmente von Steingerät.

Die Fundstücke befinden sich zumeist im Ethnologisches Museum (10) in Berlin oder der Sammlung auf Schloss Reichenfels.

Die älteren Straßenzüge im Holzland.

Die Regensburger Straße war als Verbindung zwischen den Bischofsitzen Regensburg und Naumburg, als Teilstück der Handelswege aus Italien (Venedig) und Ungarn, über Regensburg und Neuenburg in die Seestädte.
Ihre älteren Bezeichnungen sind nach Süden zu

  • die Straße gegen Schleiz,
  • die Obervogtländische Heer- und Landstraße,
  • in den Dörfern um Naumburg „die Waldstraße“, außerdem
  • Alte Magdeburgische Landstraße,
  • Haupt- und Heerstraße von Bremen - Hamburg - Lübeck Magdeburg über Eisleben - Naumburg ins Reich, Regensburg und Nürnberg.

Von Regensburg verlief die Straße das Nabtal aufwärts über Wunsiedel - Schwarzenberg nach Hof.

Den weiteren Verlauf lässt das Fuhrmannslied „Die Regensburger Straße“ erkennen:

  1. In Naumburg geht’s die Hohle, Hohle naus,
    und die Neuhäuser (Neuflemmingen) Wirtin, die hängt‘s Maul weit raus.
  2. In Priessnitz geht's in den tiefen Dreck hinein,
    und die Molauer Wirtin schenkt gar nicht viel ein.
  3. In Thierschneck hängen die Bratwürste raus,
    und in Wetzdorf spannt alles Fuhrwerk aus.
  4. Der Rauschwer Wirt hat zwei schöne Schimmel,
    und sein Sohn, das ist ein grober, grober Lümmel.
  5. Der Trotz, das ist ein Staatswirtshaus,
    auf den Ziegenböcken springen die Mäuse raus.
  6. In Hermsdorf ist der schwarze Bär,
    und die Neuschenker Wirtin springt kreuz und quer.
  7. Auf der Sorge sieht's dreckig und schmutzig aus,
    und der Grutzger (Gerodaer) Friede kocht Sauerkraut.
  8. In Mittelpöllnitz woll’n sie Chausseegeld hab’n,
    in Braunsdorf geht’s die Stufen ’nan.
  9. In Auma ist die Schinderei,
    in Krölpa kehr'n wir bei der Hannechristel ein.
  10. In Tegau fahr‘n wir rechts vorbei,
    In Öttersdorf kehr‘n wir gar nicht ein.
  11. In Schleiz kehr’n wir im Wolfe ein,
    und die Zollgrüner Wirtin ist vogelfrei.
  12. Nun fahr‘n wir ins Gefell hinein,
    und in Hof schenkt man uns Bayrisch ein.

Das Lied entstand vor der Erbauung der festen Straßen wahrscheinlich zwischen 1780 (Erbauung der Ziegenböcke) und 1820. Dem Lied nach wurden zwischen Saale und Elster berührt: Hof - Gefell - Zollgrün - Schleiz - Krölpa - Auma - Braunsdorf - Mittelpöllnitz - Neuensorga - Neue Schenke - Hermsdorf - Ziegenböcke - der alte Trotz - Rauschwitz - Mertendorf - Wetzdorf - Thierschneck - Molau - Priessnitz - Neuflemmingen - Naumburg. Der Saaleübergang ist unklar. Er erfolgte bei hohem Wasserstand über die hallische Fähre beim Gasthaus „Zur Henne“ in Henne (11), sonst vermutlich die Furt auf Roßbach (12) und bei Freyburg, dann über die Unstrut nach Querfurt - Eisleben - Magdeburg.

Die Waren wurden zumeist in Hof umgeladen. Durchgehende Wagen verkehrten seltener, doch kamen Fuhrleute des Holzlandes auch bis Stettin, Warschau, Wien und Ungarn.

