Chronik Hermsdorf / Thüringen 1930 bis 1944

 

1930

  • Der neue Friedhof wurde mit einem Kostenaufwand von 16 400 M angelegt.
  • Es wurde begonnen, den Raudenbach im Bereich des Alten Marktes zu übertunneln.
  • Die damalige Werkskapelle der HESCHO, aus der das Blas-, Tanz- und Unterhaltungsorchester hervorgegangen ist, erschien auf einem Foto. Zusammen mit dem Spielmannszug des Turnerbundes „Gut Heil“ gestaltete das Orchester einen Umzug.
  • Die Porzellanfabrik stellte Kondensatorwerkstoffe her.
  • 31.12.1931 - Die Gemeindesparkasse schloss ihr 35 Geschäftsjahr ab, Die Gemeindesparkasse wurde 1896 gegründet.

1931

  • 02.05.1931 - Beim Bäckermeister Werner Zindler, der die Bäckerei Poser gepachtet hatte, kam es in der Ernststraße 44 zu einem Brand.
  • 11.06.1931 - Der Gemeinderat bestätigte in seiner Sitzung die Wahl des Gemeindebaumeisters Humbroich als Ortsbrandmeister und Herrn Kistenfabrikant Edmund Krautwurst als Stellvertreter.
  • 27.09.1931 - Der beim Schmiedemeister Alfred Prüfer, Ernststraße 9, ausgebrochene Brand wurde in der Presse beschrieben:
    Am gestrigen Sonntagabend kurz nach 8 Uhr brach in einem Hintergebäude des Herrn Schmiedemeister Prüfer unter Stroh- und Holzvorräten ein Schadenfeuer aus, welches auch dort lagernde Hölzer und Brettern ergriff. Dabei entstand für den umliegenden Häuserblock, besonders für das Grundstück des Herrn Spediteur Gruner, höchste Gefahr. Nur den ausgezeichneten , überraschend schnellen Bereitsein und Eingreifen der hiesigen  Freiwilligen Feuerwehr und der Fabrikfeuerwehr nebst Motorspritze ist es zu verdanken, dass das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb und die übrigen und Nachbargebäude gerettet wurden. So wurde in der Hauptaufgabe nur der Dachstuhl des Hintergebäudes ein Opfer der Flammen.“
    (Bote für den Westkreis 28.09.31)
  • 29.12.1931 - Aus der Porzellanfabrik Kahla, Filiale Hermsdorf-Klosterlausnitz, wurde die Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren-Gesellschaft, Zweigniederlassung der Porzellanfabrik Kahla, Hermsdorf (HESCHO).
  • 1931 - 1933 - Turnwart des Turnvereines „Gut Heil“ war Karl Leisering

