Chronik der Kleingartenanlage "Roter Strumpf" Teil 4 - 1952 bis 1956

   

Zitat aus dem Protokoll der Mitgliederversammlung vom 30.08.1952: „Der Vorsitzende eröffnete um 9 Uhr die Versammlung, bei der ein geringer Besuch zu verzeichnen war. Anwesend waren nur 27 Personen, was letzten Endes mit der am selben Abend einsetzten Stromsperre in Verbindung gebracht und zu entschuldigen wäre.“

Durch den Vorstand wurde angesprochen, im Jahr 1952 kein Gartenfest mehr durchzuführen, da die fortgeschrittene Jahreszeit ungeeignet sei. Anstelle des Gartenfestes wurde für den Herbst ein gemütliches Beisammensein in der Konsumgaststätte beschlossen.

Die Mitgliederversammlung vom September 1952 war in der Hauptsache als geselliger Abend geplant worden. Zitat: „Vom Vorsitzenden wurde ferner ein Schreiben der Jugenderziehung Hermsdorf verlesen in Bezug auf die Benutzung des kleinen Gärtnerheimes durch unsere Jugend in den Ferientagen.“Zuvor machte Gartenfreund Bruno Seide darauf aufmerksam, dass in seinem Garten ein „eigentümliches Gewächs entstanden sei, welches durch fotografieren festgehalten werden sollte“ was zugesagt wurde. Leider ist weder ein Foto noch eine Beschreibung überliefert.

            Laut Kassenbericht hatte der Verein am 01.01.1952 einen Kassenbestand von 89,88 DM. Ende 1952 betrug der Kassenbestand 205, 94 DM. Zitat: „Der Mitgliedsbeitrag betrug je Mitglied jährlich 3,60 DM an den Verein und 1,60 DM an den Kreis.
Im weiteren Verlauf wurde die Neuorganisation der Kleingärtner und Kleintierhalter zur Sprache gebracht. Zum Verband gehörten ab dieser Zeit nicht nur die Vereine der Kleingärtner und Siedler sondern auch Vereine der Kleintierzüchter, wie Hunde -, Kaninchen -, Geflügel -, Bienen - und Pelztierzüchter. Der organisatorische Aufbau wurde von unten nach oben umorganisiert (Ortsgruppen, Kreise, Bezirke und Zentralleitung in Berlin). Damit verbunden war die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge von bisher 0,13 DM auf 0,50 DM je Monat und Mitglied.
Aus dem Bericht der Versammlung vom Mai 1953 ist zu entnehmen, dass in der Sparte 62 Hühnerhalter registriert waren. Entsprechende Schwierigkeiten bei der Lieferung von Hühnerfutter sind dem Protokoll ebenso zu entnehmen, wie die vorgeschriebene Ablieferung entsprechender Eier. Zitat:

Die Eierablieferungen für Hühnerhalter, welche Hühnerfutter beziehen, beträgt je Kilogramm bezogenes Futter zwei Eier. Die abgelieferten Eier müssen das Gewicht von 45 Gramm aufweisen und den mit Bleistift auf dem Ei geschriebenen Namen des Abliefernden tragen, weil unbrauchbar gelieferte Eier zu ersetzen sind. Für abgelieferte Eier wird bei Ablieferung der normale Preis bezahlt.“

Die Abhaltung eines Gartenfestes im Jahr 1953 wurde einstimmig beschlossen. Der für den 26.07.1953 geplante Termin des Gartenfestes musste verschoben werden, da an diesem Tag ein Betriebssportfest der Keramischen Werke Hermsdorf angesetzt wurde. Das Gartenfest fand am 02.08.1953 statt. Am 15.08.1953 erfolgte die Auswertung des Festes. Den Ausgaben in Höhe von 1866,11 DM standen 1994,69 DM Einnahmen gegenüber.

 

In der Versammlung vom 17.07.1954 gedachten die Mitglieder des verstorbenen Gartenfreundes

 

Georg Paul Hojenski † 11.07. 1954 Hermsdorf, Kinderheimgasse 6.

 
Dieser war Lehrer und Schulleiter der Friedensschule nach dem 2. Weltkrieg.

 

Am 15.10.1949 übernahm er als Direktor die wieder aufgebaute Schule, die gleichzeitig den Namen „Friedensschule“ erhielt. (Bildmitte mit Bart).

 

Die Gartenfreunde wurden aufgerufen, das bevorstehende Gartenfest in der Vorbereitung tatkräftig zu unterstützen.

 

Ab Juni 1955 wurden keine Eier mehr abgeliefert, weil dies allgemein von den Hühnerzüchtern abgelehnt wurde. Es fand auch kein Gartenfest statt.

Der Kassenbestand zu Beginn des Jahres betrug 1956 betrug 735,94 DM. Die Durchführung eines Gartenfestes kam wieder zur Sprache und wurde nach kontroversen Diskussionen beschlossen. Aus den VEB Keramischen Werken wurden Kapselscherben und Schlacke zur Befestigung des Hauptweges angefahren.

 
Als Termin für das Gartenfest wurde der 29.07.1956 geplant. Ein Fackelumzug sollte im Wohngebiet auf das Fest aufmerksam machen. Es wurde ein Festausschuss gebildet, der im Zusammenwirken mit dem Vorstand das Gartenfest vorbereitete. Dem Ausschuss gehörten an: Otto Plötner, Kurt Bösger, Richard Böhme, Adolf Schmidt „Addi“, Rudi Hempel, Edwin Hänseroth, Willi Plötner, Kurt Naupold, Ernst Strobel, Walter Nölle, Rudi Rolle, Helmut Fluche, Frau Kellner sowie Frau Palmi.

Von links: Wilfried Erbert, Kurt Erbert, Marga geb. Erbert,
Kurt Adolf Schmidt „Addi“

Ganz links: Oswald Friedrich „Glück auf“
Kurt Erbert (Ausschank)

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