Stellenweise waren die Straße ziemlich breit, um Löcher und Sumpfstellen wurde herumgefahren. Zuweilen hatte ein Fuhrmann von Hermsdorf für die Strecke bis zu den Ziegenböcken (7,3 km) einen vollen Tag zugebracht.
Als 1826 Herzog Friedrich bei Verlegung seiner Residenz von Hildburghausen nach Altenburg durch das Holzland zog, wurde empfohlen, auf der Straße nach Klosterlausnitz den herzoglichen Wagen an beiden Seiten durch Männer zu stützen, damit er bei den heftigen Schwankungen nicht umfalle. Neben den ausgefahrenen entstanden neue Gleise, sodass Straßenbreiten von 13 bis 20 Metern vorkamen. Bei der späteren Abgren­zung der Straße gegen die Felder und der 1837 / 1838 beginnenden Befestigung des Fahrdammes erhielten die Anlieger die ihnen abgefahrenen Streifen zurück. Dem Gut Serba zwischen den Ziegenböcken und dem Trotz fielen so zum Beispiel 7 ha zu.

Ein Reststück der alten Handelsstraße, der Regensburger Straße, im Ort Hermsdorf war der Kirchenholzweg. Eine von der Naumburger Straße rechts abzweigende Sackgasse, die durch das HESCHO Gelände abgeschlossen wurde. Diese Straße wurde 1963 mit der Erweiterung des Geländes II, im ehemaligen Kombinates VEB KWH beseitigt.
Ein weiterer Abschnitt führte durch das ehemalige HESCHO Gelände rechts an dem ehemaligen großen Schornstein des alten Kraftwerkes vorbei, über den Bahneinschnitt, in der Richtung zum Sportplatz. Auch dieser Abschnitt ist verschwunden.

Für die Sicherheit auf der Straße hatte der Landesherr zu sorgen. Er erhob dafür „das Geleit“. Zum Geleit siehe gesonderte Ausführungen an anderer Stelle.

Als „Naumburger Chaussee" oder „Weißenfelser Chaussee" wurde eine Straße bezeichnet, die von Hermsdorf, der Regensburger Landstraße, am fürstlichen Wald abging, bis an den schwarzen Teich und den (von Klosterlausnitz kommenden) Schleifreisener Weg (heute Werner-Seelenbinder-Straße). Von da über Klosterlausnitz durch die „Rote Pfütze“ nach dem „Sandhügel“ am Weg nach Serba (als Bierstraße von Köstritz her) auf die „Jägereiche“ und die „Süße Eiche“ zu, durch Saasa zum. „Wetterkreuz“ an der Straße nach Königshofen nach Naumburg, Weißenfels. Unter Herzog Christian von Eisenberg wurde die Straße zur Verbesserung des Handels und der Steuereinnahmen durch Eisenberg gelegt. Gegenüber der „Süßen Eiche“ wurde eine Hoheitssäule mit gehobener Hand aufgestellt und so die alte Straße über Saasa für den Handelsverkehr gesperrt. Heute erinnert nur noch die Flur Bezeichnung „An der Hand“ daran.

Die Bierstraße
Bekam ihr Namen wegen der Bierfuhren, aus der schon im 17, Jahrhundert bestanden Brauerei Köstritz. Sie hieß auch „Köstritzer Straße“  oder „Tautenhainer Straße“ und führt von Köstritz über Tautenhain, den Hirtenberg bis Weißen­born zur „Roten Pfütze“, dort bis an den Serbaischen
Weg, über eine Holzbrücke an die „Eierwiese“, über die Regensburger Straße auf die „Breite Schüssel“ an der Weimarischen Grenze nach Hetzdorf zu.

Die Jenaische Straße
Jena - Roda - St. Gangloff - Gera war Poststraße mit regelmäßigen Postverkehr. Nach dem Bericht „Wie die Posten und Boten in Gera ankommen und gehen“ vom Mai 1399 verkehrte ein Bote in Richtung Jena - Gera und kam donnerstags vormittags in Gera an. In Richtung Jena verließ er Gera sonnabends mittags. Eine „Landkutsche“ von Gotha über Erfurt         - Jena - Roda traf donnerstags gegen 23:00 Uhr in Gera ein und fuhr am Sonnabend 16:00 Uhr nach Gotha zurück. Bote und Kutsche verkehrten also auf den letzten beziehungsweise ersten Straßenstück am gleichen Tag.

Eine zweite Ostwestverbindung ermöglichte Ire Höhenstraße von Jena über Lobeda - Ilmnitz - Schöngleina - Weißer Berg - Klo­sterlausnitz - Tautenhain - Köstritz - Gera, im Abschnitt Weißenborn - Tautenhain als „Bierstraße“ bezeichnet. Die Straße Jena Bürgel - Trotz - Eisenberg war Zubringerstraße für den Postverkehr Leipzig - Gera. Eine „Reitende Post“ von Leipzig über Zeitz brachte Briefe aus beziehungsweise nach Eisenberg und Jena. Ankunft in Gera Sonntag früh 03:00 Uhr und Dienstag 21:00 Uhr.