1932

  • In der Jahresrechnung hatte die Gemeinde von 350 000 Mark allein 110 000 Mark Wohlfahrtslasten zu tragen. Darin zeigte sieh die wirtschaftlich schlechte Zeit ab 1930. Viele Einwohner waren arbeitslos oder mussten Kurzarbeit verrichten.
  • Der Turnerbund „Gut Heil“ nahm mit 18 Sportlern am 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart teil. Karl Leisering erkämpfte mit 177 Punkten Platz 44 und Max  Leisering mit 166 Punkten Platz 55.
  • Die St.Salvator Kirche feierte ihr 200-jähriges Jubiläum.
  • 1932 - 1933 - Frauenturnwart des Turnvereines „Gut Heil“ war Herbert Leidholdt.
  • 06.01.1932 - Der Schachklub Hermsdorf führte im Café Rühling seine Generalversammlung durch. Es wurde beschlossen, eine neue Schachuhr und Schachprotokolle zu kaufen sowie die Beiträge auf 30 bis 25 Pfennig je Mitglied zu senken. Herr Zahnarzt Oehley sollte in der nächsten Versammlung einen Vortrag halten.
  • 07.01.1932 - Das „Kino zum Bären“ brachte den Soldatenschwank „Wenn die Soldaten …“ mit Paul Heidemann, Gretl Theimer und Charlotte Ander.
  • 07.01.1932 - Die Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft für motorlosen Flug“ (Segelflieger) veranstalteten einen Flugtag. Der Flieger wurde per Hand nach Serba gefahren. Ein Start war wegen ungünstiger Windverhältnisse dort nicht möglich und man musste den Standort wechseln. Es gab zwei kleine Flüge, weitere Starts verhinderte das geänderte Wetter und so musste man den „Flugtag“ abbrechen.
  • 06.02.1032 - Nach schwerer Krankheit starb im Alter von 67 Jahren der Drogist und Mitbegründer sowie langjähriger Direktor der Gewerbebank e. G. m. b. H. Paul Strobel.
  • 08.02.1932 - Kurt Beyer wurde in Leipzig zur Kaninchenausstellung mit einem Ehrenpreis und je einen 1. und 3. Platz für seine deutschen Widder ausgezeichnet.
  • 10.02.1932 - Im Rathaus fand der nächste Gerichtstag statt.
  • 13.01.1932 - Korvettenkapitän a. D. Laubert aus Gera zeigte im „Kino zum Bären“ den Film „Das Geheimnis des U-Deutschland“.
  • 17.01.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde der Revuefilm „Na Du“ gezeigt.
  • 17.01.1932 - Der Militär- und Kriegerverein Hermsdorf hielt seine erste Sitzung für das Jahr in der Centralhalle ab, die vom Vorsitzenden Kunze begrüßt wurden. Er streifte die Reichsgründungsfeier vor 61 Jahren. Der Verein hatte 118 Mitglieder, acht Versammlungen wurden im Vorjahr abgehalten. Es wurden der verstobenen Mitglieder Gottfried Schröter und Louis Geithe gedacht.
  • 18.01.1932 - Erste öffentliche Gemeinderatssitzung und Leitung des Bürgermeisters Sperhake. In seinem Referat führte er an, dass die Arbeitslosenzahl auf einen der höchsten Stelle gestiegen und die wirtschaftliche Lage beängstigend sei.
    Zum Gemeindevorsitzenden wurde wieder Tuma gewählt. Der Ortspflegeausschuss wurde in seiner Mitgliederzahl (bisher 14, neu 7) verringert und setzte sich nun aus folgenden Mitgliedern zusammen: Franz Patzer, Moritz Plötner, Walter Hopfe, Pfarrer Müller, Albin Serfling, Fritz Dechant und Frieda Weiß. Die Gemeindeschwester war beratendes Mitglied. Der Gemeindeausschuss prüfte mit Bürgermeister Sperhake alle einlaufenden Anträge. Bei Beschwerden wurde eine Kommission, bestehend aus drei Mitgliedern des Ausschusses gebildet, die die Beschwerde prüften und entschieden.
    Der Antrag auf Ladenumbau von Willy Böhme (Naumburger Straße) wurde genehmigt.
  • 19.01.1932 - Erste Mitgliederversammlung der Volksbühne Hermsdorf. Der Vorsitzende Herr Humbroich begrüßte die Gäste im Ratskeller. Für den 06.02.1932, 20:45 Uhr wurde die nächste Vorstellung der Komödie „Der Brotverdiener“ angekündigt.
  • 20.01.1932 - Zum Viehmarkt wurden 146 Saugschweine (das Paar zu 20,- bis 26 RM) angeboten. Der Verkauf war schleppend und es wurden nicht alle verkauft. Beim Taubenmarkt wurden über hundert Stück (zwischen 1,- und 20,- RM) angeboten.
  • 20.01.1932 - Im Rathaus fand der nächste Gerichtstag statt. Die Realschule führte einen Elternabend durch. Der Anlass der Versammlung war erfreulicher als im letzten Jahr, wo über eine mögliche Auflösung der Schule beraten wurde. Direkter Leßmann erklärte das Schulsystem und gab bekannt, dass die Realschule Hermsdorf bis Ostern zu einer Mittelschule ausgebaut werden würde.
  • März 1932 - Alfred Plötner übernahm die Firma seines Vaters Friedrich Traugott Plötner und begann neben dem Holzhandel mit der Produktion von Leitern und Holzwaren.
  • 08.03.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde der Tonfilm „Kohlhiesels Töchter“ gezeigt.
  • 12.03.1932 - Der Stahlhelm „Ortsgruppe Hermsdorf“ veranstaltete einen Aufklärungsabend über Oberstleutnant Düsterberg. Der „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten“ war ein paramilitärisch organisierter Wehrverband in der Weimarer Republik, der kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges im Dezember 1918 von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet worden war. Seldte war zusammen mit Theodor Duesterberg Vorsitzender der Vereinigung. Dieser galt als bewaffneter Arm der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). So stellte der Stahlhelm bei Parteiversammlungen vielfach den (bewaffneten) „Saalschutz“.
  • 14.03.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde der Sexualspielfilm „Der Fall Sonja Petrowa“ gezeigt. Der Film wurde mit weiteren Titelen: Der Fall Sonja Petrowa (deutscher Verleihtitel) / Glück und Leid der Liebe (Deutschland) / Die Seuche der Abtreibung vor dem Volksgericht (Deutschland) verliehen. Ab 1928 wurde er unter Zensur gestellt. Die Vorführung vor oder mit Jugendlichen wurde verboten. Zugelassen, falls zu dem Film ein wissenschaftlicher Vortrag gehalten wurde.
  • 16.03.1932 - Ein lustiger „Leube-Abend“ wurde im Rathaussaal durchgeführt. Oberlehrer Leube, Mitglied des Naturheilvereins von Hermsdorf und Umgebung sprach über seine Reise nach Amerika.
  • 19.03.1932 - Der zweite Viehmarkt des Jahres wurde abgehalten.
  • 23.03.1932 - Der „Gastwirtsverein des Holzlandes“ behandelte in seiner Sitzung die gesetzlich vorgeschriebene Absenkung der Bierpreise.
  • 25.03.1932 - Die Berufsschülerin Frieda Schröder (siehe Nr. 11) (Naumburger Straße) wurde in Gera von der Handwerkskammer mit einer Buchprämie für gute Leistungen ausgezeichnet.
  • 25.03.1932 - Generalversammlung der Gewerbebank. Es wurde beschlossen, den Direktorenposten des verstorbenen Direktor Strobel vorerst nicht neu zu besetzen. Die Genossenschaftskasse hatte zu dieser Zeit 300 Mitglieder.
  • 26.03.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde der Tonfilm „Atlantic“ vorgeführt.
  • 01.04.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde eine Veränderung eingeführt. Ab da wurde ab da samstags und sonntags gespielt. Als Erstes wurde der Tonfilm „Die Faschingsfee“, eine Operette von Emmerich Kalmann, zur Aufführung gebracht.
  • 01.04.1932 - In der Gemeinderatssitzung wurde das Geschäftsjahr 1931 der Gemeindesparkasse abgerechnet.
  • 02.04.1932 - Der Arbeiterturm- und Sportbund Hermsdorf führte die 1. Bezirksmeisterschaft im Geräteturnen durch.
  • 02.04.1932 - Zirkus Barlay kam nach Hermsdorf.
  • 16.04.1932 - Viehmarkt auf dem Rathausplatz.
  • 17.04.1932 - Auf einer Versammlung des Landeskriegerverbandes Sachsen-Altenburg wurde in Altenburg für den 03. und 04.09.1932 die Jubelfeier zum 500jährigen Jubiläum nach Hermsdorf einberufen.
  • 18.04.1932 - Der Bericht der Generalversammlung der Hermsdorfer Feuerwehr wurde berichtigt. Einen Brand gab es beim Schmiedemeister Traugott Prüfer, nicht Steingrüber. Außerdem wurde der Dachdeckermeister Moritz Nützer, eines der ältesten Mitglieder, ebenfalls mit einem Ehrenzeichen ausgezeichnet.
  • 20.04.1932 - Das Leitungsnetz der Hermsdorfer Wasserversorgung wurde gespült.
  • 20.04.1932 - Hauptversammlung in der Centralhalle der Sanitätskolonne Hermsdorf. Kolonnenführer Kunze begrüßte die Anwesenden und gratulierte den Kolonnenarzt Dr. Schuster zu dessen 50. Geburtstag. Aus dem Jahresbericht ist zu entnehmen, dass die Kolonne 42 aktive Mitglieder hatte und für die Orte Hermsdorf, Helborn, Tautendorf, Eineborn, Oberndorf, St. Gangloff, Reichenbach und Schleifreisen zuständig war. Im Geschäftsjahr wurden 93 Krankentransporte, 25 Wachen bei Festumzügen, 2 Feuerwachen und 287 erste Hilfe Einsätze bewältigt. Als neuer Vorstand wurde der alte Vorstand wiedergewählt:
    - Dr. Schuster - Kolonnenarzt
    - Kunze - Kolonnenführer
    - A. Plötner - stellvertretender Kolonnenführer
    - Klein - Kassierer
    - Schöppe - Schriftführer
    - Kelvin und Köbis - Beisitzer
    - A. Plotner - Zeugwart.
  • 21.04.1932 - Im Rathaussaal fand eine öffentliche Impfung statt. In der Einladung hieß es: „Kinder müssen zum Impftermin mit rein gewaschenen Körper und reinen Händen gebracht werden.
  • 24.04.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurden die beiden Turnerfilme „Es wächst ein Geschlecht - Turnerinnen“ und „Frohe Menschen“ vorgeführt.
  • 30.04.1932 - Versammlung des Hausbesitzer- und Gewerbevereins Hermsdorf in der Centralhalle. Der Vorsitzende Gustav Trinks erläuterte u. a. die Senkung der Mietzinssteuer um 20 %.
  • 02.05.1932 - Jahreshauptversammlung der Arbeiter-Samariter-Kolonne Hermsdorf und Umgebung im Ratskeller. Unter anderen wurde eine Samariterwache für den 04. und 05.06.1932 zum Bezirks-Radfahrer-Fest in Hermsdorf beschlossen.
  • 04.05.1932 - Ein Gerichtstag fand im Rathaus Hermsdorf statt.
  • 04.05.1932 - Der Thüringer Waldverein plante für Himmelfahrt einen Ausflug durch den Himmelsgrund - Goldgrund nach Rüdersdorf.
  • 15.05.1932 - Als die Schiebelokomotive des Güterzuges nachts von Kraftsdorf nach Jena zurückfuhr, meldete der Heizer in Stadtroda, das der Lokführer von der Lok gefallen war. Nach erfolgter Suche wurde er mit schwerem Schädelbruch und inneren Verletzungen aufgefunden.
  • 16.05.1932 - Den 80. Geburtstag feierte bei geistiger und körperlicher Rüstigkeit die seit 25 Jahren in Hermsdorf lebende Pauline Mörschner, Witwe des früheren Amtsvorstehers.
  • 04.06.1932 - Der Arbeiterradfahrverein feierte sein 30jähriges Bestehen. Die Feier wurde mit dem Bezirkssportfest und dem Bundeskindertag des Arbeiterrad- und Kraftfahrerbundes in Hermsdorf verbunden.
  • 15.06.1932 - Die Freiwillige Feuerwehr Hermsdorf meldete sich vom Kreisverband Altenburger Feuerwehr ab.
  • 15.07.1932 - Ein Hochwasser in Hermsdorf und Umgebung richtete Schäden im Bereich Alter Markt und Bergstraße an. Weiter verursachte es Schäden im Zeitzgrund. Der Bahndamm wurde unterspült, wodurch eine Lok entgleiste. Ebenso wurde Weißenborn betroffen und der Bahndamm wurde unterspült, wodurch ein Zug entgleiste. Von der Gaststätte „Bockmühle“ wurde eine Ecke des Hauses weggerissen. In der Reichenbacher Straße wurde ein Haus so in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgerissen werden musste.
  • 02. und 03.07.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde „Liebe auf Befehl“ gezeigt.
  • 08.07.1932 - Öffentliche Ratssitzung im Rathaus. Richard Hauke legte sein Mandat wegen längerer Abwesenheit von Hermsdorf nieder. Es wurde Artur Schöppe von der Rechtsfraktion als 2. Abgeordneter vorgeschlagen.
  • 09.07.1932 - eine Turnerinnenabteilung des Turnerbundes, fuhr mit Turnwart Werner Kraft zum Frauenturnfest nach Weißenfels.
  • 10.07.1932 - Im Café Rühling hielt der hiesige Pferde-Versicherungs-Verein seine Generalversammlung ab. Vorsitzender Gustav Trinks (Schulstraße) führte aus, dass der vor 4 Jahren gegründete Verein 18 Besitzer mit 25 Pferden und einer Gesamtsumme von 16.000 RM versichert hatte. Den Kassenbericht verlas Friedrich Kraft (Bahnhofstraße).
  • 14.07.1932 - Dringende öffentliche Ratssitzung über die Hochwasserschäden.
  • 18.07.1932 - Der Jahresbericht der Volksschule Hermsdorf wurde veröffentlicht:
    - 2 Knabenschulklassen mit 178 Knaben,
    - 2 Mädchenklassen mit 210 Mädchen, zusammen also 388 Kinder wurden unterrichtet.
    - Der Schulchor hatte 78 Mitglieder.
    - Am orthopädischen Turnen nahmen 25 Knaben und 24 Mädchen teil.
    - An der Schulspeisung nahmen 102 Kinder unentgeltlich und 85 Kinder gegen Bezahlung von 10 Pfennig gespeist.
    - Lehrer Lampe nahm den Unterricht auf.
    - Schulleiter war Arthur Kipping, ihm zur Seite standen 2 Oberlehrer, 4 Lehrer, 1 Lehrerin, 1 Schulamtsanwärterin und 1 techn. Kandidatin.
  • 23.07.1932 - Schachturnier in der Köppe gegen Eisenberg. Die normalen Übungsstunden fanden montags in Klosterlausnitz auf der Köppe, dienstags im Café Stephan Eisenberg und mittwochs im Café Rühling Hermsdorf statt.
  • 24.07.1932 - Mathilde Wurm MdR der SPD sprach im Ratskeller. Am Nachmittag fand eine Sitzung der Landwirte statt.Mathilde Wurm, geborene Adler, (* 3.009.1874 in Frankfurt am Main; †0104. 1934 in London) war eine deutsche Sozialarbeiterin und Politikerin (SPD, USPD). Von 1920 bis 1930 war sie Mitglied des deutschen Reichstages. In Gera war die heutige J.-A.-Gagarin-Str. nach ihr benannt.
  • 25.07.1932 - Traugott Schilling aus der Bergstraße war 25 Jahre Totengräber in Hermsdorf. On dieser Zeit hob er 660 Gräber aus.
  • 25.07.1932 - Großübung der Sanitätskolone Hermsdorf auf dem Bahnhof unter Leitung des Kolonnenarztes Dr. Schuster.
  • 12.08.1932 - Im „Kino zum Bären“ wurde die vertonte Version der „Försterchristel“ aufgeführt.
  • 14.08.1932 - Wanderung des Thüringer Waldvereins nach Hainspitz.

