Chronik der Kleingartenanlage "Roter Strumpf" Teil 5 - 1965 bis 2008  

 

Im August 1964 wurden mit großer Mühen in Gera Rohre für den Bau der Wasserleitung beschafft. Die Ausschachtungsarbeiten wurden für den 30.08.1964 angesetzt. Eine beschlossene Busfahrt fand wie geplant im August 1965 statt.

Weiter wurden verschiedene Termine bekannt gegeben:

  • 15.08.1965 Siedlerfest der Bausi (Bausiedlung in der heutigen Beethovenstraße)
  • 22.08.1965 Gartenfest der Anlage Schillerstraße
  • 29.08.1965 Kinderfest in Hainbücht.

Die Sparte gab am 23.08.1969 folgende Hühnermeldung ab:

Lfd. Name Vorname Stück Rasse
1 Alles Fritz 5 Leghorn
2 Beer Oswald 5 Italiener
3 Beez Hilde 6 Italiener
4 Beier Ernst 5 Italiener
5 Bösger Kurt 6 Italiener
6 Bräutigamm Fritz 9 Leghorn
7 Burgold Lothar 10 Italiener
8 Hädrich Karl 4 Leghorn
9 Helfricht Artur 13 Italiener
10 Herling Horst 8 Italiener
11 Hopf Fritz 6 Hampshier
12 Hühn Clara 4 Italiener
13 Jacow Rudolf 9 Leghorn
14 Krautwurm Kurt 23 Leghorn
15 Lange Olga 5 Italiener
16 Martin Willy 7 Hampshier
17 Müller Alfred 8 Rhodeländer
18 Nowarra Bernhard 10 Italiener
19 Oehler Arno 11 Leghorn
20 Bochert Kurt 6 Leghorn
21 Riedel Max 5 Leghorn
22 Röder Otto 15 Italiener
23 Sieler Walter 5 Leghorn
24 Sonnenschein Lina 6 Italiener
25 Schmidt Balthasar 7 Leghorn
26 Schöppe Otto 10 Leghorn
27 Thäsler Walter 5 Leghorn
28 Winter Anna 4 Leghorn


Damit wurden in damals 111 Gärten folgende Hühner gehalten:

     

93

Italiener

     

13

Hampshier

     

8

Rhodeländer

     

103

Leghorn

 

Summe

 

217

 


Dies bedeutete:

 

Anzahl

Mitglieder

114

 
 

Davon

Hühnerhalter

28

 
 

% der Mitglieder

4,1

 

Im Juni 1972 gab es eine Aussprache des Kreisvorstands des VKSK mit dem Vorstand der Sparte „Am Roten Strumpf“ . Aufgrund nicht durchgeführter Mitglieder-  und Jahreshauptversammlungen bestand ein ungesetzlicher Zustand. Zitat aus dem Protokoll:

„Diese Sachlage bedingt, dass die Sparte nicht registriert werden kann und somit nicht mehr besteht. Sie müsste aufgelöst werden und neue Pächter gefunden werden.“

Durch Krankheit (und andere Gründe) des Vorsitzenden blieb die Arbeit des gesamten Vorstandes liegen. Nur der Kassierer Riedel arbeitete gewissenhaft. Aufgrund der Tatsache, dass die Anlage nicht registriert war, konnte aus rechtlichen Gründen auch kein Sommerfest durchgeführt werden (Versicherungsschutz u. a.). Für den 05.07.1972 wurde eine erweiterte Vorstandssitzung anberaumt, um eine Jahreshauptversammlung am 15.07.1972 durchzuführen. Diese fand statt und musste in eine Delegiertenkonferenz umgewandelt werden, da die Beteiligung (30 von 113 Mitgliedern) zu gering war und ein neuer Vorstand gewählt werden musste. Trotz der massiven Kritik am Vorstand wurde, bis auf Änderungen bei der Revisionskommission, der alte Vorstand wiedergewählt. Am 19. und 20.08.1972 wurde ein Gartenfest durchgeführt und dafür 2.000 Rostbratwürste bestellt.

Im März 1974 wurde Anni Gerth als Schriftführerin gewählt. Es erfolgte die Übergabe der Unterlagen. Diese noch vorhandenen Übergabeprotokolle belegen, dass zu dieser Zeit noch zahlreiche alte Unterlagen vorhanden waren, die heute fehlen.

Im Mai wurde die Durchführung der Kassierung der Beiträge geändert. An festgelegten Terminen waren jetzt die Beiträge im Spartenheim zu entrichten.

In der Versammlung im Mai 1975 kam erneut die Frage der Geruchsbelästigung durch die Hühnerhaltung der LPG Hermsdorf,  damit verbundene Unsauberkeiten und Geruchsbelästigungen sowie Verletzungen von Brandschutzfragen zur Sprache.