Neuzeitliche Verkehrswege stellte die Eisenbahn.

Der Verkehr auf der Regensburger Straße verlagerte sich auf die Strecke Berlin - Halle - Leipzig - Naumburg - Saalfeld - Nürnberg - München beziehungsweise Berlin - Leipzig - Hof - Regensburg.
Die Strecke Weißenfels - Zeitz - Gera wurde 1859 eröffnet, Gera - Saalfeld - Eichicht am 20.12.1871 fertiggestellt, 1874 Grossheringen (Anschluss an Halle - Erfurt) - Jena - Saalfeld am 1. Mai. Die Strecke Weimar - Gera an 29.07.1876 eröffnet.
Weißenfels - Gera - Eichicht wird 1882 verstaatlicht, Großheringen - Saalfeld und Weimar - Gera am 01.10.1895.

Auf der Strecke Weimar - Gera verkehren anfangs täglich acht Züge. 1911 wurde das 2. Gleis verlegt und im Sommerplan 1940 verkehrten 14 Zugpaare, darunter ein Eilzugpaar Eichenberg - Gotha - Gera und ein D-Zug-Paar Weimar - Eger. Hermsdorf war Eil- und D-Zug-Haltestelle.

Dem Fuhrmannsleben bereitete die Eisenbahn ein rasches Ende. Sehr schnell verlor der Kehrreim seine Bedeutung:

„Kein Kaiser und kein König kann ohne Fuhrmann sein“.

Im Bauernspiegel von 1925 lesen wir einen Vierzeiler auf einem Pfeifenkopf unter dem Bild eines Eisenbahnzuges:

„Ich habe lieb das Fuhrmannsleben,
wer wird mir meinen Fuhrlohn geben?
Niemand hat mehr Schuld daran,
als die verwünschte Eisenbahn!“

Wilhem Bauer - Hermsdorf überlieferte:

„Wer hat denn nur den Dampf erdacht“
Die Fuhrleut um das Brot gebracht ?
Wir sind jetzt wahrlich übel dran -
der Teufel hol‘ die Eisenbahn!“

Das Lob des Fuhrmannes aber singt und verteidigt das herangewachsene Thüringer Mädchen (13) :

  1. Ich stand auf hohem Borge, schaute hin und schaute her,
    und da kam ein lust‘ger Fuhrmann gefahren daher.
  2. Seine Peitsche tuet knallen und sein lagen rauschet wie Papier,
    und ein Fuhrmann ist mir lieber als andere drei und vier.
  3. Ach Tochter, liebe Tochter, was hast Du in deinem Sinn,
    dass du dein junges Leben einem Fuhrmann gibst dahin.
  4. Auch Mutter, liebe Mutter, es kann nicht anders sein,
    denn die Fuhrleut, und die Landeskutscher sind kreuzbrave Leut.
  5. Sie legen sich spät schlafen, steh‘n des Morgens frühe auf,
    und da trinken sie ihren Kaffee und einen Branntwein darauf.
  6. Sie haben ein reines Herze, dabei ein ruhig Blut,
    und da bin ich ihm auf immer und auf ewig so gut.

Post- und Telegrafen - Verkehr.