1933

  • Im Jahr 1933 erfolgte die Auflösung aller alten Gaue und Kreise, Hermsdorf wurde dem Kreis Saale (Jena-Weimar) zugeteilt.
  • Im Turnerbund „Gut Heil“ erfolgte durch Willy Schmidt 1933 die Gründung eines Spielmannszuges. Bis 1935 wurde dieser von Albin Plötner und ab da von Walter Hühn geführt.
  • Vor 1933 hatte sich die Hermsdorfer Arbeitersportbewegung einen Sportplatz in mühseliger Arbeit geschaffen. Auf diesem wurde 1933 das Arbeitsdienstlager des Reichsarbeitsdienstes, 
    Abt. 2 / 230 Hermsdorf   “Wiprecht v. Groitzsch“  Gau 25 Thüringen, Gruppe 230 Gera, errichtet .
    Nach 1945 entstand hier die jetzige „Werner-Seelenbinder-Sportstätte“.
  • In der HESCHO wurde Rutilkeramik produziert.
  • 08.03.1933 - zum ersten Mal wurde die Hakenkreuzfahne auf dem Hermsdorfer Rathaus aufgezogen. Im selben Monat begannen Hausdurchsuchungen im Ort. Im Rathaus (bis dahin „Gewerkschaftshaus“) wurden - glaubt man einer Zeitungsmeldung - eine Geheimdruckerei und ein Vervielfältigungsapparat sowie ein großer Vorrat an Flugblättern und Papier gefunden und beschlagnahmt. Von je ca. 70 Flugblättern „Tragt das Freiheitsabzeichen“ und „Seht euch vor - die Nazis bringen ständig Menschen ins Zuchthaus“ war die Rede. Bürgermeister Sperhake wurde „bis auf weiteres beurlaubt“, mit der Begründung, Gerüchte seien aufgetaucht, dass in der Gemeindeverwaltung manches nicht stimmt.
    Die NSDAP habe sich moralisch verpflichtet gefühlt, Klarheit zu schaffen und am 17.03.1933 nachmittags 17:00 Uhr das Rathaus besetzt, gab die Partei öffentlich bekannt.
  • 24.04.1933 - im Schützenhaus fand ein „Rechenschaftsbericht über die Mißwirtschaft in der Hermsdorfer Gemeindeverwaltung" statt. Diesen hielt Parteigenosse Reich von der NSDAP Ortsgruppe Hermsdorf. Die Schulden der Gemeinde hätten ihre Ursache in der Misswirtschaft der Marxisten sagte Reich, der auch die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters Wilhelm Sperhakes übernahm, nach 10 Tagen aber wieder abberufen wurde. Der ehemalige Bürgermeister (1912 bis 31.07.1924) Reinhold Goldberg, seit 1931 NSDAP-Mitglied, übernahm vom 29.03.1933 bis 30.09.1933 kommissarisch die Geschäfte der Gemeinde.
  • 1933 - Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ergaben sich auch für die Vereine in Hermsdorf tiefgreifende Veränderungen. Eine Vielzahl von Vereinen,
       z..B. der Radioverein „Rote Funken“ und die Vereine des „Arbeiter, Turn- und Sportbundes“, mussten sich auflösen oder wurden verboten.
  • 01.05.1933 - die Ortsgruppe der NSDAP marschierte am Rathaus auf. Die Schilder der anlässlich des 1.Mai umbenannten Straßen enthüllt. Reinhold Goldberg hielt eine Ansprachen über die Bedeutung der Umbenennung von Eisenberger Straße in Hindenburgstraße und Alter Markt in Adolf-Hitler-Platz.
  • 02.05.1933 - Eingang eines Funkspruchs von der Polizeidirektion Jena in Hermsdorf: „Heute erfolgt die Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NSDAP. Bei der Aktion hat die Polizei Rückhaltung zu bewahren. Die der Polizei übergebenen Personen sind zunächst in Sicherheitsverwahrung zu nehmen. Die Führung von Schusswaffen durch die SS und SA ist nicht zu beanstanden.“
  • 01.07.1933 - sämtlichen Angestellten der Gemeinde und der Gemeindesparkasse, die der SPD angehören oder gehörten wurde gekündigt. Abgesetzt wurde kurz darauf Bürgermeister Reinhold Goldberg, der erst am 29.03.1933 kommissarisch als Gemeindevorsteher eingesetzt wurde. Er hatte sich den Ausgleich zwischen seiner Pension und dem Bürgermeistergehalt selbst gezahlt, ohne den 1. Beigeordneten Flemming etwas davon zu sagen. Durch Einsprüche und andere Prüfungen erfolgte die Absetzung letztlich erst am 30.09.1933. Richard Flemming, welcher auch Ortsgruppenführer der NSDAP war, hatte dies gemeldet und wurde Nachfolger am 01.10.1933 bis 1935 Bürgermeister.
  • Dezember 1933 - die Buchdruckerei Ernst Aepler meldet die Herausgabe einer Zeitung, der „Hermsdorfer Zeitung“. Sie war die erste Zeitung ausschließlich für den Ort Hermsdorf. Die Anfangsauflagen betrug 550 Stück. Sie erschien 3x wöchentlich und war kostenlos. Gedruckt wurde sie in der Druckerei, die sich im Hof der Gaststätte „Zum Schwarzen Bär“ befand.
    Außerdem waren folgende Zeitungen zu dieser Zeit hier verbreitet (Auflagenhöhe):
    Kahlaer Zeitung ( 2000) - Stadtrodaer Zeitung (2350) - Stadtrodaer Generalanzeiger (716) - Der Holzländer (325) - Bote für den Westkreis (750) -Bürgeler Zeitung (290).
  • 08.12.1933 - Die Kirche erhielt eine neue Turmuhr und eine neue Wetterfahne, in welcher statt des Baujahres die Jahreszahl 1933 und ein Hakenkreuz angebracht wurden. Außerdem erfolgten Reparaturen am Schieferdach.
  • 1933 - 1936 - Frauenturnwart des Turnvereines „Gut Heil“ war Anna Dechant.