Siehe Artikel:


Am 16. und 17.08.1975 fand wieder ein Gartenfest statt. Dort spielte die Kapelle Heinz Arnold Eisenberg. Für die Tanzveranstaltung am 16.08.1975, 19:30 bis 01:00 Uhr wurde 1,10 M Eintritt erhoben. An Kosten für diesen Tanz entstanden:

                      260,- M  Kapelle

                         7,-   M  Verwaltungskosten Volkspolizei (Veranstaltungsmeldung)

                        15,-  M  AWA (heute GEMA)

                        33,-  M  Steuern

Gleichzeitig wurde für beide Tage eine Tageskonzession zum Bierausschank beantragt. Diese für heutige Verhältnisse geringfügigen Kosten wären der Traum jedes Vereins bei heutigen Veranstaltungen.

Ein Jahr später spielte zum Gartenfest am 14. und 15.08.1976 die Blaskapelle KWH (heute Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchester KWH e. V. = BTU).

Anlässlich des 20. Jahrestages des VKSK wurde die Sparte „Roter Strumpf“ mit der Ehrenplakette des VKSK ausgezeichnet.

Urkunde

Weitere Punkte aus der Geschichte der Anlage:

  • Die Gartenanlage wurde 1978 im Bereich des Tunnels an der Autobahn um 11 Gärten erweitert.
  • Zum 30. Jahrestag der Gründung der DDR erhielt die Anlage 1979 eine Urkunde des Kreisvorstandes des VKSK.
  • In der Gartenanlage wurden 1981 Stromanschlüsse gelegt, Vorsitzender zu dieser Zeit war Gerd Pillau.
  • Die Sparte „Roter Strumpf“ erhielt 1982 eine Ehrenurkunde für hervorragende Leistungen im sozialistischen Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit!
  • Laut Ankündigung in der Volkswacht vom 04.08.1983 wurde am Wochenende ein Gartenfest durchgeführt.
  • Im Juni 1990 wurde der Stand zur Anmeldung als eingetragener Verein besprochen.
  • Am 19.07.1990 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung zum Thema „Regionalkonzeption räumlicher und struktureller Entwicklung der Stadt Hermsdorf“ statt.  Dieses Thema führte dazu, dass in der 90-jährigen Geschichte ein Rekord aufgestellt wurde. Von 111 Gartenpächtern erschienen 77 Pächter und 23 Angehörige. Ein Rekordbeteiligung, die bis heute noch nicht wieder erreicht wurde. Unmittelbar nach der Wende interessierte es die meisten, wie es in Hermsdorf, vor allem mit der Anlage, weiter geht. Die in der Versammlung vorgetragenen Planvorgaben, für die nächsten 5 bis 15 Jahre, waren aus heutiger Sicht ebenso unrealistisch, wie die Aussage, das alle Kleingartenanlagen bestehen bleiben. Später gab es große Veränderungen in drei Hermsdorfer Gartenanlagen.
  • Laut einem Schreiben vom Januar 1991 zu Versicherungsfragen bestand die Anlage aus 121 Gärten.
  • In einem Schreiben ebenfalls vom Januar 1991 bot die Stadtverwaltung Unterstützung an, um mit Vereinen der Partnerstadt Lahnstein Kontakte zu bekommen und Partnerschaften abzuschließen. Am 17.12.1990 hatte Hermsdorf und Lahnstein die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.
  • Am 29.01.1991 erhielt der Verein vom Finanzamt Gera den vorläufigen Bescheid über die Steuerbefreiung für Vereine.
  • Im Jahr 1996 erhielten die Gärten 01 bis 13 Wasseranschlüsse.
  • In einer Vorstandssitzung vom Oktober 2003 wurde das durchgeführte Vereinsfest als „bescheidener Anfang des neuen Vereinslebens bezeichnet … 40 - 70 Teilnehmer waren unserem Aufruf gefolgt“. Zwischen 1983 und 2003 liegen keine Hinweise für Gartenfeste vor.
  • Die Erweiterung und Neubau der Wasserleitung wurde  am 25.05.2004 beschlossen Beschlussfassung (97 Mitglieder | 64 ja | 13 - nein | 20 - ungültig). Die endgültige vollständige Inbetriebnahme erfolgte am 15.05.2005.
  • Im Jahr 2007 erfolgte ein Wechsel der Stromzähler in der Anlage. Dabei wurden teilweise noch aus dem Jahr 1940 stammende Zähler ausgebaut.
  • Mit einem kleinen Vereinssommerfest am 15. und 16.09.2007 wurde der 90. Gründungstag der Anlage gewürdigt.
  • Im Februar 2008 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Zunächst sah es so aus, als gäbe es keine Mitglieder, die bereit wären, im Vorstand zu arbeiten. Langjährige Vorstandsmitglieder schieden aus und standen nicht mehr zur Verfügung (siehe Aufstellung der Vorstände).

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