1818 kam zum ersten Male der Postbote von Eisenberg nach Klosterlausnitz. Mit dem Tage der Eröffnung des Eisenbahnverkehrs, dem 29.07.1876, wurde im Bahnhofsgebäude eine Posthilfestelle eingerichtet. Verwalter war der jeweilige Stationsvorsteher. 1880 hat Hermsdorf ein „Postamt III. Klasse“, Klosterlausnitz eine Postagentur, zuständig war die Oberpostdirektion Leipzig.
Zum 01.10.1886 erhielt das Postamt einen eigenen Vorsteher und am 01.Dezember des gleichen Jahres Telegraphenanschluss.
Am 01.02.1837 wurde eine regelmäßige Privatpost Hermsdorf - Eisenberg eingerichtet, bis dahin verkehrte eine Privatpost Lausnitz- Eisenberg.
1902 wurde das Postamt aus dem Bahnhofsgebäude in das ehemalige Postamt Hermsdorf Ecke Bahnhofstraße - Schillerstraße verlegt. Nach der Wende wurde ein Post-Shop im Brückencenter eingerichtet. Das ehemalige Postamt behielt nur noch logistische Aufgaben.
1939 bestand Postauto Verbindung zwischen sämtlichen Orten des Holzlandes und mehrmals täglich Verbindung mit Eisenberg.
Im Holzland erfolgte der Bau der Reichsautobahn 1936 / 1938. Mit der heutigen A 4 und der A 9, erfolgte Anschluss an den modernen Fernverkehr. Das „Hermsdorfer Kreuz“, der „Rasthof Hermsdorf“ der „Rasthof Teufelstal“ waren Wahrzeichen im Holzland. Die Auffahrt für Klosterlausnitz wurde am 25.05.1939 freigegeben.
Der schwierigste Bauabschnitt war die Teufelstalbrücke. Als Bauende für den Verkehr nach allen vier Richtungen gilt der 30.08.1938.
Welche verkehrspolitische Bedeutung die Anlagen hatten, stellten die ersten Pfingstfeiertage nach ihrer Fertigstellung unter Beweis:

In der Richtung Berlin - München wurden stündlich im Durchschnitt 720 Autos, 290 Motorräder und 50 Autobusse gezählt. Die Kreuzung dürften in den Pfingstfeiertagen 1938 etwa 75.000 Fahrzeuge passiert haben.
Das sind Zahlen, über die wir heute nur noch schmunzeln können.

Am 15.05.1939 wurden Hermsdorf und Eisenberg Ortshaltestellen der Kraftomnibuslinie Nürnberg - Leipzig. In Hermsdorf hielt der Omnibus vor dem Rathaus. Die Wagen verkehrten täglich zwei­mal
10:40 Uhr und 17:40 Uhr in Richtung Nürnberg,
13:01 Uhr und 22:31 Uhr in Richtung Leipzig.
Fahrpreis nach Nürnberg 10.90 RM, nach Leipzig 3.80 RM.

Ab 20.05.1939 fuhr die Reichsbahn eine Kraftomnibuslinie Berlin - München zunächst als Wochenendverbindung. Der Omnibus, der die 600 km lange Strecke einschließlich der Aufenthalte in 11 Stunden durchfuhr, hielt nur zweimal, und zwar an der Raststätte Rodaborn, solange die Raststätte Hermsdorf noch im Bau war, und in Nürnberg. Der Bus, ein 21 Meter langer Zug, aus Triebwagen und Anhänger mit Harmonikazug und Oberlichtscheiben, fuhr sonnabends von Berlin nach München und sonntags zurück.

Politisch gehört das Holzland zu dem am 01.05.1920 gebildeten Lande Thüringen, und zwar zum Landkreis Stadtroda mit den Orten Hermsdorf, Klosterlausnitz, Weißenborn, Tautenhain, Reichenbach, St. Gangloff und Schleifreisen, zum Landkreis Gera mit Oberndorf und Kraftsdorf.
Vor dem Zusammenschluss der Thüringischen Kleinstaaten war Kraftsdorf zweiherrig. Der größte Teil des Ortes und die Wiesenmühle (Fuchsmühle) gehörten zum Fürstentum Reuss jüngere Linie, Landratsamt Gera. Der Rest von Kraftsdorf und die anderen Orte des Holzlandes zu dem 1826 durch Erbteilungsvertrag entstandenen Herzogtum Sachsen - Altenburg, in der ferneren Vergangenheit zu Gotha - Altenburg (1672-1821), dem Kurfürstentum Sachsen und den Wettinischen Landen, im 11. Jahrhundert den Landgrafen von Thüringen.

Von 1181 - 1707 war das Holzland Bestandteil des Herzogtums Sachsen - Eisenberg unter Herzog Christian (Christianeum). Landesfarben Grün - Weiß, seit 01.01.1920 Weiß - Rot.