1934

  • 1934 bis 1936 - Der Bauunternehmer Hermann Fabian war als Ortsbrandmeister tätig.
  • 1934 - 19?? - Vorstand des Turnverein „Gut Heil“ war Emil Gentsch.
  • 1934 - 1938 - In dieser Zeit wurden die Autobahnen und das „Hermsdorfer Kreuz“ (heute BAB A9 Berlin-Nürnberg und BAB A4 Dresden-Frankfurt /M.) gebaut. Im März 1934 erfolgte der erste Spatenstich auf Thüringer Gebiet.
  • Die Bahnhofsgaststätte wurde um eine halbrunde Veranda baulich erweitert.

1935

  • 15.01.1935 - Ferdinand Füchsel Oberlehrer i.R. war verstorben.
  • 21.01.1935 - Die Mittelschule Hermsdorf wurde 1910 gegründet und beging das 25jährige Jubiläum. Ihre Geschichte ist von Umbenennungen und Neugründungen (zuletzt 1932) gekennzeichnet.
  • 25. bis 27.01.1935 - Der Geflügelzüchterverein Hermsdorf hielt die 19. allgemeine Holzland-Schau und die 1. Kreis-Geflügelschau im Rathaus ab.
  • 16.08.1935 - Das alte Brauhaus stand zum Verkauf. Es lag ein Angebot über 1.100 RM von Bauunternehmer Fröhlich vor.
  • 29.06.1935 - Bürgermeister Fleming legte sein Amt niedergelegt, es amtiert der Beigeordnete Girbert.
  • 1935 - Die Kirchgasse wurde gepflastert.
  • 16.08.1935 - Erste Sitzung mit dem neuen Bürgermeister Weiße. Kurt Weiße war Gemeindevorsteher von Hermsdorf, Stellv. war Arthur Schöppe.
  • 1935 - Kantinenwirt Petermann im Reichsarbeitsdienstlager musste 15.- RM Konzessionsgebühr das Kreisamt zu zahlen.
  • 16.10.1935 - Die Fleischerinnung hatte die Erhöhung des Preises für Wurst und Fleischwaren angekündigt.
  • Juli 1935 - Ein Kindergarten in der Schützenhalle Hindenburg Straße sollte eingerichtet werden. Bademeister ist Herr Beyer.

1936

  • 1937 - Wird vom Baumeister Fabian ein Brandhaus gebaut hinter der Schulturnhalle
  • In diesem Gründungsjahr des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen löste sich die Deutsche Turnerschaft auf. Der Turnerbund Hermsdorf wurde dem Kreis Osterland zugeteilt. Dort hatte er bereits 40 Jahre bestanden.
  • 15.06.1936 - Der Bau der „Teufelstalbrücke“ (BAB 4 Dresden-Frankfurt /M. zwischen Hermsdorf und Stadtroda) wurde begonnen.
  • Juli - Erweiterung des Güterbahnhofes es machen sich Regelungen an der Ortsgrenze zu Klosterlausnitz erforderlich.
  • August: Die Schulstraße ist fertiggestellt.
  • 10.08.1936 - Im Schützenhaus wurde ein Kindergarten ins Leben gerufen.
  • 05.09.1936 - Durch die Zusammenlegung der Fabrikfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Hermsdorf wurde die Feuerlöschpolizei Hermsdorf, die den Status einer Hilfspolizei hatte, gebildet. Die Mannschaftsstärke betrug ca. 90 Kameraden. Der damaligen Bürgermeister Kurt Weiße ernannte Hermann Diener, der seit dem 01.10.1927 als Kommandant der Fabrikfeuerwehr tätig war, zum Ortswehrführer. Ihm stand Ende der 30er Jahre eine 11-köpfige Führermannschaft zur Seite.
  • 13.12.1936 - Das Lehrgerüst zum Bau der Teufelstalbrücke wurde fertig gestellt. Damit konnten die Brückenbauarbeiten beginnen.
  • 1936 - 19?? - Frauenturnwart des Turnvereines „Gut Heil“ war Fritz Eichenberg.

1937

  • 01.01.1937 - Das 50-jährige Bestehen des Turnerbundes Hermsdorf wurde begangen. In diesem Jahr lebten noch folgende Gründungsmitglieder: Louis Serfling - Richard Bauer - Traugott Hänseroth - Richardt Eckardt - Wilhelm Plötner - Hermann Wötzel - Louis Häußler - Emil Opel - Julius Fischer - August Klaus (Burg Rabis) - Louis Riedel (Altenburg) Emil Schütze (Niederndorf) - Richard Vogel (Riesa). Der Verein hatte im Jubiläumsjahr 395 Mitglieder.
  • 08. - 11.07.1937 - Zur Festwoche des 50-jährigen Jubiläums des Turnerbundes Hermsdorf beteiligte sich die HESCHO – Kapelle.
    Der Ältestenrat des Vereines setzte sich wie folgt zusammen:
    Emil Gentsch                Vereinsführer
    Kurt Eckardt                   stellvertretender Vereinsführer
    Friedrich Dechandt      Ehrenvorsitzender
    Rudolf Dürrfeld              Dietwart
    Walter Meinhardt           1. Kassierer
    Hermann Stahl              2. Kassierer
    Kurt Schilling                  1.Schriftführer
    Hans Bäumler               2. Schriftführer
    Karl Leisering                Oberturnwart
    Edmund Hesse             Männerturnwart
    Max Leisering                 Volksturnwart
    Fritz Eichenberg             Turnerinnen und Jugend
    Anna Dechant                 Frauen
    Erich Flach                      Jugend- und Sportdienstleiter Jungvolk
    Hand Puchta                   Vereinsspielwart
    Werner Herling                Handball
    Hermann Täumel          Fußball
    Rudi Grundmann           Faustball
    Kurt Brand                        Schwimmen
    Walter Hühn                     Spielmannszug
    Otto Morgenroth               Vereinspressewart
    Edmund Krautwurst       Zeugwart
    Werner Jähnert und
    Hermann Stahl                Fahnenträger
  • 1. Halbjahr 1937 - Im Kirchenregister waren 29 Geburten, 22 Sterbefälle und 17 Trauungen eingetragen.
  • 17.07.1937 - Am Erweiterungsbau des Verwaltungsgebäudes „Weißes Haus“ der HESCHO wurde Richtfest gefeiert.
  • 04.09.1937 und 01.05.1938 - In der „HESCHO Gemeinschaft“, Werkszeitung der HESCHO Hermsdorf, wurde die damalige Werkskapelle abgebildet. Mitglieder waren damals:
    Fritz Härtl -Taktstock - Brennmeister
    Walter Schmidt - Flügelhorn - Ofenmaurer
    Kurt Braak - Flügelhorn - Muffelbrenner
    Hans Thomä - Trompete - Calitfüller
    Otto Kämpf  - Trompete - Kerbkonus-Anteilung
    Ernst Pressler - Trompete - Chamotte-Mühle
    Willy Greim - 1.Bass-Klarinette - Vorbrenner-Porzellan
    Hugo Reinhardt - Bass-Klarinette - Maurer Handlanger
    Kurt Neubauer - Es-Klarinette - Schleiferei-Sieler
    Alfred Hüttich - Flöte - Schleifer-Helffrich
    Kurt Illing - Oboe und Lyra - Musterfüller-Calit
    Wilhelm Hubara - 1. Tenorhorn - Schleiferei-Sieler
    Alois Zaus - 2. Tenorhorn - Schleiferei-Mont.
    Kurt Stengel - 1. Posaune - Vorbrenner-Calit
    Hugo Eichhorn - 2. Posaune - Schleifer-Helffrich
    Otto Plötner - Bariton - Massekeller-Diener
    Willy Büchner - 1. Bass - Versuchsfeld
    Willy Triebe - 2. Bass - Vorbrenner-Calit
    Lindor Mann - 1. Waldhorn - Kondensatoren-M.
    Otto Bernhold - 2. Waldhorn - Versuchsfeld
    Richard Patzer - 3. Waldhorn - Kondensator-Abtl.
    Hans Eschert - kl. Trommel - Stanzer
    Alfred Schubert  - gr. Trommel u. Flöte - Stanzer
  • Hermsdorf hatte - laut Festschrift zum 50. Jahrestag des Turnerbund Hermsdorf 1937 - 4.100 Einwohner. In der HESCHO waren 2.500 Gefolgschaftsmitglieder beschäftigt.
  • November 1937 - Das ehemalige Sägewerk Walter Völkel - es war Bestandteil des Elektrizitätswerkes, welches 1928 an die Elektrizitätswerke Jena ging - wurde an Albin und Friedrich Kraft verkauft. Strom wurde dort nicht mehr erzeugt, das Sägewerk aber weitergeführt.
  • In der HESCHO wurde eine Halle eingerichtet, um die Einwohner von Hermsdorf mit dem Luftschutz vertraut zu machen. Zum Luftschutz seien alle Männer und Frauen verpflichtet, sagte Bürgermeister Kurt Weiße bei der Einweihung und ermahnte alle, ihre Pflicht zu tun.
  • Der Bau der Kirchenholzsiedlung wurde begonnen.
  • Der Rasthof „Hermsdorfer Kreuz“ wurde erbaut.