Seit dem Reichsjustizgesetz untersteht ab 01.10.1879 das Holzland dem Reichsgericht Leipzig, Oberlandesgericht Jena, den Amtsgerichten Eisenberg beziehungsweise Stadtroda.
Straf- und Korrektionsanstalt war für Sachsen - Altenburg die Leuchtenburg von 1724 - 1871, nach den Staatsverträgen mit den Thüringer Einzelstaaten bei Zuchthausstrafen für Männer Grafentonne (Langensalza) und Untermaßfeld (Meiningen), für Frauen. Hassenberg (Koburg), bei Gefängnisstrafen über 6 Wochen für Männer, Frauen und Jugendliche Ichtershausen (Arnstadt). Arbeitshaus war Dreissigacker (Meiningen).

Militärdienst leisteten die Holzländer als Gotha - Altenburger:

  • 1706 unter Prinz Eugen bei Turin.
  • 1744 für Holland.
  • Unter Napoleon gehörten sie als Rheinbundtruppen zum Regiment „Herzöge von Sachsen“, belagerten Kolberg. Der Soldat Friedrich aus Schleifreisen wird dort durch Verlust des rechten Armes tödlich verwundet.
  • Zogen im gleichen Regiment unter Bernadotte 1809 nach Tirol und verloren in der Sachsenklemme bei Obereu am Brenner 75 % ihres Bestandes und beide Fahnen.
  • Erhielten am 17.01.1810 Marschbefehl nach Spanien, kämpften im Gebiet Figueras - Gerona -Barcelona.
  • Bestanden am 22.10.1810 als 4.Regiment noch aus 1 Unteroffizier und 7 Mann.
  • Und rückten mit 145 Mann von 973 Ausmarschierten am 24.06.1811 wieder in Gotha ein. Verlust 85 %.

Als Sachsen-Altenburger:

  • Dienten sie mit beiden Reuss Linien und Schwarzburg - Rudolstadt 1867 - 1897 im II. Bataillon (7 thür.) Infanterie-Regiment 96.
  • Ab 1897 in Infanterie Regiment 153 in Altenburg, Spezialwaffen in den nächstgelegenen preußischen Truppenteilen.

Die Bodenverhältnisse

Geologisch ist das Holzland eine leicht bewegte Hochfläche mit weichen, rundlichen Formen und reichem Nadelwaldbestand auf dürftigem, vorwiegend unterem rötlichem, im westlichen Teil mittlerem graufarbigem Buntsandstein ohne Schichtstörung.

Eozäne Braunkohlenquarzite (St. Gangloff und Tautenhain) sind noch als holpriges Kopfpflaster in Bauernhöfen und heute wenig befahrenen Dorfstraßen verwendet.
Die geringe Widerstandsfähigkeit des Bodens begünstigt, die Bildung von Erosionstälern, wasserundurchlässige, das Grundwasser stauende tonige Horizonte fördern Quellen, Teiche und Moore. In zwei Ziegeleien wurden diluviale Lehme gebrannt. Der Untergrund lebt in Flurnamen auf: „Der Rote Sumpf“,„Die Rote Pfütze“.

Gewässer

Das Holzland ist reich an Quellen. Grundwasser findet man in 2 bis 3 m Tiefe, im Wald oft schon in Spatentiefe. Die Wurzelgruben vom Sturm gestürzter Bäume sind fast ständig mit Wasser gefüllt. Zwölf Bäche und etwa 100 Quellen bilden tiefer eingeschnittene Täler.
Fließende Gewässer im Holzland mit Länge des Verlaufes für Thüringen (14):

  • Saale 196,3 km,
  • Weiße Elster 64,3 km,
  • Roda 32,2 km,
  • Rauda 20,5 km.

Zum Flussgebiet der Weißen Elster gehören die Rauda. Sie entspringt bei Hermsdorf, führt durch Bad Klosterlausnitz (Schwanenteich), Weißenborn ins Mühltal, nach Hartmannsdorf und schließlich nach Crossen. Dort mündet die Rauda in die Weiße Elster.
An seinem Bachbett stehen oder standen (15):

  • Amtsschreibersmühle (auch Obersteigsmühle),
  • Bauermühle (verschwunden),
  • Froschmühle,
  • Hermannsmühle (1881 wegen Baufälligkeit abgerissen),
  • Meuschkensmühle (auch Oberscharlachsmühle),
  • Mühle (Bergstraße Hermsdorf - verschwunden),
  • Naupoldsmühle,
  • Pfarrmühle,
  • Robertsmühle (auch Schmeisersmühle),
  • Schössersmühle (auch Amtsschössersmühle, oder Untersteigsmühle),
  • Unterscharlachsmühle (bei Weißenborn - verschwunden),
  • Walkmühle,
  • Weissenmühle (bei Kursdorf - Verfallen),

Die Mühlen sind heute Sommerfrischen Gaststätten oder Pensionen.