1938

  • 1938 - 1938 - Oberlehrer Göbel aus Hermsdorf war Vorsitzender des Imkervereines.
  • Februar: Die Pflasterung Bergstraße- Bergschlößchen bis Klaus ist weiter getrieben worden.
  • Die HESCHO - Feuerwehr zog in ihr neues Gerätehaus mit fünf Großgaragen, Unterkunftsräumen und einem massiven Schlauchturm ein. Für die Anwendung neuartiger Löschverfahren wurden zwei Luftschaumgeräte mit je 2000 Liter Schaumentwicklung und ein Kohlesäure-Schnee-4-Flaschengerät in Dienst gestellt. Anfang der 40er Jahre wurde die technische Ausrüstung noch durch ein schweres Löschgruppenfahrzeug vom Typ Daimler-Benz ergänzt. Die offizielle Einweihungsfeier fand im September 1939 statt.
  • 13.01.1938 Vom Zahnarzt Dr. Breternitz lag ein Baugesuch zur Errichtung eines Wohnhauses in der Bahnhofstraße vor. Die Genehmigung wurde mit der Auflage erteilt, dass die Dachgestaltung den anderen Wohnhäusern angepaßt wird. Das Wohnhaus mit Praxis wurde 1939 bezogen.
  • 25.03.1938  Ein Baugesuch von der Kirchgemeinde Hermsdorf zur Errichtung einer Friedhofskapelle lag vor, wogegen keine Bedenken bestanden.
  • April 1938 - Die Rodungsarbeiten für die neue Großsiedlung an der Reichenbacher Straße und die Vorarbeiten für die neue Leichen- und Gedächtnishalle auf dem Friedhof konnten abgeschlossen werden.
  • 11.04.1938 – Wahl, das Ergebnis für Hermsdorf:  Stimmberechtigte und abgegebene Stimmen 3027 (Ja 2999 / Nein 28 NSDAP).
  • 14.04.1938 - Es wurde ein Mädchendienstlager im Grundstück Thomas (Zum Schwarzen Bär) eingerichtet.
  • 25.04.1938 - ein zusätzliches Gebäude mit Umkleidekabinen und Kassenraum wurden im Freibad eingeweiht.
  • 13.05.1938 - Es liegen Anträge von 44 Siedlern vor, im Kirchenholz ein Haus zu bauen. Die Reichsautobahn beabsichtigte, zwischen Schützenhaus und Wasserwerk, ebenfalls 13 Siedlerhäuser bis zum kommenden Frühjahr zu errichten.
  • 30.05.1938 -  Es wird mit der Fassung der Warnsdorfquelle begonnen die Firmen Heuschkel und Klärner sind die Bauherren.
  • 30.05.1938 - Ein Baugesuch von Bäckermeister Fritz Stöbe lag vor auf Einbau einer Wohnung in das Nebengebäude seines Grundstücks im Bobecker Weg (heute Hohmann) Es lagen keine Bedenken vor.
  • 30.05.1938  - Der schlechte Zustand des Schleifreisener Weges zwingt uns zum raschen Handeln.
    Der Bademeister in diesem Jahr heißt Schubert. Er stellt den Antrag auf Errichtung einer Garage auf dem Parkplatz des Gemeindebades.
  • 08.07.1938 - Ein Sturm brach den Hermsdorfer Maibaum ab. Nach bisherigen Erkenntnissen war dies das erste derartige Ereignis (Sturmschaden), nochmals passierte es dann am 15.09.2001.
  • 09.07.1938 - Der Hermsdorfer Böttchermeister Traugott Hänseroth aus der Bergstraße 4 verstarb im Alter von 72 Jahren.
  • 10.07.1938 - Meldungen aus der Wochenendbeilage des "Boten für den Westkreis" :
    - Wie bereits im Vorjahr gab es nur eine mäßige Beeren- und Pilzernte. Es wurde vor zahlreichen Kreuzottern gewarnt, die bis an die Kirchenholzsieglung festgestellt wurden.
    - Am Sonntag, dem 10.07.1938 wurden die neuen Badeanlagen im Hermsdorfer Freibad der Öffentlichkeit übergeben. Zur Unterhaltung spielte die HESCHO-Kapelle (heute BTU). Wegen den schlechten
       Wetters (siehe 08.07.38) mussten Schwimmvorführungen abgesagt werden. Die anwesenden Schimmer des "Allgemeine Geraer Schwimmverein" und "Neptun Gera" führten ihr Programm und    Wettkämpfe zur Freude der Zuschauer durch.
    - Der am Wochenende stattgefundene Jahrmarkt verzeichnete guten Besuch und Umsätze, besonders an Haushaltgegenständen, Wäsche und Gebrauchsgegenständen.
    - Wegen der Sommerferien schloss die Gemeinde- und Volksbücherei bis zum 22. August.
    - Der Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund) hielt in Hermsdorf einen Generalappelt ab. Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt der Heimatforscher Wilhelm Bauer einen Vortrag über Hermsdorf und seinen
       Wald zwischen 1600 und 1800. Nach seinen Ausführungen erstreckte sich der Wald damals bis an die Straßen des Ortes. Die heutigen Felder waren mit riesigen Bäumen bewachsen, zwischen denen    die Rauchsäulen der Kohleiler empor stiegen. Das Ortsbild beschränkte sich auf die Gegend der Ernststraße (Alte Regensburger Straße) von den Gaststätten "Zum Schwarzen Bär" bis "Zur Linde".    Anfang des 17. Jahrhunderts zählte Hermsdorf 22 Bauern und 33 Häusler, nach dem 30jährigen Krieg standen bereits 60 Häuser mit 300 Einwohnern, 1787 waren es 100 Häuser.
  • 16.07.1938 - Der Gartenbauverein Hermsdorf führte eine Studienfahrt durch. Diese führte nach Kassel (Besichtigung der Anlage "Wilhelmshöhe"), weiter nach Essen (Stadtrundfahrt und Besichtigung der Kruppschen Stahlwerke, der GRUGA und der 2. Reichsgartenschau). Die Rückfahrt erfolgte über Düsseldorf, Köln, Bonn, Koblenz (Deutschen Eck) über das Lahntal zurück nach Hermsdorf.
  • 02.08.1938 - im Hof der Gaststätte „Zum Schwarzen Bär“ wurde das alte Nebengebäude (Gesindehaus) abgerissen. Durch den Abbruch kommt die uralte Akazie vor dem Tore mehr zur Geltung, die zu den ältesten  und größten Bäumen des Holzlandes gehört. Außerdem wurde das dort befindliche Kino renoviert.
  • 02. bis 06.08.1938 - Entlang der Staatsstraße zwischen Hermsdorf und Klosterlausnitz wurde ein Waldstreifen für einen neuen Radweg geschlagen.
  • 13.08.1938 - Der Grundstein für die Friedhofskapelle, nach einem Entwurf von  Dr. Martin Weber, wurde gelegt.
  • 30.08.1938 - Der Bau der „Teufelstalbrücke“ (BAB A4 Dresden-Frankfurt /M. zwischen Hermsdorf und Stadtroda) wurde beendet.
  • September 1938 - Im Gasthof „Zum Schwarzen Bär“ wurde der Kinosaal renoviert.
  • 17.11.1938 - Seinen 75. Geburtstag beging Julius Martin „Schucks Julius“, damals ältester Leitermacher des Ortes.
  • Im diesem Jahr wurden 58 Kinder geboren, 22 Einwohner starben, 48 Eheschließungen wurden durchgeführt.
  • 1938 - 1943 - Gustav Ludwig aus Reichenbach war Vorsitzender des Imkervereines in Hermsdorf.

1939

  • 15.05.1939 - An diesem Montag verkehrte zum ersten Male der Reichsautobahn-Kraftomnibus der Linie Nürnberg - Bayreuth - Hermsdorf - Leipzig. Die Haltestelle befand sich am Rathaus Hermsdorf. Damit hatte das Holzland eine neue und  schnelle Verbindung mit Leipzig und Nürnberg erhalten.
  • 15.05.1939 - Der Rentner Richard Walter feierte seinen 75. Geburtstag. Als Käsefabrikant und Molkereiwarenhändler war er weit über die Grenzen von Hermsdorf bekannt geworden. Seine Käserei hatte lange Jahre in der Rodaer Str. 5 bestanden.
  • Zur Verbesserung der Wasserversorgung wurde die Anlage in der Warnsdorf angelegt.
  • Aus der 1928 gegründeten Zimmerei Geißler wurden die Holzbauwerke Hermsdorf.
  • 01.09.1939 - Hermann Faber aus Eisenberg übernahm als Pächter Hermsdorfs ältestes Gasthaus „Zum Schwarzen Bär“. Der Besitzer Bruno Thomas hatte den Gasthof zuvor 20 Jahre lang bewirtschaftet.
  • 18.09.1939 - Einer der damals ältesten Hermsdorfer Einwohner feierte seinen 85.Geburtstag. Der frühere Leitermacher und Musiker Louis Plötner ist den älteren Hermsdorfern unter dem Spitznamen "Schintoffels Louis" bekannt. Bei diesem Namen ist zu erkennen, wie es zu den vielen in Hermsdorf gebräuchlichen Spitznamen gekommen war. Im Hause Plötner wohnte vor vielen Jahren ein Christoph Schöne. Aus dem Namen wurde, um die vielen Plötners auseinander zu halten, der "Schintoffel", der sich auf dem Grundstück erhalten hatte. Im März 1940 verstarb Louis Plötner.
  • Oktober 1939 - In der HESCHO wurde eine Bücherei mit einem Bestand von 700 Bänden neu eröffnet. Eine kleinere Bücherei hatte demnach schon zuvor bestanden. Diese wurde bis 1940 um 300 Bände erweitert. Täglich wurden 120 bis 150 Bände ausgeliehen. Die Ausleihe der Bücher erfolgte an Werksangehörige und Hermsdorfer Bürger. Leiter der Bücherei war damals Erich Seifarth, Sportplatzweg. Im Jahr 1947 wurde die Bibliothek auf Veranlassung der sowjetischen Besatzungsmacht in das neu gegründete Kulturhaus der HESCHO verlegt. Diese Bibliothek war der Grundstock der heutigen Stadtbibliothek Hermsdorf.

1940

  • 23.01.1940 - Beim Standesamt Hermsdorf wurde im Jahre 1939 Folgendes beurkundet: 83 Geburten, 29 Sterbefälle und 53 Eheschließungen.
  • 23. und 24.03.1940 - Das Schuhhaus Richard Spath, Ernststr. 34 in Hermsdorf, feierte sein 50-jähriges Bestehen. Als das älteste im Holzland wurde es 1890 von dem in Graitschen bei Bürgel geborenen Franz Spath gegründet, der nach Lehre und Wanderschaft die Schuhmacherfachschule in Siebenlehn besuchte. Danach legte er seine Meisterprüfung ab und erwarb später auch das Grundstück. Nach seinem Tode im Jahre 1924 führte zunächst Frau Spath das Geschäft weiter, tatkräftig von ihrem Sohn Richard unterstützt.
  • 30. und 31.03.1940 - Auf das 175-jährige Bestehen konnte die älteste Bäckerei Eckardt zurückblicken, welche seit fünf Generationen ununterbrochen im Besitz der Familie Eckardt war. Die Geschichte dieses Geschlechts, dessen Männer immer Handwerker waren, lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Ein Eckardt war es auch, der als Erster zu Fuß in das Meuselwitz - Zeitzer Kohlerevier ging, worauf der noch heute gebräuchliche Hausname "Schachts" zurückzuführen ist. Am 01.04. 1765 machte sich hier der erste Bäcker in der Familie, Johann Gottfried Eckardt, selbstständig. Er war mit einer Hermsdorferin verheiratet, deren Geschlecht ebenfalls noch hier vertreten ist. Sie hieß Anna Marie Schilling und war die Tochter eines Wagners, dessen Nachkommen noch heute des Spitznamens "Wagners" haben. Die Bäckerei Eckardt wurde immer nach durchschnittlich 35 Jahren vom Vater dem Sohn übergeben. Der letzte Inhaber Richard ist 1877 geboren und übernahm sie 1910 von seiner Stiefmutter, nachdem er einige Jahre in der Bergstraße eine Bäckerei betrieben hatte. Er ist verheiratet mit Helene Prüfer aus Mühldorf, die ihm stets treu zur Seite gestanden hat. Nachdem ein Sohn, der das Geschäft hätte weiterführen können, im Alter von 12 Jahren gestorben war, wird er jetzt von seinem Schwiegersohn, dem Bäcker Walter Wolff, unterstützt. So kann die Bäckerei also einmal in den Besitz eines anderen Geschlechts übergehen. Richard Eckardt hatte übrigens auch den 1. Weltkrieg mitgemacht und geriet in russische Gefangenschaft, wurde aber im Frühjahr 1918 durch deutsche Truppen in der Ukraine befreit.
  • 15.04.1940 - Die Apotheke in der Bahnhofstraße (heute Eisenberger Straße) wurde eröffnet.
  • April 1940 - Die Ausbauarbeiten der Straße in der Siedlung hinter dem Sportplatzweg (heute Wildungsstraße) hatten begonnen.

1941

  • In der Hermsdorfer Volksschule wurden 23.900,- RM an Haushaltsmitteln verbraucht.
  • 06.06.1941 - Der seit dem Jahre 1922 trockengelegte Straßenteich wurde wieder versetzt und war seit einiger Zeit wieder mit Wasser gefüllt. Er war schon vor mehreren Jahren mit seiner Umgebung als Naturschutzgebiet erklärt worden, und stand auch unter Naturschutz.
  • 07.07.1941 - Verbotenerweise stiegen größere Jungs auf den Kirchturm, machten sich an der Kirchturmuhr zu schaffen und beschädigten diese. Die Eltern mussten für den Schaden aufkommen.
  • 11.09.1941 - Bei Erdarbeiten auf dem gemeindeeigenen Grundstück in der Warnsdorf wurden eine Reihe jahrhundertealter Gefäße und Urnenschalen gefunden, die an das untergegangene Dorf Warnsdorf erinnern. Die Scherben und Fundstücke stammten etwa aus dem 9. bis 13. Jahrhundert.

1942

  • Auch der 2. Weltkrieg wirkte sich existenziell auf das Fortbestehen beider Feuerwehren aus. Um die Einsatzbereitschaft einigermaßen aufrechterhalten zu können, wurde eine Ergänzungsfeuerwehr durch Notdienstverpflichtung aufgestellt. Hier leisteten Jungen, aber auch erstmals Mädchen und Frauen, aktiven Feuerwehrdienst.
  • 03.03.1942 - Der im ganzen Holzland bekannte Julius Remme, "Schläßens Julius", konnte seinen 81. Geburtstag in aller Frische feiern. Er arbeitete in der Landwirtschaft und auch im Fuhrbetrieb seines Schwiegersohnes.
  • 08.03.1942 - Fleischermeister Wilhelm Posse feierte seine 70.Geburtstag. Ein Jahr zuvor konnte er bereits sein 40-jähriges Geschäftsjubiläum feiern.
  • Dezember 1942 - Standesamtlicher Auszug
    Es wurden geboren:
    1 Tochter          dem Dekorationsmaler Herbert Tänzer
    1 Tochter          dem Fabrikarbeiter Walter Schwarze
    1 Tochter          dem Gärtner Walter Opelt
    1 Tochter          dem Werkzeugdreher Alexander Lange
    1 Tochter          dem Laboranten Herbert Funke
    1 Tochter          der Fabrikarbeiterin Martha Heinemann
    1 Tochter          dem Schleifer Alfred Störzner
    1 Tochter          dem Schlosser Herbert Schröter
    1 Sohn             dem Karl Schuhmacher
    1 Sohn             dem Arbeiter Erich Hühn Sohn
    1 Sohn             dem Ingenieur Werner Kraft
    1 Sohn             dem Kapseldreher Willy Knoth
    1 Sohn             dem Leitermacher. Rudolf Hempel
    1 Sohn             dem kaufmännischen Angestellten Fritz Bräutigam
    1 Sohn             dem Werkzeugmacher Josef Hoffmann
    1 Sohn             der Liesbeth Otto

    Geheiratet hatten:
    Herbert Gewinner         z. Zt Wehrmacht                       mit Ilse Geithe
    Erich Riedel                   z. Zt. Wehrmacht                      mit Ilse Petermann
    Erich Perlet                     z. Zt. Wehrmacht                      mit Hedwig Sachse
    Alexander Lange           Bad Klosterlausnitz                 mit Inge Böhme Hermsdorf
    Wilhelm Odenthal                                                             mit Charlotte Serfling
    Alfred Jahr                      z. Zt. Wehrmacht                      mit Ingeburg Thieme
    Rudolf Zidella                z. Zt. Wehrmacht                      mit Ilse Beyer
    Herbert Hädrich                                                                mit Anna Kraft
    Martin Schröder            z. Zt. Wehrmacht                      mit Erna Möbius
    Johannes Bratfisch      z. Zt. Wehrmacht                      mit Lisbeth Bauch
    Herbert Heinz                z. Zt. Wehrmacht                      mit Johanna Schilling
    Hermann Hillebrand    z. Zt. Wehrmacht                      mit Ilse Steingrüber
    Walter Bartossek          z. Zt. Wehrmacht                      mit Elisabeth Schnacke
    Heini Walther                z. Zt. Wehrmacht                      mit Ilse Gräfe

    Verstorben waren:
    Martha Geithe                Schulstr.                                 65 Jahre alt
    Otto Wittig                       Bergstr.                                   68 Jahre alt
    Max Schilling                 Bergstr.                                   67 Jahre alt
    August Kunz                                                                    52 Jahre alt
    Anna Remme                Bergstr.                                   58 Jahre alt
    Oskar Enke                    Schulstr.                                 77 Jahre alt
    Reinhold Spindler         Naumburger Str.                  78 Jahre alt
    Albin Hilbig                     Reichenbacher Str.              59 Jahre alt
    Huldreich Baumann     Bergstr.                                   62 Jahre alt
    Martha Steingräber       Reichenbacher Str.              56 Jahre alt
    Emil Müller                      Naumburger Str.                  73 Jahre alt
  • Zur weiteren Verbesserung der Wasserversorgung wurde der Rasthofbrunnen gebaut.