Der Seifertsbach mit seinem Quellgebiet um Tautenhain; der Erlbach (auch Rubitzbach) Quellgebiet im Westausgang von Reichenbach, breiteres Tal mit zurücktretenden Wald, landwirtschaftlich genutzten Hängen unterhalb Kraftsdorf; der Fischbach ist Zufluss zum Saarbach. Er durchfließt gleich unterhalb St. Gangloff das breiteste Tal des Holzlandes mit Wiesen und Ackern im Grund und an den flachen Hängen.

Zum Flussgebiet der Saale gehören der Zeitzbach mit Zufluss zur Rode. Im  Zeitzgrund finden wir Walkmühle, Neumühle, Kursdorfmühle, Papiermühle, Janismühle. ,
Zwei Seitentäler bilden in oberen Zeitzgrund. Der Teufelsbach aus dem Schleifreisener Moor und der Leisebach, Quellgebiet nordwestlich Hermsdorf. Aus dem Randgebiet des nordwestlichen Holzlandes um Waldeck Bobeck fließt die Gleise bei Porstendorf in die Saale.

Durch den „Altenrodaer Grund“ fließt die Wethau nach Norden, und ist mit 51 km der längste Flusslauf aus dem Holzland. Bei der Germanisierung nach 800 wird die Landschaft um den Lauf der Wethau als „Gau Weitaho“, „Weitao“ bezeichnet.

Die stehenden Gewässer sind entweder natürlichen Ursprung (Senkenbildung) oder eingedeichte Gräben und Bäche. Vielfach standen sie in Wirtschaftsnutzung als Fischteiche, Gänseteiche, Feuerteiche. Ihre Zahl ist in den letzten 100 Jahren stärker zurückgegangen. In der Hermsdorfer Flur wurden etwa 15 Teiche trockengelegt.

Größere Moorbildung sind „die Sümpfe“ nordwestlich Bad Klosterlausnitz und das „Schleifreisener Moor“ im Winkel der Reichsautobahn Jena -Nürnberg.

Die Sümpfe bildeten einst die wirtschaftliche Grundlage für den Betrieb des Moorbades Klosterlausnitz.

In Flurnamen sind Moor- und Sumpfstellen erhalten in den Bezeichnungen „Badersumpf“, die „Scheubischen Sümpfe“, die „Rote Pfütze“, die „Sümpfe“, die „Johannissümpfe“, der „Erlensumpf“, der „Dreckige Weg“, der „Rote Strumpf“, der „Eichelsee“. Holz und Torfsteine waren das Heizmaterial.

Die Bedeutung des Wassers für das Wirtschaftsleben ist abgelöst durch die Elektrizität. Mühlen und Kraftwerke auf der Hochfläche wurden nicht betrieben, die Mühlen in den Tälern sind längst zu Sommerfrischen geworden.
Wasserbetriebene Brettschneidemühlen gibt es im Holzland nicht mehr.
Am Raudenbach in Hermsdorf gab es seit 1889 eine Gerberei. Auch ihr Betrieb wurde lange schon eingestellt.

Pflanzenwelt

Die ursprüngliche Waldform war der Laubmengwald gewesen. Um 1700 führte die Regensburger Straße südlich des Straßenteiches durch Eichenwald. Von Ottendorf gelangt man über die Ölsnitz nach Mörsdorf, rüher Eichenwald. Zwei Höhen bei Kraftsdorf heißen „Eichberg“, zwischen Klosterlausnitz und Oberndorf lag der „Eichelsee“. „Hainspitz“ deutet auf Laubwald.
Als Lagbaum stand an der Straße von Klosterlausnitz nach Eisenberg zwischen km 7 und 6 die „Jakobseiche“, unter der die Graumännchen tanzten oder auch der Reiter ohne Kopf hielt. Die „Friedenseichen“ wurde 1871 an der Straße Südtangente, neben der Autobahn gepflanzt.
Der Weg von Klosterlausnitz nach Tautenhain führt „durch die Buchen“, im Quellgebiet der Gleise liegen die „Waldecker Buchen“. An Teichen und Bächen standen Erlen, Weiden und Birken (Flurnamen erinnern daran „Erlbach“, „Erlsumpf“).
1590 ließ sich der Pfarrer von Hermsdorf aus einer Weide einen Badetrog bauen. In den Sümpfen fanden sich häufig Birkenstümpfe. Aus dem Bast der Birken flochten die Bauern Stricke und Bänder.

Der Straßenbaum des Holzlandes ist die Birke und die Eberesche, der Dorfbaum die Linde.
Der Nadelwaldbestand tritt seit etwa 1700 stärker hervor. Die lichten Kiefern- und Fichtenwälder von heute mit ihren 1846 angelegten, sich oft rechtwinklig kreuzenden und sich langhinziehenden Schneisen sind forstliche Kunstprodukte. Ihre raschere „Umtriebszeit“ stützt die Holzindustrie der Landschaft.
Die Tanne fehlt heute fast völlig. Sie stand in größeren Beständen auf dem feuchteren Boden im Raudatal und im Zeitgrund, die letzten zwischen Papiermühle und Bobeck. Als Nachweis für den stärkeren Tannenbestand dient die Verwendung von Tannenholz zu Dachschindeln 1586 wurden Pfarrei und Kirchendach in Hermsdorf mit Schindeln aus Tannenholz eingedeckt. Die Böttcher verarbeiteten Tannen zu Fässern, Bottichen, Butten und Rußschachteln. In den Anlagen finden sich Blaufichte, Eibe, Tulpenbaum, weiße Seerose.
Als Unterwuchs Heidelbeeren und Preiselbeeren, Heidekraut und Adlerfarn zuweilen in hektargrossen Beständen. Bis etwa 1900 gewährten die Schulen 14 Tage Heidelbeerferien. Man schätzte damals den Ertrag aus der Heidelbeerausfuhr aus dem Holzlande auf 30.000 bis 40.000 M, von Weißenborn wird berichtet, das in guten Jahren 60.000 Liter Heidelbeeren ausgeführt wurden. Heute fahren die Hermsdorfer zur Beerensuche bereits aus dem Holzlande hinaus.
Meilern und Pechsieden sind im Holzland nur noch in Flurnamen erhalten „Pechwiese“, „Pechtälchen“, „Pechgraben“ beim Meiler.
Walderde wurde waggonweise verladen.

Waldgebunden war das alte Bauernhaus mit seinem Fachwerkbau und der Bretterverschalung der Wetterseite oder des Obergeschosses. Die Bauern von Hermsdorf hatten (1383) das Recht, ihr Bauholz umsonst aus dem Wald zu entnehmen. Sie zahlten nur 1 Groschen Anweisegeld.
Mit der Verstädterung der Dorfstraßen wurde viel schönes Fachwerk verputzt. Bei Regenwetter wird es unter der Putzsichtbar. Verhältnismassig häufig ist noch das „Andreaskreuz“ und der „Feuerbock“, vereinzelter das Umgebindehaus und selten „der tote Mann“.
Schöne Fachwerkhäuser haben sich abseits der Verkehrsstraße erhalten, im „Loch“, in Hermsdorf, in Tautenhain und Kraftsdorf. Heute bauen Hausbesitzer Fachwerk als Sichtschmuck wieder an die Häuser.

Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Nutzung der Bodenfläche gehört das Holzland zum weniger begünstigten Landbaukreis II, der Roggen-Kartoffel-Haferzone.
Der nährstoffarme Boden erschwert den Feldbau, die Landwirtschaften sind vorwiegend Klein- und Zwergbetriebe. Angebaut werden Roggen, Kartoffeln, Hafer, Gerste, Weizen, Futterrüben und Kopfklee.

An wildlebenden Tiere und Insekten

Die Nonne vernichtete 1839 um Klosterlausnitz 150 ha Wald und trat 1925 - 1930 wieder stärker auf. Der Kartoffelkäfer wurde in der Flur Hermsdorf erstmals 1945 festgestellt.
Uhu, Auerhahn, Birkhahn horsten im Holzland nicht mehr.
Als Flurnamen gibt es noch den „Auerhahnweg“ und den „Auerhahnstand“ beiderseits der Autobahn nach der Straßenüberführung Hermsdorf - Ziegenböcke.