1943    

  • 09.04.1943 Festnahme von Bärwolf, Walter, Degethoff, Heinrich, Trömmler, Walter sowie 2 Ostarbeiter und 3 Ostarbeiterinnen, wegen Gesprächen über eine mögliche Sprengung des Kraftwerkes der HESCHO. Kamen später alle wieder frei.
  • In der HESCHO wurde Bariumtitanat - Kondensatorkeramik produziert.
  • 11.03.1943 - Otto Worms wurde verhaftet. In der darauf folgenden Nacht wurde er tot in der Zelle aufgefunden. Worms verhalf dem russischen Fremd- / Zwangsarbeiter Naum Spektor (alias Nikolay Nitschemenko) zur Flucht und war an Gesprächen über die Sprengung des Kraftwerkes der HESCHO beteiligt.
  • 19.04.1943 Festnahme von Bergner, Richard, Knappe, Walter, Tischendorf, Willi, Trömmler, Walter sowie 18 Ostarbeiter und 2 Ostarbeiterinnen, wegen Gesprächen über eine mögliche Sprengung des Kraftwerkes der HESCHO. Kamen später alle wieder frei.
  • 06.07.1943 - Seinen 70. Geburtstag feierte der bekannte Schneidermeister Julius Hesse. Er wurde in St. Gangloff geboren, war aber schon viele Jahre in Hermsdorf selbstständiger Schneidermeister. Er hatte 8 Kinder. Die alte Handwerkertradition hat sich auf die Kinder vererbt, denn von den 8 Kindern waren 4 Söhne selbstständige Schneidermeister geworden.
  • 08.07.1943 - Der bekannte Kohlenhändler Albin Serfling feierte seinen 70. Geburtstag. In Hermsdorf geboren, gründete er um 1940 eines der ersten Kohlenhandelsgeschäfte.
  • 18.08.1943 - Aktennotizen aus der Verwaltung Akte Nr. 453 1912-1953 KWH:
    „Betreffs Feldgrundstück für Ostarbeiter - Lagererweiterung
    Bei meinem (Verfasser Fröhlich) gestrigen Besuch bei den Grundstücksbesitzern wurden folgende Wünsche geäußert:
    1.) Frau Remme wünscht Ersatzland, gegebenenfalls in der Rodaer Straße bei Schlegel.
    2.) Frau Petermann wünscht ebenfalls Ersatzland, und die Erlaubnis einige Fass Jauche aus dem Ost Lager bzw. Z-Lager zu holen, außerdem eine anständige Entwässerung des noch verbleibenden Grundstückes.
    3.) Frau Schütze klagt darüber, dass seit längerer Zeit Stroh zum Einmieten von der HESCHO in ihrer Scheune gelagert wird, ohne irgendeine Vergütung. Herr Hänseroth hätte schon bei der ersten Einlagerung versprochen, dass Frau Schütze dafür Miete bekommt, es aber bis heute noch nichts geschehen ist.
    4.) Frau Nölle ist ganz bescheiden. Ersatzland will sie nicht haben, aber dafür die Erlaubnis so viel Fass Jauche, mit Handwagen vom Ost Lager bzw. Z-Lager zu holen, um ihr in der Nähe  liegendes Gartengrundstück zu bejauchen bzw. zu düngen. Vom Pförtner sei es ihr verboten worden, Jauche mit dem Handwagen abzufahren.“
  • 18.08.1943 - Aus dem Schriftwechsel zwischen einer Bürgerin und der Schomburg - Isolatoren Gesellschaft: „Wie ich in Erfahrung brachte, haben Sie für das am Oberndorfer Weg von Ihnen zu Baracken bebaute Grundstück, Austauschgelände zur Verfügung. Ich möchte Sie dringend bitten mich zu berücksichtigen, da ich allein stehende Frau mit einem minderjährigen Kind auf jedes Einkommen angewiesen bin. Toni verw. Remme.“
  • 06.09.1943 - Wilhelmine, verw. Plötner, geb. Schramm, Bergstr. 72, die unter den Spitznamen "Froschmine" bekannt war, feierte den 75. Geburtstag. Sie hatte ihrem Ehemann, der 1935 gestorben ist, 10 Kinder geschenkt. Sie war Trägerin des Goldenen Mütterehrenzeichens.
  • 01.10.1943 - Einer der ältesten Bürger Hermsdorfs, der Einwohner Reinhold Rüdiger, war mit 88 Jahren gestorben.
  • 1943 - 1945 - Werner Steingrüber aus Bad Klosterlausnitz war Vorsitzender des Hermsdorfer Imkervereines.

1944

  • 15.02.1944 - Der Zimmermeister und Sägewerksbesitzer Albin Wötzel, genannt "Linkschen Albin" feierte seinen 70. Geburtstag. Geboren in Hermsdorf, gründete er 1896 im Alter von 22 Jahren sein Geschäft als Baumeister und nahm einige Jahre später auf seinem Grundstück, Schulstraße, sein von ihm erbautes Sägewerk in Betrieb. Das Sägewerk brannte während seiner Abwesenheit im I. Weltkriegsjahr 1915 vollständig ab. Er setzte seinen Betrieb auf dem inzwischen erworbenen Sägewerksgrundstück Rodaer Straße 19 fort. Dieses Grundstück hatte nach Zwangsversteigerung (Konkurs) des Sägewerkes Alwin Wetzel die Gemeinde samt Villa erworben.
  • 12.03.1944 - Frau Luise Wagner, geb. Bräunlich „Kesselflickersch Liese“, feierte ihren 80. Geburtstag (* 12.03.1864 . ??.??.19??). Die unter dem Spitznamen „Kesselflickersch Liese“ bekannt gewordene kam 1917 nach Hermsdorf und wurde hier ansässig. Sie hatte in der Wiesenstraße einen Wohnwagen, wo sie für die Hermsdorfer defekte Töpfe lötete und Tonkrüge eingestrickt und so repariert hatte. So entstand ihr Spitzname. Außerdem hatte sie gegen Entgelt Karten gelegt und die Zukunft vorausgesagt. Erst viel später wurde ihr ein fester Wohnraum vermittelt. Sie wohnte in der Ernststr. 4 und zuletzt in der Reichenbacher Straße.
  • 02.04.1944 bis 1946 - Arno Otto Konrad Metthes war Pfarrer der Pfarrgemeinde „St. Salvator“.