Auch Großwild gibt es nicht mehr. Der letzte Bär wurde 1639 in der Tasse geschossen. Wölfe sind nach 1724 nicht mehr beobachtet worden. Das „Wolfs­dickicht“ ist Forstort links der  großen Kurve der Straße Bad Klosterlausnitz - Eisenberg. Bei Kraftsdorf gibt es einen „Saugraben“, ein „Saudickicht“ bei Oberndorf die „Saulöcher“, bei St. Gangloff, bei Hermsdorf die Hirschwiese.
Der Wildzaun, den Hermsdorfer zu Schutze der Flur 1789 genehmigt, ist überflüssig geworden. Der Wildzaunweg führte vom Straßenteich nach dem Teufelstal.

Bevölkerungskurve für die Gemeinden des Holzlandes

Jahr

Hermsdorf

Klosterlausnitz

Reichenbach

Tautenhain

Weißenborn

St. Gangloff

Schleifreisen

Oberndorf

Stadtroda

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1823

851

 

 

390

460

 

 

 

2200

1832

900

 

 

 

 

 

 

 

2593

1843

1096

1162

544

579

802

875

532

401

2737

1867

1389

1240

568

715

877

1006

468

 

3583

1871

1405

1208

560

677

896

942

459

 

3429

1880

1542

1315

621

738

906

981

524

511

3465

1885

1567

1355

638

751

890

963

509

511

3449

1890

1789

1368

658

787

964

942

519

 

3662

1895

2181

1568

681

795

991

937

520

 

3712

1900

2831

1756

715

780

1025

903

521

 

3815

1905

3212

2068

893

753

1047

945

564

 

4066

1910

3417

2204

959

744

1057

1006

638

 

4359

1919

3142

2233

867

694

993

903

583

 

4575

1925

3412

2272

911

740

1054

1003

566

 

4338

1933

3502

2246

975

773

1007

1027

527

 

4572

1939

4524

2666

1050

797

1053

1108

560

661

4811


Quellen:

E. Amende, Altenburg - S.259 ff in „Thüringen in Wort und Bild 1.Band Herausgegeben von den Thüringer Pestalozzi Vereinen - 1902 -
I. und E. Löbe Band III, Reichs- und Landesstatistik.
Stoffsammlung zusammen gestellt von Karl Jahn Hermsdorf / Thür 1939.


Fußnoten:

(1) Das Holzland entstand im 12.Jahrhundert mit der Bildung der genannten Ortschaften. Später wurde es „Altenburger Holzland“ und mit der Gründung Thüringen „Thüringer Holzland“ genannt.
(2) Dem Namen nach slawischen Ursprungs.
(3) 19.09.1932 - dem Ort Klosterlausnitz wurde der Titel "Bad" zuerkannt. Klosterlausnitz darf sich seither "Bad Klosterlausnitz" nennen.
(4) Einen senkrecht auf dem Äquator stehenden und vom Nord- zum Südpol verlaufenden Halbkreis.
(5) Wörtlich „Gegenfüßler“ - Bezeichnung für die auf der gegenüberliegenden Seite der Erde liegenden Gebiete sowie für die dort lebenden Menschen,
        die bildlich mit ihren Füßen denen des Betrachters zugewandt sind.
(6) Das Kloster Bürgel lag am Zusammenfluss der Gleiße, in der Provinz Sorbenland, im Bistum Naumburg,
       im Gau Strupenice, in der Grafschaft des Markgrafen Konrad (von Meißen) am Thüringer Wald gelegen.
(7) Geschichte der Stadt Weida 1028 I/3, 68
(8) Wagner, Die wüsten Fluren im Herzogtum Altenburg 1856
(9) Retusche ist in der Archäologie die Modifikation der Oberfläche von Steingeräten. Der Vorgang ist der primären Abschlagherstellung ähnlich, bei der das Ziel jedoch        nicht die Abhebung von Teilen ist, sondern die (Vor)-Formung des Rohlings.
(10) Zum Zeitpunkt der Einlieferung: Museum für Völkerkunde
(11) Henne - heute Ortsteil der Domstadt Naumburg (Saale) im Burgenlandkreis im Süden Sachsen-Anhalt.
(12) Heute Ortsteil der Domstadt Naumburg (Saale) im Burgenlandkreis im Süden Sachsen-Anhalt.
(13) Barthelmes, Chronik der Stadt Gräfenthal
(14) Quelle: Statistisches Jahrbuch 2013.
(15) Alte Chroniken berichten von elf, andere von sechszehn Mühlen.

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